In Bremen lassen sich Steine und mehr als 600 Pflanzen fühlen und riechen

Wie unterscheidet man eine Birke von einer Eiche? Für Sehende ist das ganz einfach: Die Birke sieht völlig anders aus. Aber wie können Blinde sich in der Natur zurechtfinden? Das erfahren Sehende wie Nichtsehende im Blindengarten Bremen im Stadtteil St. Magnus. Dort lassen sich mehr als 600 Pflanzenarten fühlen, riechen und ertasten. Der Garten gliedert sich in 18 Erlebnisbereiche, die Namen haben wie "aromatische Blüten und Blätter" und "fruchtende Pflanzen". Alle Beete sind in Greifhöhe angelegt und mit Holzrändern eingefasst, damit man sie bequemer "begreifen" kann. Ein Steingarten mit gut zwei Dutzend Gesteinsproben rundet den Blindengarten ab.

Die Anlage ist so angelegt, dass sich blinde Besucher darin ohne fremde Hilfe frei bewegen können. Auch für sehende Besucher ein Erlebnis sind die 16 speziellen Zusammenstellungen: Sie zeigen mal Pflanzen mit rauen und glatten Blättern, mal aromatische Blüten und Blätter, mal Bäume mit besonderer Rindenbildung und Polsterstauden. Oft wird dem Sehenden der Unterschied erst so richtig bewusst, wenn er sie fühlt und dabei die Augen schließt. Der Blindengarten hat noch bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Nähere Infos: Blindengarten Bremen, Ecke Raschenkampsweg/Ulenweg, www.blindengarten-bremen.de