Die Deutschen werden bei ihren Urlaubsreisen immer knausriger. Im vergangenen Jahr gaben die Bundesbürger für Reisen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast 100 Euro weniger aus, wie aus einer in Hamburg veröffentlichten Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hervorgeht. Durchschnittlich ließen sich die Deutschen ihre Urlaubsreise 944 Euro kosten - inklusive aller Ausgaben bis hin zu Trinkgeld und Souvenirs. Dabei blieben sie durchschnittlich 12,5 Tage weg.

"Die Reiselust kennt keine Grenzen, das Urlaubsbudget schon", sagte der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Ulrich Reinhardt. Viele Menschen wollten lieber günstig wegfahren, als zu Hause zu bleiben. Den Sparzwang dürften auch die großen deutschen Reisekonzerne wie TUI oder Thomas Cook (Neckermann Reisen) zu spüren bekommen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 52 Prozent der Deutschen fünf Tage oder länger unterwegs - gut zwei Prozent mehr als zuletzt. Dabei blieb das eigene Land beliebtestes Reiseziel, gefolgt von Spanien, Italien und der Türkei. In das von der Schuldenkrise gebeutelte Griechenland reisten im vergangenen Jahr zehn Prozent weniger Deutsche.

Bei jüngsten Krisen wie in Tunesien oder Ägypten habe sich gezeigt, dass die Deutschen ihre Reiseziele bewusster auswählten und bei Krisen verstärkt umbuchen. Meist sei ihr Wegbleiben jedoch nur von kurzer Dauer. "Auch Ägypten und Tunesien können langfristig wieder beliebte Reiseziele der Deutschen sein. Ob jedoch die Touristen schon in diesem Sommer wieder zurückkommen, ist fraglich. Diesmal könnte es etwas länger dauern."