Sie heißen Opodo, booking.com oder weg.de. Bei Pauschalreisen sind Online-Portale aber nicht unbedingt billiger. Viele Urlauber verfahren nach dem Popo-Prinzip.

Berlin/Hamburg. Online suchen, offline buchen – das ist ein Verbraucher-Trend für Urlaubsreisen, der sich offenbar in Deutschland hält. Auf Englisch: das Popo-Prinzip, Plan online, purchase offline. Gleichzeitig gibt es eine erbitterte Konkurrenz der Portale wie Opodo, Expedia oder weg.de. Denn gerade wer eine Reise machen will, informiert sich im Internet und vergleicht auch die Preise in den althergebrachten Reisebüros. Und das sollte auch so bleiben, wenn man die Ergebnisse eines Tests sieht, den die Stiftung Warentest gemacht hat („test“-Ausgabe 2/2015).

Die Prüfer verglichen die Preise für klassische Pauschalreisen wie Badeurlaub in der Türkei direkt nach Verlassen der Reisebüros mit den Angeboten im Internet. Der Preis war gleich. Getestet wurden 15 überregional bedeutende Reisebüroanbieter.

Sind alle Details einer Reise identisch, gibt es eine sogenannte Preisparität: Online-Anbieter dürfen keine Rabatte auf eine Reise gewähren, weil die Preishoheit beim Veranstalter liegt. Das Argument, die Buchung im Internet spare Zeit, sieht die Stiftung Warentest nicht bestätigt: Aufgrund des großen Angebots im Netz könne die Buchung lange dauern. Und: Rabatte können Reisebüros durchaus haben oder an ihre Kunden weitergeben.

Derweil sind die europäischen Metropolen in der Gunst deutscher Urlauber gestiegen. Das zeigen Daten des Buchungsportals Hotels.com für das Jahr 2014. Paris rückte demnach von Platz 4 auf 3 vor. Wien stieg von Rang 5 auf 4 auf, Prag von 8 auf 5. Und Amsterdam kletterte von Platz 10 auf 7. Aufgestiegen von Rang 13 auf 10 ist auch Istanbul. London belegt weiterhin Rang 2.

Unangefochten auf Platz 1 liegt für deutsche Reisende das Sehnsuchtsziel New York. Viele amerikanische Großstädte haben aber an Beliebtheit verloren: Las Vegas fiel von Platz 3 auf 6, San Francisco von 6 auf 8 und Los Angeles von 7 auf 12. Für seinen halbjährlich erhobenen „Hotel Price Index“ wertet Hotels.com fortlaufend die weltweiten Buchungszahlen und Hotelpreise aus.

Der Anbieter L‘Tur, nach eigenen Angaben Europas Marktführer für Last Minute-Urlaub, erwartet 2015 starke Zuwachsraten. „Es wird wieder gut“, sagte Vorstandschef Markus Orth. L‘Tur erwarte ein starkes Geschäftsjahr. Linienfluggesellschaften drängten massiv ins Pauschalreise-Geschäft, Ferienflieger hätten ihre Kapazitäten deutlich erhöht. Kreuzfahrten und Bahnpauschalreisen seien neue Wachstumsfelder. Auf der Rangliste der bestgebuchten Ziele für den Sommer stehe ganz oben Mallorca, dann die Türkei und die Kanaren.