Liebe Mallorca-Freunde, wenn Sie am Sonntag irgendwo auf der Insel beim Suchen nach bunten Ostereiern dabei sein wollen, dann fahren Sie am besten nach Sóller. Im Garten des Gran Hotels in der Carrer de Romaguera gibt es für die Kinder der Gäste einen Wettbewerb im Eiersuchen. Ansonsten ist der deutsche Osterbrauch auf Mallorca ziemlich unbekannt. Zwar spielen bunte Eier auch hier eine Rolle, doch sie werden nicht versteckt, sondern mit ihnen werden Kuchen und Gebäck verziert. Für die Mallorquiner ist Ostern nach der 40-tägigen Fastenzeit vor allem ein "Fest der vollen Bäuche". Die traditionellen Festtagsgerichte sind Lamm und Arroz Brut, ein Eintopfgericht mit verschiedenen Fleischsorten, Reis und Gemüse. In die Geheimnisse der mallorquinischen Kochkunst können sich die Gäste des Gran Hotels in Soller einweihen lassen. Während ihre Kinder mit dem Eiersuchen beschäftigt sind, lernen die Eltern einen Steinbutt auf mallorquinische Art zuzubereiten (Buchung unter Telefon 0034/971/63 86 86 oder über das Internet www.granhotelsoller.com ).

Wenn Sie jedoch Ihren Festtagsschmaus mit einer Wanderung verbinden wollen, dann bietet sich das Restaurant Mirador de la Victoria an. Es liegt im Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Victoria nördlich von Alcúdia, 150 Meter über der Bucht von Pollença. Die mediterrane Küche bietet leckeren Serrano-Schinken, hausgemachte Croquetas, ein wunderbares Rinderfilet, Seezunge und Seeteufel mit Garnelen. Zusätzlich gibt es eine mallorquinische Karte mit reicher Auswahl: Lammschulter, gefüllte Auberginen, Frito Mallorquin, Spanferkel oder Kaninchen mit Zwiebeln. Wenn es den Kindern zu langweilig wird, können sie sich auf dem hauseigenen Spielplatz vergnügen. Das Highlight für die ganze Familie aber ist der spektakuläre Sonnenuntergang, der von der Terrasse beobachtet werden kann (Telefon: 0034/971/54 71 73, Internet: www.miradordelavictoria.com ).

Ein völlig neues Bild bietet sich seit diesem Frühjahr dem Besucher in Palma: Auf dem Passeig des Born, von den Mallorquinern kurz Borne genannt, haben die Caféhausbetreiber Stühle und Tische rausgestellt. Zum ersten Mal dürfen in diesem Jahr auf Palmas bekanntester Flaniermeile Kaffee und Kuchen, Tapas und Wein serviert werden. Bisher war die Promenade mit ihren 30 riesigen schattenspendenden Platanen allein für die Passanten reserviert. Als erstes Lokal bediente das Café Born 8 draußen seine Gäste. Ab April dürfen auch größere Geschäfte und Kaufhäuser im historischen Stadtkern von Palma ihre Türen öffnen, bisher war dies nur den kleineren Läden gestattet. Mit diesen Maßnahmen soll Palma noch attraktiver für Einheimische und Urlauber werden.

In diesem Monat feiert der "Rote Blitz" seinen 100. Geburtstag. Die legendäre Eisenbahn verbindet seit dem 16. April 1912 Palma mit Sóller. Die Strecke verläuft vom Plaça España über 27 Kilometer durch die faszinierende Berglandschaft der Serra de Tramuntana nach Sóller. Früher wurden mit dem Zug Zitrusfrüchte und Oliven transportiert. Heute ist die nostalgische Bahn eine der größten Touristenattraktionen Mallorcas. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde, sie führt durch 13 Tunnel und über mehrere Brücken. Eine einfache Fahrt kostet zehn Euro.

Ein neuer Wanderweg wurde in dieser Woche im Inselinneren eröffnet. Er soll dem Wanderer Geschichte und Brauchtum der Insel näherbringen. Mit in die 100 Kilometer lange Route ist ein Abschnitt der alten Römerstraße auf Mallorca integriert, die einst Pollentia (Alcúdia) und Palma verband. Der Kulturpfad "El Cami" ist Teil eines Wegenetzes, das sich durch die katalanischsprachigen Regionen Spaniens zieht. Die Strecke auf Mallorca führt von Santa Maria über Consell und Binissalem nach Alaró, meistens durch Weinberge, Wälder und Mandelhaine.

Palma hat mal wieder den Namen geändert. Die Inselhauptstadt heißt jetzt Palma de Mallorca. Dies entschied die Mehrheit der Konservativen im Stadtrat. Somit könne man die Stadt auch außerhalb der Balearen besser identifizieren, begründete Palmas Bürgermeister Mateo Isern den Beschluss. Die Opposition stimmte hingegen geschlossen gegen die Namensänderung: Dies bedeute eine weitere Angleichung an die kastilische Sprache und Kultur. Man kann also davon ausgehen, dass bei einem Regierungswechsel Palma de Mallorca abermals umbenannt wird in ein einfaches Palma.