Kleine Fluchten: Noch ist das moderne Spreewald Thermenhotel in Burg ein Geheimtipp vor allem für Wellness-Fans

Wasserläufe und Erlen, die sich am Ufer verneigen, holen auf beinahe wandfüllenden Schwarz-Weiß-Fotos den Spreewald in das Hotel. Sie zieren auch die Zimmer, in denen mal warmes Orange, Blau oder Violett neben hellem Erlenholz den Ton angeben. Wer die Treppen nutzt, um durch den offenen Innenbereich zum Zimmer zu gelangen, fühlt sich wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Große Fenster, breite Glasfronten im Restaurant und in der Bar sorgen für ein lichtdurchflutetes Ambiente und Aussicht in die Landschaft. Der Blick fällt auf Wiesen, hochgewachsene Bäume, auf ein Feld mit Gemüse und Kräutern, die in der Küche verwertet werden, und auf die Therme.

Schon viele Thermengäste wünschten sich, vor Ort übernachten zu können

Der Ort Burg im Spreewald ist um eine neue Adresse reicher: das Spreewald Thermenhotel mit 83 Zimmern auf drei Etagen. „Viele Thermengäste haben sich ein Hotel gewünscht, damit sie nicht ins Auto steigen müssen, sondern im Bademantel zurück ins Zimmer gehen können“, sagt Danny Völlger, der Manager des im Dezember 2012 eröffneten Vier-Sterne-Hotels im Süden Brandenburgs. Das neue Haus, inmitten des von der Unesco ausgezeichneten und geschützten Biosphärenreservates Spreewald, habe in kurzer Zeit viele Liebhaber gefunden. Ausgezeichnet wurde das Design bereits während der Bauphase von einem Branchenmagazin als bestes europäisches Hotelkonzept, das sich in die Region einfügt und durch das Interieur Elemente der Umgebung in das Gebäude einbindet.

Seit 2005 lockt die Therme viele Gäste vor allem aus Berlin und Dresden nach Burg. In einer Tiefe von rund 1350 Metern entspringt direkt unter der Anlage die wertvolle Thermalsole. Auf einer Fläche von mehr als 5000 Quadratmetern mit Innen- und Außenbereich bietet die Therme acht Badebecken, sieben Saunen und ein Dampfbad mit Soleinhalation in Form eines Gurkenfasses – regional typisch und passend zu den berühmten Spreewälder Gurken. Auch eine Badewanne in Form eines Kahnes gehört dazu. Nach einem entspannenden Tag im Solebad, Spaß im Strömungskanal im warmen Außenbecken und vielen Saunabesuchen gelangen die Hotelgäste durch einen Bademantelgang in ihr Zimmer.

Hinter Hotel und Therme steht die Kannewischer Management AG aus der Schweiz, die Bäder- und Wellnessanlagen realisiert und mit dem Bau des Thermenhotels das erste Urlaubsdomizil eröffnet hat.

Neben den Materialien, die wie das Erlenholz aus der Region stammen, wird auch in der Küche viel Wert auf regionale Produkte gelegt. So kommen die Wurstspezialitäten auf dem Frühstücksbüfett von der Spreewaldfarm im benachbarten Vetschau, der Käse aus der Bio-Molkerei im nahe gelegenen Münchehofe und die Eier von glücklichen Hühnern eines kleinen Bauern in der Nachbarschaft. Die Fruchtsäfte liefert die Mosterei Jank direkt aus Burg, und für die süßen Leckereien sorgt die Confiserie Felicitas in der Lausitz. Deren Chocolatiers stellen vom Spreewald inspiriert sogar Gurken aus feinster Schokolade mit Nougatfüllung her.

Bei schönem Wetter laden zwei große Terrassen mit 100 Plätzen zum Schlemmen ein – zur Auswahl stehen nachmittags die köstlichen Kreationen einer Hotelköchin, die leidenschaftlich gerne Kuchen backt.

Wen es in die Natur zieht, der kann hoteleigene Fahrräder für ausgedehnte Touren nutzen und beispielsweise ein Stück auf dem 260 Kilometer langen Gurkenradweg zurücklegen. Schilder mit der Spreewaldgurke weisen auf dem Rundweg auf die Strecke hin.

Noch ist Burg ein Geheimtipp, hier geht es beschaulicher zu als in Lübbenau

Für viele Spreewaldliebhaber gilt Burg als Geheimtipp, weil es hier noch beschaulicher zugeht als in den Orten Lübbenau und Lübben. Zahlreiche Wander- und Spazierwege laden ein, die Wasserlandschaft des Spreewalds zu entdecken. Die beliebten Kahntouren sowie Paddelmöglichkeiten bietet Burg natürlich auch. „Zum Spreehafen in Burg geht man vom Hotel nur zehn bis 15 Minuten“, sagt der Hotelmanager, der, wenn es seine Zeit zulässt, gerne im Panoramarestaurant mit Blick in die Natur frühstückt.

In den Kahn steigen können Gäste bald vom hoteleigenen Anleger. Das Gewässer wird renaturiert, und spätestens im nächsten Jahr soll vor dem Hotel die Kahnsaison eröffnet werden. Geplant sind beispielsweise abendliche Kuscheltouren mit Sitzsäcken, auf denen es sich die Gäste während der Fahrt gemütlich machen können. An kühlen Abenden laden dazu auch die Sessel vor dem Kamin im Hotel ein.

Wer entspannt im Bademantel durch den Verbindungsgang zwischen Therme und Hotel zu seinem Zimmer geht, freut sich auf das abendliche Menü im Restaurant und auf das nächste Bad im Solebecken, das nur wenige Schritte entfernt ist.