Wenn kreative Köpfe beauftragt werden, ihren Visionen nachzugehen, entstehen oft irrwitzige Traumbilder. Viele verharren noch im Projektstadium, manche werden wohl nie gebaut.

Wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen, pflegte der verhinderte Architekt und Stadtplaner Helmut Schmidt zu sagen. Im Gegensatz zum ehemaligen Bundeskanzler lieben die meisten Architekten Visionen. Die „Stadt der Zukunft“ haben sie immer wieder entworfen, haben gezeichnet, wie „die Häuser der Zukunft“ aussehen würden oder „das Wohnen der Zukunft“. Dabei entstanden manchmal faszinierende Entwürfe, meist allerdings irrwitzige Traumbilder, befeuert mehr von einer überbordenden Fantasie als von einer realistischen Projektion.

Auch eine ganze Reihe von sogenannten „Hotels der Zukunft“ gibt es. Wenige wurden schon in Angriff genommen, viele verharren noch im Projektstadium, manche werden wohl nie gebaut. Die Planungen für das Water Discus Hotel in Dubai sind immerhin ziemlich weit gediehen. Wie der Name schon andeutet, besteht das futuristische Gebäude aus mehreren Disken. Ein Teil schwebt aufgeständert über dem Meer, das gleiche Gebäudevolumen befindet sich noch mal unter Wasser – eine Mischung aus Star Trek und Jacques Cousteau. In jeder der Hauptschüsseln oben wie unten sollen sich 21 Suiten befinden. Entworfen wurde das Hotel von Deep Ocean Technology.

In ganz anderen Dimensionen denken die Planer des „Apeiron Island Hotel“, das 300 Meter vor Beirut auf einer Insel entstehen soll. Mit seiner spektakulär aufragenden, gebogenen Struktur scheint sich das Hotel schon jetzt als Location für einen der nächsten James-Bond-Filme zu bewerben. Das 500 Millionen Dollar teure Apeiron soll auf 200.000 Quadratmetern 350 Luxussuiten bieten, dazu Restaurants, eine Kunstgalerie, Geschäfte, Kinos – und eine eigene Lagune. Um in dieser Hotelliga mithalten zu können, will das Emirat Katar eine Lagune ganz anderer Art bauen. Amphibious 1000 soll „das erste Halbunterwasser-Hotel“ der Welt sein, halb auf dem Festland, halb ins Meer hinausragend. Landzungen breiten sich aus wie die Arme eines riesigen Kraken.

Wie eine Schnapsidee klingt dagegen das Projekt Heart Hotel für New Yorks 23. Straße. Hier soll kein in sich abgeschlossenes Gebäude entstehen, sondern ein in die Bebauung ragendes Gebilde. „Kernidee ist, Hotelgäste näher zu den Bewohnern der Stadt zu bringen“, beschreiben die Architekten Arina Agieieva und Dmitry Zhuikov ihr Projekt. „Indem wir die Hotelzimmer auf bestehende Gebäude verteilen, ermöglichen wir es Hotelgästen, ein Feeling für die Stadt zu bekommen.“

Weitere Projekte: www.abendblatt.de/Zukunfthotels