Der Trend zu einem zweiwöchigen Urlaub in den „privaten“ vier Wänden hat deutlich zugenommen

Dafür, dass man unter dem gleichen Dach – wenn auch zeitversetzt – wohnen kann wie „Bachelor“ Jan Kralitschka, ist es eigentlich ein Schnäppchen. Ab 652 Euro kostet eine Nacht in der 1010 Quadratmeter großen Hollywood-Villa Camps Bay in Südafrika, inklusive fünf Bädern und Schlafzimmern, Kino und Infinity-Pool. Wer mit der Maximalzahl von zehn Personen anreist, zahlt nur noch 65 Euro.

Ein Rechenexempel, das immer mehr Urlauber anstellen, wenn es um die Wahl zwischen Hotel und Ferienwohnung oder -haus geht. Das Geschäft mit der privaten Unterkunft boomt, wie Deutschlands Nummer eins in der Online-Ferienhausvermietung, HomeAway FeWo-direkt, in einer gemeinsamen Marktstudie mit dem Hamburger Immobilienmakler Engel & Völkers ermittelte, an der 2664 Eigentümer teilnahmen.

Die Vorteile solcher Ferienunterkünfte liegen klar auf der Hand: Man hat mehr Platz und mehr Unabhängigkeit für weniger Geld. Die beliebtesten Ziele sowohl bei Käufern von Ferienimmobilien als auch bei Urlaubern liegen dabei im eigenen Land.

33,5 Prozent suchen ein Objekt an der deutschen Küste, vorzugsweise an der Ostsee (36,3 Prozent), gefolgt von der Nordsee (25,6 Prozent). Im Ausland haben im vergangenen Jahr deutsche Urlauber vor allem in Spanien gebucht (14 Prozent) – die meisten auf Mallorca. „Wenn man am Meer ist, muss man auch das Meer sehen“, lautet der allgemeine Wunsch. Statt sich mit einer Unterkunft in dritter Reihe zu begnügen, gibt man lieber etwas mehr Geld aus. „Gute bis erstklassige Lage steht auf der Wunschliste an erster Stelle“, sagt Tobias Wann, Vice President Central Europe von HomeAway FeWo-direkt. „Weitere Kriterien sind Garten, Terrasse, Garagenstellplatz, Kabelanschluss. Der Urlauber möchte das Gefühl haben, nach Hause zu kommen.“ Vorbei die Zeiten, da der Vermieter an der Ausstattung spart. Bei Bewertungen im Internet würde er dafür abgestraft.

Der Trend zum zweiwöchigen Urlaub in „privaten“ vier Wänden hat deutlich zugenommen. Die Ausgaben ebenso. So ließ sich 2012 eine vierköpfige Familie im Schnitt pro Person eine Woche 569 Euro kosten, bei Paaren waren es 957 Euro. Die Durchschnittsmiete lag bei 759 Euro pro Woche.