Bei geführten Wanderungen entdecken die Gäste von “Kenners LandLust“ die Faszination des Waldes.

Geheimnisvoll und ein wenig düster klingt die Anschrift von Norddeutschlands erstem Biohotel: Dübbekold in der Göhrde. Das ist ein kleines Bachtal in Niedersachsens größtem Waldgebiet, wo einst welfische Herzöge und deutsche Kaiser ihre glanzvollen Hofjagden veranstalteten. "Inszenierten", präzisiert Kenny Kenner, Inhaber und Namensgeber der Ökopension, der seine Gäste einmal pro Woche durch den Staatsforst führt, in dem Rotwild, Mufflons und Wildschweine zu Hause sind.

Der kleine Ort Dübbekold ist das Tor zum widerstandserprobten Wendland und ein lebendiger Treffpunkt: Auf dem letzten Kilometer vor "Kenners LandLust" passiert man ein Bildungszentrum, die Forstverwaltung und ein Waldmuseum, bis man vor einem lehmgelben Fachwerkhaus mit einem modernen Anbau landet. Spätestens der Blick von der Terrasse über die blumenbedeckte Wiese und das weite Tal von Dübbekold lässt aufatmen: Hier könnte man neue Wurzeln schlagen.

Genau dieses Gefühl hatten Barbara und Kenny Kenner, als sie vor vielen Jahren den alten Heidebauernhof besichtigten, der zum Verkauf stand. "Der Ort überzeugte, und mit ihm stand auch das Konzept - der Umbau zur Ökopension mit kontrolliert ökologischem Wareneinsatz, hellen Gemeinschaftsräumen und sonst noch reichlich Platz zum Wohlfühlen", erklärt Kenny Kenner. 22 Zimmer, darunter zwei Ferienwohnungen und sieben Familienzimmer mit getrennten Eltern- und Kindschlafzimmern hat das Haus, das als erstes norddeutsches Hotel die Richtlinien des österreichischen Vereins der Biohotels erfüllte.

Der moderne Anbau beherbergt unter anderem das Kinderspielzimmer für die Kleinen sowie einen Raum für die größeren Kids mit Büchern, Spielen und Kicker sowie die großzügige Teeküche, die jederzeit kostenlos allen Gästen offensteht. "Sie ist unser Kommunikationszentrum", sagt Kenner. An schönen Tagen zieht es die Erwachsenen raus auf die Terrasse, die Kinder auf die große Spielwiese vor dem Essraum oder in die "Waldzeit", ein Betreuungsangebot von 12 bis 20 Stunden pro Woche sowohl für Kleinkinder als auch für Kinder von 3 bis 12 Jahren in den Ferienzeiten.

Bei dem Naturerlebnisprogramm locken ein Camp im Wald, gemeinsam werden Tierspuren, Bäume und Pflanzen erkundet. Für anschließende Familienausflüge empfehlen Kenners gern interessante Ziele und verleihen Fahrräder oder Wanderkarten. Am Ende des Tages treffen sich alle beim Büfett. "Jeden zweiten Tag gibt es Fleisch und einmal die Woche Fisch aus ökologischer Aquakultur", erklärt Barbara Kenner. Darunter versteht man die Fischzucht in naturbelassenen Gewässern nach festgelegten ökologischen Kriterien. "60 Prozent der Lebensmittel, kaufen wir in einem Umkreis von 40 Kilometern ein", betont die Küchenchefin. Sie fachgerecht zuzubereiten kann man auch vom "Kenner" lernen: Der Hauskoch bietet mehrmals im Jahr "Kochlust-Wochen" an.

Ökologisch denken und handeln ist eins für die Familie Kenner, die ihre Wurzeln in der Anti-Atom-Bewegung um Gorleben hat. Daher nutzen sie auch zwei biogasbetriebene Opel Zafira im Car-Sharing; die beiden Siebensitzer stehen gegen Entgelt auch den Gästen für Ausflüge zur Verfügung.