Auf den Schnellstraßen entlang der Seine in Paris läuft in den kommenden vier Wochen nichts - zumindest kein Verkehr: Die französische Hauptstadt lässt es sich mit dem jährlichen Stadtstrand gut gehen, die Uferstraßen sind unter 2000 Tonnen Sand gar nicht mehr zu sehen. "Alle, die in Paris verliebt sind, sollen sich einen Monat lang und sogar das ganze Jahr über am Seine-Ufer wohlfühlen können", sagte Bürgermeister Bertrand Delanoë, zum Auftakt von "Paris Plages". Die Liegestühle am 2,8 Kilometer langen Sandstrand in der Innenstadt waren schnell belegt, vor dem Rathaus spielten die ersten Besucher schon Federball.

Vier Wochen lang können Hauptstädter und Städtereisende jetzt mit Sand zwischen den Zehen an der Seine entlangflanieren, sich sonnen, Eis schlecken, den Kindern beim Planschen in Wasserbecken zuschauen und Trampolin springen - dort, wo für gewöhnlich dichter Verkehr herrscht und sich Auto an Auto reiht. Etwas Sportliches soll dieses Jahr für alle Altersgruppen dabei sein, verspricht die Stadt, vom Standardtanz über Tai-Chi bis zur Wassergymnastik. Bürgermeister Delanoë hatte unlängst für einen Aufschrei im Stadtrat gesorgt, als er sein jüngstes Vorhaben ankündigte: Er will die viel befahrenen Uferstraßen ganzjährig zur Fußgängerzone machen. Seit neun Jahren gibt es die Strandlandschaft in Paris mittlerweile, und auch dieses Jahr wird das Sommerspektakel wieder Millionen Besucher anziehen - zumal wenn das Wetter so schön bleibt wie in den vergangenen Wochen.