Urlaub in Polen wird meist mit günstigen Preisen assoziiert, ob beim Tanken, Abendessen, im Supermarkt oder im Hotel. Teuer wird es nur, wird die Frage gestellt, wie man zahlen will – Zloty oder Euro? Wer nicht viel getauscht hat, wählt den Euro. Er kann aber nicht zur Barzahlung benutzt werden, sondern nur über den Umweg Kreditkarte. Wer sein Kärtchen rüberschiebt, erhält einen Beleg zurück, der unterschrieben werden muss. Die meisten lesen das Kleingedruckte nicht. Ein Fehler, denn mit seinem Namenszug erkennt der Kunde den aktuellen Wechselkurs an und verzichtet darauf, dass die Kreditkartenfirma den Zahlbetrag umrechnet. Er zahlt blind. Aus 40 Zloty, die gering erscheinen für Kaffee und Kuchen, werden 9,80 Euro. 37 Cent werden bei der Umrechnung draufgeschlagen.

Das System wird auch in anderen Ländern, die keinen Euro haben, praktiziert, etwa in Großbritannien und der Schweiz. In Polen ist es aber seit diesem Jahr massiv auf dem Vormarsch. Es nennt sich Dynamic Currency Conversion (DCC), dynamische Währungsumrechnung, und ist eine US-amerikanische Erfindung. Bei 9,80 Euro werden nur 37 Cent fällig, aber an der Tankstelle, bei der Mietwagenübernahme oder im Hotel, wo die Rechnung in Zloty drei- oder vierstellig ausfällt, erlebt der Kreditkartenbenutzer schnell die Euro-Aufstockung um zwei- bis sogar dreistellige Summen. Sie kommen zum Kauf durch die Wechselwährungsdynamik noch hinzu. Aber dann ist es für Beschwerden zu spät.

Das Unternehmen Elavon, Tochtergesellschaft einer US-Bank, ist in Polen der besonders dreiste Branchenführer. Der Umrechnungskurs wird laut Elavon „tagesaktuell und marktgerecht“ vollzogen. Doch er schwankt fast jeden Tag. Händler und Elavon lösen die Kartenbeträge ein, wenn es für sie am günstigsten ist – und am teuersten für die Kartenbesitzer. Der Gebrauch der Kreditkarte sollte also wohlüberlegt sein. Infos zu den Kursen gibt der Vergleichsrechner www.transparo.de.