Die Teilsperrung der Rader Hochbrücke bringt für Reisende aus Süden Richtung Flensburg noch immer Staus mit sich. Hier einige sachdienliche Hinweise, die den Umgang mit der Situation erleichtern:

1. Planung ist alles, Bevorratung ein Muss. Denken Sie an genügend Schweinskopfsülze, Rasiercreme und Ihr Federbett. Für die langen Nächte im Kreise anderer Verkehrsteilnehmer empfiehlt sich ein Akkordeon oder ein „Mensch ärgere dich nicht“-Spiel.

2. Vergessen Sie nicht, für die Landsleute drüben Waschpulver, Dosenravioli und Zahnseide einzupacken. Niemand weiß, wie lange die Versorgung dort noch gesichert ist.

3. Verabschieden Sie sich gründlich von Frau beziehungsweise Mann und Kind. Da die Ingenieure beim Renovieren neue Schäden entdecken, ist nicht vorauszusagen, wann die Brücke für immer gesperrt wird.

4. Starten Sie den Wagen. Sprechen Sie: „Ich bin ruhig, ganz ruhig.“ Fahren Sie nicht fort mit: „Mein rechter Arm wird schwer, ganz schwer.“

5. Unterlassen Sie es, den Verkehrsfunk einzuschalten. Bei Zuwiderhandlung drohen Anfälle von Lenkradbeißerei. Entscheiden Sie sich stattdessen für Musik. Wenig geeignet sind „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ oder „Bridge Over Troubled Water“. Besser: meditativer Regenwaldsound.

6. Halten Sie sich auf der Autobahn streng rechts. Nur so ist eine geordnete Ankunft aller Fahrzeuge im Krisengebiet gewährleistet.

7. Nach Ankunft im Krisengebiet machen Sie sich mit den anderen Verkehrsteilnehmern bekannt und fordern Sie sie zu einer „Mensch ärgere dich nicht“-Partie auf.

8. Richten Sie sich auf eine längere Verweildauer ein. Dito.

9. Gehen Sie nicht auf Angebote dubioser Scheinfirmen ein, Ihr Gefährt bei Nacht und Nebel per Kanu überzusetzen. Diese Unternehmen beschäftigen Schwarzarbeiter und führen keine Einkommenssteuer ab.

10. Haben Sie es am Morgen des dritten Tages ans andere Ufer des Nord-Ostsee-Kanals geschafft, spricht nichts dagegen, kurz anzuhalten und den Boden zu küssen. Dies ist Rendsburg-Eckernförde-Nord. Sie haben Ihr Ziel erreicht.