Wer in den Urlaub fährt, weiß meistens, dass am Ziel vieles anders ist als zu Hause. Trotzdem muss man ja nicht alles ganz normal finden, was da unter die Kategorie "Abzocke" fällt. Skyscanner, eine Reisesuchmaschine im Internet, hat sich neulich mal bei ihren Kunden nach den schlimmsten Urlaubsabzocken umgehört. Zehn davon hat das Portal gefunden, und alle hängen mit hohen Nebenkosten oder versteckten Kosten zusammen. Und die können angeblich selbst Vielreisende noch überraschen.

Dabei ist es äußerst ratsam, sich ein bisschen kundig zu machen, wie es am Urlaubsziel zugeht. Entsprechende Websites können hilfreich sein. In Ländern des südlichen Europa zum Beispiel geht der Urlauber gern an Bankautomaten, seitdem man dort überwiegend Euroscheine ziehen kann. Aber die Provisionen liegen beim Geldabheben zwischen drei und fünf Prozent. Für 100 Euro, die der Automat rausblättert, bis zu fünf Euro Gebühr - das passt jedem Fünften ganz und gar nicht.

Beschwerden hagelt es oft auch bei touristischen Ausflugspaketen. Man kennt das: Im Hotel wird für einen Trip in die Wüste, auf einen Berg oder in eine andere Stadt geworben, der Preis erscheint eigentlich ganz moderat. Das will man mitnehmen, aber der Veranstalter nimmt einen nicht mit, sondern spult ein Standardprogramm ab- uninteressierte Guides, nur Touristenpfade, keine Sonderwünsche. Das ist dann sein Geld auch nicht wert.

Ähnlich arg ist es beim Internetzugang, der eigentlich längst obligatorisch sein sollte. In manchen Hotels ist WLAN gratis, aber andere, leider die meisten, berechnen Kosten bis zu 25 Euro pro Tag oder Stunde. Da kommt man mit einem Auslandssurfpaket beim heimischen Anbieter günstiger weg. Taxifahrer haben den Ruf, zu oft Umwege zu wählen, wenn ein Gast sich erkennbar nicht auskennt. Oder sie verweigern - wie am Hamburger Flughafen - bei kurzer Fahrt schlicht den Transport.

Als lästig werden auch Kreditkartengebühren im Ausland empfunden und die Kosten für Liegestühle am Strand. Dass Duty-free-Angebote oft keine Schnäppchen mehr sind, wird spätestens beim heimischen Preisvergleich offensichtlich. Ebenso schmerzen die Late-Check-out-Gebühren im Hotel. Wer erst gegen Abend fliegt und am Nachmittag noch mal duschen oder ein Schläfchen halten will, wird zur Kasse gebeten. Auch der Erwerb von Wasserflaschen an einem Ort ohne Kaufalternative - etwa am Flughafen oder nachts im Hotel nur mit der Minibar - sowie Extras mit generell üppigem Preisaufschlag kommen schlecht an.

Der Tourist wird leider vielerorts als Melkkuh gesehen, sogar in heimischen Gefilden. Mit der Folge, dass der Gast sich irgendwann abwendet. Er hatte dummerweise auch ein bisschen Gastfreundschaft erwartet.