Es gibt viele Gründe, um zu verreisen: Die einen wollen sich erholen, die anderen inspiriert werden. Und wieder andere fahren weg, um nach Hause kommen zu können. Ja, richtig gehört. Ein Freund, der quasi in den Business Lounges der Welt zu Hause ist, sagte mal, Hamburg sei die ideale Stadt, wenn man viel unterwegs sei. Auf Dauer wenig aufregend im Vergleich zu London oder Tokio, aber sehr erholsam, weil so grün und ruhig. Das war natürlich nicht so charmant für die Hansestadt, „das Tor zur Welt“ (aber eben nur das Tor, wie der Freund hämte).

Doch auf den zweiten Blick ist es ein großes Kompliment an die Heimatstadt. Denn, ganz ehrlich: Wer möchte schon im überteuerten London oder im versmogten Tokio täglich leben? Auch die Autoren, die für dieses Städte-Spezial von Berlin bis Nagasaki unterwegs waren, brachten zum Teil haarsträubende Anekdoten mit. Von Pantoffeln, die Gäste für den Toilettengang in japanischen Restaurants überziehen müssen, bis zu pappschachtelartigen Hotelzimmern, gerade mal groß genug, um darin zu schlafen, aber nicht, um den Koffer vernünftig auszupacken.

In Prag taten mir die Mütter mit Kinderwagen leid, die auf den schwindelnd hohen, überfüllten Rolltreppen in der Metro balancierten – Fahrstühle Fehlanzeige! Weshalb ältere Menschen fast ausschließlich mit der Straßenbahn fahren. In der Innenstadt keine Spur von Spielplätzen… Und eine Kollegin, die gerade aus Italien zurückgekehrt war, zeigte sich enttäuscht von miesem Essen und den zwar charmanten, aber für sie viel zu kleinen Südländern.

Es gibt also viele Gründe, um sich auf das Zuhause zu freuen, von vermeintlich banalen Fahrstühlen bis hin zu den hünenhaften, kühlen Blonden. Ist Hamburg am Ende doch die „schönste Stadt der Welt“, wie viele meinen? Vielleicht. Aber es gibt immer noch viel zu entdecken. Viel Vergnügen bei unseren Städte-Reisen!