Das “Landhaus Haveltreff“ liegt in schönster Natur - und doch noch dicht an Berlin

Relativ war für Einstein nichts, wenn es um sein Segelboot ging. Er liebte seinen Jollenkreuzer, mit dem er auf dem Templiner See umherschipperte. In glücklichen Zeiten war das, irgendwann in den Jahren zwischen 1929 und 1932, als er hier in Caputh, südwestlich von Berlin, vor seiner Emigration nach Amerika lebte. "Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt!" schrieb er an seinen Sohn, und das gilt auch heute noch. Vergiss die Welt, und komm nach Caputh - in das Landhaus Haveltreff, gelegen direkt an der Havel an der schmalsten Stelle des Wasserweges zwischen Schwielow- und Templiner See. Wer auf der Terrasse des kleinen Familienhotels sitzt, kann die vorbeifahrenden Boote fast anfassen. Vor allem, wenn die gleich nebenan operierende Kabelfähre "Tussi II" ihre Ladung Autos und Passagiere von einem Ufer ans andere befördert und die Boote, direkt vor besagter Terrasse, warten müssen.

"Ich verliebe mich jeden Tag neu in diesen Ort!", sagt Birgit Farthmann, und man mag es ihr gerne glauben. Gemeinsam mit ihrem Mann kam die Magdeburgerin 1992 nach Berlin, und sie suchten nach einem Ort für ein neues Abenteuer. Ihre berufliche Herkunft haben beide im Vertrieb medizinischer Geräte, doch jetzt sollte eine neue Herausforderung her: ein eigenes Hotel zu eröffnen, im Speckgürtel von Berlin. Dass sie dabei dieses Grundstück fanden, war reine Glückssache, meint sie, doch als sie es sahen, waren sie sich einig: hier, direkt am Ufer der Havel, oder nirgends. Mit Unterstützung der Gemeinde konnten sie an dieser Stelle ihr Hotel neu bauen. Im Mai 1996 wurde der Grundstein gelegt, 1997 eröffneten sie. Das Haus hat 27 Zimmer im modernen Landhausstil, zwei Tagungsräume, Restaurant, Terrasse und eine Saunalandschaft mit Finnischer Sauna, Aroma-Dampfsauna, Solarium, Erlebnisdusche, Whirlpool mit Aromawanne, Wärmebank und Massageraum im Untergeschoss.

Die wirklichen Attraktionen liegen jedoch draußen vor der Tür. Vor allem auf dem Wasser - fahren Sie doch einfach mal mit dem Wassertaxi nach Potsdam, zum Schloss Sanssouci oder Filmmuseum von Babelsberg. Oder bummeln Sie auf dem Flussboot mit Bordbar die Wasserstraßen entlang. Mieten Sie ein Motorboot, das geht hier auch ohne Bootsführerschein, oder segeln oder paddeln oder angeln Sie. Alles geht, und wer partout nicht aufs Wasser möchte, wandert eben am Ufer entlang oder fährt mit dem Rad. Der Standort des "Haveltreffs" ist schon ideal - inmitten schönster Natur und doch noch dicht an Berlin. Vom sechs Kilometer entfernten Potsdam aus fährt man schnell und bequem per S-Bahn ins Zentrum der Hauptstadt, nach dem Metropolen-Bummel kann man sich dann wieder in die Idylle nach Caputh zurückziehen.

Die Ruhe hier liebte Einstein wie gesagt auch schon, sein hölzernes Haus steht nicht weit vom Hotel entfernt. Heute wird es vom "Einstein Forum" in Potsdam verwaltet, es wird auch zu wissenschaftlichen Zwecken genutzt, zumindest zur Unterbringung ausländischer Forscher. Es kann auch besichtigt werden, jedoch nur nach Anmeldung im Forum (Telefon 0331/27 17 80). Im Bürgerhaus an der Straße der Einheit 3 gibt es eine Ausstellung mit Dokumenten, Fotos und Modellen zum Thema Einsteins Sommer-Idylle.

Seit 1995 sind eine weitere Attraktion die "Caputher Musiken", mit kleinen Konzerten in stimmungsvoller Umgebung im Schloss, in der Kirche oder eben auch im Garten des Einsteinhauses ( www.caputher-musiken.de ).

Handfeste kulinarische Genüsse kann man dann wieder im "Landhaus Haveltreff" genießen, bei schönem Wetter und an lauen Sommerabenden am liebsten auf der Terrasse am Wasser. Die Küche hier charakterisiert sich selbst als frisch und regional, jedoch mit leicht mediterranem Einschlag. Lokale Spezialitäten sind zum Beispiel Teltower Rübchen oder Beelitzer Spargel, all das kommt hier auf den Tisch. Originell und lecker sind auch die Tapas, diesmal jedoch aus der deutschen Küche zusammengestellt, wie es sie auch in Berlin hier und da gibt - als "kleine Köstlichkeiten aus der Mark Brandenburg" stehen hier Häppchen zur Auswahl, von Königsberger Klopsen über Kalbsschnitzel auf Bratkartoffeln, Pflaumen im Speckmantel, Zanderfilet auf Rahmblattspinat, Antipasti, Berliner Bouletten, Blumenkohl mit Aioli, bis hin zu einer Auswahl des Tages, bestehend aus vier Überraschungen des Kochs.

Im Sommer ist das Barbecue am Donnerstagabend beliebt, natürlich auch direkt am Wasser. Und, rund ums Jahr und monatlich wechselnd, das Tête-à-tête-Menu, bestehend aus drei Gängen für zwei zu einem sehr zivilem Preis: Im Juni gibt es ein Erdbeer-Gazpacho mit Gorgonzolakrokette, danach gebratenes Lachsfilet auf Spargelragout und Kräuterkartoffeln, sowie eine Erdbeervariation und dazu einen trocknen Riesling für 39,99 für zwei Personen.

Familienfeiern, Urlauber, Geschäftsreisende, dazu viele Arrangements - hier fühlt sich ein bunt gemischtes Publikum wohl. Im Sommer ist am meisten los, aber das Landhaus hat 365 Tage im Jahr geöffnet: "Es lässt mir keine Ruhe, wenn ich einfach zumache", gibt Birgit Farthmann zu. So hält sie auch ihren festen Mitarbeiterstamm, was sie wichtig für die Qualität findet. "Es ist doch schön, wenn unsere Kunden auch das eine oder andere Gesicht wiedererkennen können!" Denn immer mehr Gäste kommen offenbar immer öfter zurück. Aus gutem Grund.