Insel-Infos von Jürgen Bungert

Liebe Mallorca-Freunde, an diesem ersten Ferienwochenende heißt es für viele Eltern und ihre Kinder: ab in die Sonne. Seit gestern herrscht auf dem Hamburger Flughafen Hochbetrieb. Von Freitag bis Sonntag starten wieder zahlreiche Urlaubsflüge, allein elf direkt nach Mallorca. Nach dem kühlen, feuchten Winter sehnen sich alle auf der Insel nach besserem Wetter. Die Vorhersagen lassen hoffen: Temperaturen im zweistelligen Bereich und Sonne.

Mit einem Paukenschlag eröffnete im Februar Mallorcas legendärer Küchenchef Gerhard Schwaiger vom Gourmet-Restaurant Tristán die neue Saison. Er gab seinen Michelinstern zurück, schloss das beliebte Feinschmeckerlokal im Prominentenhafen Puerto Portals und stellte sein neues Projekt vor. Es heißt Tristán Mar und wird in den nächsten Wochen seinen Betrieb aufnehmen. Das Bistro del Tristán hat dafür bereits seit ein paar Tagen geöffnet. "Der Verzicht auf den Stern entspringt dem Wunsch, eine Küche zu bieten, die frei von den Vorgaben und Regeln des Michelinführers ist", erläutert Schwaiger seine Entscheidung. Er und sein Team wollen sich künftig einem breiteren Publikum öffnen (Tel. 0034/971/67 55 47, www.grupotristan.com ).

Weiter mit einem Michelinstern glänzt das Restaurant El Jardin im Hafen von Puerto Alcudia, das am 16. März wieder eröffnet. Hier hat eine Köchin das Sagen, die einzige Frau auf Mallorca, die einen Stern hat. Die Mallorquinerin Marcarena de Castro bereitet traditionelle mallorquinische Küche zu. Oft bietet ihre Karte aber auch Überraschendes aus fernen Ländern. Denn Marcarena ist eine sehr weltoffene Frau. Sie reist gerne, um andere, exotische Speisen kennenzulernen. Das El Jardin hat in der Regel nur von Freitag bis Sonntag geöffnet (Tel. 0034/971/89 23 91, www.restaurantejardin.com ).

"Kinder erwünscht" ist die Devise der Finca S'Hort de sa Bequera. Die Finca liegt abseits der Touristenhochburgen im Naturpark der Serra de Llevant zwischen den Städten Arta und Sant Llorenzo. Sechs Ferienwohnungen und ein Haus stehen hier Familien für einen individuellen Urlaub zur Verfügung. Ein idealer Platz für unbeschwerte Ferien. Es gibt einen Pool, einen Grillplatz und viele Tiere. Die Brüder Jodi, Juan und Guillermo kümmern sich persönlich um ihre Gäste. Sonnabends laden sie alle zu einem mallorquinischen Essen ein. Das Landhaus wird von der Deutschen Andrea Randoll vermietet. Sie hat sich auf kinderfreundliche Unterkünfte auf Mallorca spezialisiert. "Ich bin selbst Mutter und weiß, dass kinderfreundlich auch immer elternfreundlich heißt", sagt sie (Tel. 07042/818 79 75, www.auf-nach-mallorca.info ).

Für Freunde der Kultur ist Mallorca um eine Attraktion reicher. Dafür sorgt ein Hamburger: Der Designer Klaus Dorn, der teilweise in seinem Haus in dem Dorf Fornalutx lebt, arrangiert persönliche Treffen mit Malern und Bildhauern der Insel in deren Ateliers. Sie lassen ihre Gäste für ein paar Stunden in die Welt ihrer Kunst eintauchen. Klaus Dorn hat Kontakt mit 25 Künstlern. Seine Firma Art Balear organisiert die Tagestrips mit maximal vier Teilnehmern für 550 Euro pro Tour. "Ich hole meine Gäste in den Hotels ab und fahre dann mit ihnen zu den Künstlern", sagt er. Mehr als zwei oder drei Atelier-Besuche am Tag sollten es aber nicht sein. "Mittags essen wir dann in einem mallorquinischen Restaurant. Und je nach Lust und Laune lassen wir den Abend beim Wein ausklingen, vielleicht sogar auf der Finca eines Künstlers." (Tel. 0173/243 30 97 oder für Spanien 0034/671/10 49 58, www.art-balear.com ).

Die 14 Platanen auf dem Rathausplatz von Sóller sind mehr als 100 Jahre alt - und haben der Stadt einen gewissen Charme verliehen. Jetzt sollen zehn von ihnen gefällt werden. Der Grund seien herabfallende Äste, die Passanten gefährdeten, begründet der Rathaussprecher die Maßnahmen. Eine vor Jahren falsch installierte Weihnachtsbeleuchtung hat zu schweren Verbrennungen an den Bäumen geführt und sie krank gemacht. Als die Holzfäller mit ihren Motorsägen anrückten und die ersten Bäume fällten, beobachtete Bürgermeister Carlos Simarro vom Fenster seines Dienstzimmers die Arbeiten. Später gestand er: "Mir tut jeder gefällte Baum im Herzen weh." Jetzt soll der Platz neu gestaltet werden. Auch die Bürger sind aufgerufen, Vorschläge zu machen.

Nun also doch: Das ehemalige Gesa-Gebäude an der Ortseinfahrt von Palma wird möglicherweise abgerissen. Das verspiegelte Hochhaus, einst Sitz des mallorquinischen Stromversorgers, war 1977 gebaut und vor fünf Jahren unter Denkmalschutz gestellt worden. Der Denkmalschutz wurde jetzt vom Verwaltungsgericht aufgehoben. Das Gebäude beeinträchtige die Silhouette der Stadt, heißt es.