Liebe Mallorca-Freunde, die Insel schaltet im November immer einen Gang zurück. Doch diesmal tritt die Hauptstadt besonders heftig auf die Bremse. Fast alle Restaurants an der Calle Fabricia in Palmas Ausgehviertel Santa Catalina wollen aus Kostengründen schließen. Als Grund werden erhöhte Gebühren angeführt. Auch die Wirte in Palmas Trendstadtteil Portixol müssen tiefer in die Tasche greifen. Der Quadratmeterpreis für die Außenterrassen wurde von sechs auf 40 Euro erhöht. Wann die ersten Lokale zumachen, ist nur noch eine Frage der Zeit. Auch die ersten Discos machen dicht. Palmas bekannteste Tanztempel Tito's und Abraxas stellen ihren Betrieb während der Wintersaison ein. Zum ersten Mal schließen auch in Palma während des Winters mehrere Hotels.

Aber der November hat auch seine schönen Seiten. Palma präsentiert sich in diesen Tagen wie ein ruhiges Kurstädtchen. Wenig Verkehr, keine Hektik. Ideal für einen Bummel zu verschiedenen Tapa-Bars. Etwa 40 Lokale laden in diesen Tagen zur "Tapalma" ein und bieten ihre kleinen leckeren Köstlichkeiten für jeweils zwei Euro an. Ich besuche das Tast in der Calle Unión, das gleich um die Ecke hinter der Bar Bosch liegt. Die Auswahl ist groß, der mallorquinische Weißwein gut gekühlt. Nur ein paar Schritte weiter liegt das La Boveda in der Passeig Sagrera. Das Restaurant ist berühmt für seinen Serrano-Schinken. Am Abend verabrede ich mich mit Freunden im Tasu in der kleinen Gasse Sant Joan. Die Karte bietet eine riesige exotische Auswahl.

Das romantische Landhotel Es Turo liegt auf einem kleinen Hügel, zweieinhalb Kilometer von der Gemeinde Ses Salines entfernt. Wer einmal hier war, schwärmt von einem der schönsten Sonnenuntergänge auf der Insel. Ich besuchte die Finca schon einmal vor zehn Jahren. Heute präsentiert sie sich etwas moderner - mit einem aufwendigen Chill-out-Bereich. Juan Nadal, der 37-jährige Sohn, hat vor zwei Jahren das Hotel mit den 17 gemütlichen Zimmern von seinen Eltern übernommen. "Viele unserer Gäste sind uns treu geblieben", erzählt er mir. Es Turo ist vor allem jetzt im Herbst der ideale Ausgangspunkt für Touren mit dem Auto oder dem Fahrrad, um die Insel zu erkunden. Juan kann dabei seinen Gästen viele hilfreiche Tipps gibt. Er spricht sehr gut Deutsch (www.esturo.com, Telefon: 0034/971/649531).

Eine gute Nachricht für Mallorcas Tierfreunde: Das Hundeverbot am Strand wird in einigen Gemeinden gelockert. Vorreiter ist Artà, wo die Küstenbereiche im Winter ab sofort für Tiere freigegeben sind. Den Stein ins Rollen brachte die schwedische Inselresidentin Christina Kastin. Sie betreibt im Internet einen Mallorca-Führer für Reisende mit Hund: www.guide4dogs.com.

Mallorca ohne Palmen? Kaum vorstellbar. Doch es gibt begründete Sorge. Der Palmrüssler bedroht die Pflanzen. Die Larven des Käfers fressen sich durch den Stamm, höhlen ihn aus, der Baum stirbt. Ein Windstoß kann die Palme leicht zu Fall bringen, was gefährlich für Passanten und Verkehrsteilnehmer werden kann. In diesem Jahr hat die Stadt schon 17 kommunale Palmen fällen müssen. In Privatgärten sind 429 Bäume von dem Palmrüssler befallen. In der Balearen-Hauptstadt gibt es mehr als 2350 kommunale Palmen und über 5000 private. Palma und die Balearen-Regierung diskutieren zurzeit einen Aktionsplan zur Rettung der bedrohten Bäume. Aber noch wird gestritten.