Touristen aus Deutschland haben 2012 so viel wie nie zuvor im Ausland ausgegeben, sind aber dennoch von China als Reiseweltmeister überholt worden. Aufgrund des schwachen Euro-Kurses wurde Deutschland auch von den USA überholt und fiel bei den Ausgaben für Auslandsreisen 2012 auf den dritten Platz zurück.

Damit verliert Deutschland eine lieb gewonnene Auszeichnung: Laut einer Urlaubsstudie der Commerzbank gaben Chinesen vergangenes Jahr erstmals mehr für Reisen aus als die Bundesbürger. "Der Titel des Reiseweltmeisters, der jahrelang fest in deutscher Hand war, ging 2012 an China", sagte Commerzbank-Volkswirtin Jutta Kayser-Tilosen. Reisende aus dem Reich der Mitte hätten mit schätzungsweise 90 Milliarden Dollar ein Viertel mehr ausgegeben als ein Jahr zuvor. Chinas wachsender Wohlstand dürfte dazu führen, dass die Ausgaben für Auslandsreisen weiter zunehmen. "Das wird dem Land die Spitzenposition sichern", sagte Jutta Kayser-Tilosen.

Allein Thailand erwartet im nächsten Monat während der chinesischen Neujahrsfeier rund 100.000 Urlauber aus China. Dies stellt das Land allerdings vor besondere Herausforderungen. Laut Thailands Tourismusbüro hätten sich Reisende aus anderen Ländern über Probleme beim Transport vom Flughafen, den Gebrauch von Feuerwerkskörpern sowie gestiegene Preise bei Waren und Dienstleistungen beklagt. Viele westliche Touristen hätten Thailand deswegen sogar schon im Vorfeld verlassen, berichtet die Zeitung "Bangkok Post".