Hamburg. Klimaneutrales Fliegen ist in Deutschland bislang weder selbstverständlich noch einfach umzusetzen. Das Angebot sei, monieren Verbraucherschützer, für Passagiere nur "schwer zu durchschauen". Außerdem werde die CO2-Kompensation oft nicht richtig berechnet. Das zeige eine Analyse des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV), der vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Kiel zwischen Mai und Juli 403 Flugkompensationen beispielhaft berechnen ließ. Eingebunden waren elf Fluggesellschaften, acht Kompensationsagenturen und vier Reiseveranstalter.

Insgesamt gab es nur an drei Anbietern - den Kompensationsagenturen Atmosfair, Myclimate und Goclimate - nichts auszusetzen. Bei alle anderen setzte es Kritik. Die Kompensationsprogramme der Airlines etwa fielen bei den Tests allesamt glatt durch, weil sie die Emissionen nicht korrekt berechnet haben. Fast jede zehnte Kompensation scheiterte bereits an den Online-Rechnern der Fluggesellschaften, die Verbindungen und Airports - darunter auch große Drehkreuze wie Frankfurt am Main oder München - schlicht nicht kannten. Auffallend auch, dass die Airlines diese Programme meist nicht oder nur unzureichend in den Buchungsablauf einbinden, was auch für die Reiseveranstalter gilt.