Liebe Mallorca-Freunde, ein neues, verblüffendes Phänomen lockt immer mehr Urlauber zum südlichsten Punkt der Insel: Steinmännchen , Hunderte von Steinmännchen, die unterhalb des Leuchtturms am Cap de Ses Salines zu bewundern sind. Seltsame Figuren, die wie eine kleine Armee die bisher einsame, gischtumspülte Felsenküste zu bewachen scheinen. "Irgendwer hat damit begonnen, aus Steinen ein paar Männchen zu bauen", erzählt mir der Leuchtturmwärter. "Kürzlich berichtete die Mallorca Zeitung darüber, und jetzt kommen immer mehr Besucher zum Cap. Und jeder hinterlässt mindestens ein eigenes Steinmännchen." Mittlerweile melden sich die ersten Kritiker zu Wort: Der Bau so vieler Steinmännchen sei ein Eingriff in die Natur. Der Spektakel im Naturschutzgebiet müsse verboten werden.

Mit dem September beginnt auf Mallorca die Zeit der Jahrmärkte . Viele Dörfer und Gemeinden präsentieren ihre landwirtschaftlichen Produkte. Den Auftakt macht morgen Vilafranca mit seinem Melonenfest. Die Bauern des kleinen Ortes an der Straße von Palma nach Manacor bieten dann ihre frisch geernteten Früchte an. Der Höhepunkt des Monats September ist jedoch das Weinfest "Fira des Vi" in Binissalem. Eine Woche lang feiert die Gemeinde dann ihr Erntedankfest mit viel Musik, Tanz und Wein. Zum Wochenende am 25. und 26. September werden auch viele Feriengäste erwartet. Im Oktober steht Cala Ratjada ganz im Zeichen des Llampuga. Ein mallorquinischer Fisch, der nur im Herbst auf den Tisch kommt. Eine wahre Spezialität, die ich mir nie entgehen lasse.::Jaime serviert uns einen Cortado, frischen Orangenkuchen und eine Kugel Zitroneneis. "Den Kuchen hat meine Schwester gebacken", sagt er.

Jaime und Magdalena betreiben seit zwölf Jahren das kleine Café-Restaurant "Sa Placa" mitten in Fornalutx gleich neben dem Brunnen. Knapp 500 Einwohner leben in dem Gebirgsdorf in der Serra de Tramuntana, vier Kilometer von Soller entfernt. Bereits zweimal wurde die Gemeinde zum schönsten Dorf Spaniens gekürt. "Wir sind sehr stolz über die Auszeichnung", sagt Jaime und empfiehlt uns: "Macht einen Spaziergang und kommt am Abend wieder. Dann ist es besonders schön bei uns." Fornalutx präsentiert sich als Bilderbuchdorf. Die steilen Gässchen blumengeschmückt, in der Gärten Orangen- und Zitronenbäume und über allem liegt eine wohltuende Ruhe. Später kehren wir zurück ins "Sa Placa", bestellen eine Paella mit Scampis und genießen mallorquinischen Wein (Reservierungen unter 0034/971/63 19 21).

Kurvenreich geht es steil nach oben. "Unser Hotel ist das höchstgelegene Mallorcas", empfängt mich Wendy. Die 38-jährige Holländerin managt das "Petit Hotel Sant Salvador" im gleichnamigen Kloster auf dem 510 Meter hohen Gipfel bei Felanitx. Die mehr als 600 Jahre alte Pilgerherberge war in den vergangenen Jahren aufwendig renoviert und zu einem Hotel umgebaut worden. Es hat 20 Doppelzimmer und zwei Appartements. Ich stehe auf der Terrasse und genieße die einmalige Aussicht. In der Ferne entdecke ich die Insel Cabrera, die aus dem Meer ragt. "Unseren Gästen liegt die halbe Insel zu Füßen", sagt Wendy. Sant Salvador gehört zur Can-Calco-Gruppe, die auf Mallorca vier überwiegend kleine Hotels unterhält (Telefon: 0034/971/51 52 60, www.santsalvadorhotel.com ).

Palmas Pferdekutschen sollen ihren traditionellen Platz an der Kathedrale verlieren. "Für unsere Gäste ist das ein großer Nachteil und für uns eine Katastrophe", beklagt sich Miquel, der seit nunmehr 20 Jahren die Touristen durch die Altstadt kutschiert. Als neuer Halteplatz ist der Parc de la Mar geplant. "Er liegt außerhalb der Altstadt und viel zu weit vom Zentrum entfernt", sagt der Kutscher. "Viele Gäste werden nicht mehr kommen." Grund der Verlegung ist der Tod eines Pferdes. Das Tier hatte stundenlang in der Sonne gestanden und war schließlich an einem Hitzschlag gestorben. Es gebe viel zu wenig Stellplätze im Schatten. Dafür sei die Stadt Palma verantwortlich, heißt es.

Ein aufsehenerregender Plan wird zurzeit auf der Insel diskutiert. Soll die Formel 1 nach Mallorca kommen? Das Mega-Projekt wird von dem Spanier Fernando Alonso und seinem Rennkollegen Felipe Massa unterstützt. Private Investoren wollen dabei bis zu 90 Millionen Euro investieren. Eine 5,8 Kilometer lange Formel-1-Strecke mit 15 Kurven soll bei Lluchmajor entstehen. Dort gibt es bereits an der Autobahn eine kleine Renn-Arena. Bürgermeister Joan Jaume will die Planungen im Herbst offiziell in London vorstellen.

Ein Abenteuer der besonderen Art erlebten jetzt balearische Höhlenforscher. Sie drangen tief in die "Cova des Pas de Vallgonera" im Süden der Insel ein. Dort waren kürzlich Fossilien entdeckt worden, deren Alter auf zwei bis drei Millionen Jahre geschätzt wird. Die "Cova des Pas de Vallgonera" ist eine der größten Höhlen Spaniens. Sie war 1968 entdeckt worden. Die bereits erschlossenen Gänge sind 72 Kilometer lang. Auf Mallorca gibt es etwa 4000 Höhlen und Grotten. Viele sind riesig, verfügen über Salzseen und Hallen, die so groß wie Kathedralen sind. Die bekannteste ist die "Coves del Drac" bei Porto Cristo mit dem größten unterirdischen See Europas.