Liebe Mallorca-Freunde, seit ein paar Tagen herrscht auf der Insel ungewohnte Stille. Die meisten Touristen sind abgereist, viele Hotels haben geschlossen. Für mich ist der November einer der schönsten Monate. Der lang ersehnte Regen nach den heißen Sommermonaten lässt die von der Sonne verbrannten Wiesen wieder grün werden. An den Küsten jagen die Kitesurfer über die windgepeitschten Wellen und übertreffen sich mit akrobatischen Sprüngen. Und wer die Stadt vermisst: In Palma geht das Leben weiter. Hier haben alle Hotels und Restaurants geöffnet.

Wir sind auf dem Weg zu Sa Cova Tancada - eine kleine Gruppe, angeführt von den beiden Wander- und Bergführern Ute Siewert und Masio Vicens. Unser Ziel ist eine Höhle, deren Zugang wie ein großes Vogelnest an einem Steilhang der Alcudia-Bucht klebt. Es geht steil nach unten. Ute sichert mit einem Seil den schmalen Pfad in die Tiefe. Wenige Meter über dem Meer führt die Höhle 400 Meter in das Innere des Berges. Die Dunkelheit verschluckt uns. Masio knipst seine Grubenlampe an, und vor uns breitet sich eine wahre Wunder-Welt aus: bizarre Tropfstein-Figuren, geformt in Millionen Jahren. Vergessen sind die Strapazen, vergessen die aufkommende Angst vor dem Ungewissen im Berginneren. Wir können nur staunen. (Infos: www.grupotel.com )

Im 11. Jahrhundert wurde es als Kloster gegründet, später war es ein spanisches Herrenhaus, heute gehört es zu Mallorcas schönsten Hotels und Restaurants: Son Bleda liegt an der Küstenstraße der Serra de Tramuntana zwischen Soller und Deia. Das traditionsreiche Haus hat elf komfortable Suiten. Ein Wohngefühl der ganz besonderen Art bieten die drei Turmzimmer. Das Wasser sprudelt aus einer hauseigenen Quelle. "Wir haben den ganzen Winter geöffnet und sind die ideale Herberge für Gäste, die sich im November oder zur Weihnachtszeit etwas Besonderes gönnen wollen", sagt Dieter Rahmel. Son Bleda hat ein eigenes Restaurant. Serviert werden dort köstliche Tapas am Mittag oder ein großes Menü am Abend. Auch für Wanderer ist gesorgt. Wer hier Rast macht, kann sich mit einem kräftigem Eintopf stärken ( www.sonbleda.com , Tel. 0034/971/63 34 68).

Neuer Anlauf für den Vergnügungspark auf Mallorca: Ein dänisches Unternehmen hat der Balearenregierung jetzt seine Vorstellungen erläutert. Der Park soll den Inselcharakter spielerisch herausstellen. Geplant sind mehrere Themenschwerpunkte. In einem Bereich wird der Besucher weit in die Geschichte Mallorcas zurückversetzt. Ein Abschnitt wird der vorgeschichtlichen Tayalot-Bauweise nachempfunden sein, ein anderer stellt eine Abenteuerinsel mit Vulkanausbrüchen nach. Als weitere Themenbereiche sind geplant: Mallorcas Küste in der Zeit der Piratenüberfälle sowie das Inselinnere als dichter Dschungel. Außerdem gibt es Restaurants, Bars und ein großes Wildwasserspektakel. Geplanter Standort: die Playa de Palma oder Lluchmayor.

Neuerdings erregt ein Flugzeug die Aufmerksamkeit der Autofahrer. Im Kreisverkehr an der Zufahrt zum Flughafen von Palma steht seit einigen Wochen ein Flieger. Der Pilot hat sich weder verflogen, noch ist er notgelandet, heißt es bei der Flughafenverwaltung Aena, sondern die Propellermaschine soll auf charmante Weise die Passagiere schon mal auf ihrem Flug nach Hause einstimmen. Das Kleinflugzeug, das früher zur Kontrolle der Fischerei in französischen Gewässern eingesetzt worden war, fristete seit 2005 sein Dasein im alten Airport Son Bonet und war jetzt von der Flughafenverwaltung bei einer Versteigerung erstanden worden.

Das mallorquinische Dorf Montuiri im Inselinneren ist offensichtlich einer der am stärksten motorisierten Orte der Welt. Auf die 2817 Einwohner kommen 4725 Fahrzeuge. Das ist eine Quote von 1,6 Personenwagen pro Person und übertrifft die größten Städte in Europa und den Vereinigten Staaten, wie die Balearenregierung zu ihrer eigenen Verblüffung meldet.

Palmas exklusive Flaniermeile, der Paseo Borne, wird aufgewertet. Anfang nächsten Jahres sollen auf dem Mittelstück der Platanenallee Tische und Stühle von den Restaurants und Cafés aufgestellt werden dürfen. Das Ziel ist es, mehr Leben in die Fußgängerzone zwischen dem Schildkrötenbrunnen am Café Bosch und dem Kreisverkehr kurz vor dem Hafen zu bringen. Als Vorbild für die Belebung gelten die legendären Ramblas in Barcelona.