Die Sonne Frankenberg in Nordhessen überzeugt mit schönem Spa, guten Restaurants und der Nähe zu einem Unesco-Weltnaturerbe.

Direkt am historischen Rathaus gelegen, mitten im Kern der Fachwerkstadt Frankenberg, und doch ist "Die Sonne Frankenberg" kaum als Hotel zu erkennen - so perfekt passt sich das Ensemble aus historischen Gebäuden nach der Sanierung an das Stadtbild an. Die Wände in den alten Fachwerkhäusern sind krumm und schief, sodass nahezu jeder Schrank nach Maß gefertigt werden musste. 60 Zimmer sind es insgesamt, und keines ist wie das andere. In der Hochzeitssuite gibt es sogar einen privaten Spa-Bereich. Allen gemeinsam sind aber die warmen Farben von Gelb bis Orange.

"Zu uns kommen Menschen, um zu entschleunigen", beschreibt Michael Lembke, Marketing-Chef der Sonne Frankenberg, die Gäste. Einen großen Anteil daran hat die Natur: In der Nähe von Frankenberg liegt der Nationalpark Kellerwald-Edersee. Buchenwälder dehnen sich hier aus, von Frankenberg bis zum weiter östlich gelegenen Kassel. Vergangenen Sommer wurde der Wald als Unesco-Weltnaturerbe ausgezeichnet, als Teil der "Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands".

Im Frühling breitet sich dort ein Meer an Buschwindröschen über den Waldboden aus, im Mai duftet der Bärlauch, und im Herbst beginnt das Laub zu leuchten. "Der Herbst ist für mich die schönste Jahreszeit", meint Hermann Bieber. Er ist einer von 20 Rangern im Nationalpark und qualifizierter Waldpädagoge. Vor allem Kindern und Jugendlichen möchte er die Natur näherbringen. Uhu, Rotmilan und Schwarzstorch brüten hier, seltene Fledermäuse und Käfer finden Rückzugsorte. Fast jeden Tag kann man sich einer geführten Tour anschließen. Selbst jetzt, mitten im Winter, lassen sich Wild-Spuren, Spechthöhlen und frisch aufgewühlte Futterplätze der Amseln entdecken. Wer auf den gut ausgeschilderten Wegen bleibt, kann auch ohne Führer den Park mit seinen Bergen, den reinen Quellen und dem großen Eidersee erkunden.

Golfspieler finden drei Plätze in der Umgebung. Anfänger können über das Hotel Pakete buchen, inklusive eines Platzreifekurses. Aber auch Segelfliegen oder Stühlebiegen sind im Angebot. Ja, Stühlebiegen. In Frankenberg hat der Möbelfabrikant Thonet seinen Sitz, und noch heute wird der berühmte Wiener Kaffeehausstuhl hier gefertigt. Auf Wunsch mithilfe des Gastes.

Nach den Aktivitäten lockt der Wellnessbereich des Hotels: das orientalische Sonne-Spa. Der marmorgeflieste Durchgang vom Haupthaus zum Spa führt unter dem kopfsteingepflasterten Rathausplatz hindurch. Warmes Wasser plätschert im Solebecken, und nach Dampfbad und Sauna muss man aufpassen, die gebuchte Massage nicht im Wasserbett zu verschlafen.

So individuell wie die Zimmer sind auch die Restaurants: Ob lässig im Bistro, gemütlich in den Sonne-Stuben oder im Stadtweinkeller mit der benachbarten Raucher-Lounge - hier findet jeder seinen Lieblingsplatz. Wer sich etwas Besonderes gönnen möchte, bucht im Gourmetrestaurant Philipp Soldan. Hier kocht Florian Hartmann, der auch schon in Hamburg tätig war, zum Beispiel als Poissonnier und Saucier im Tafelhaus. Seit September 2009 ist er "Chef de Cuisine" in der Sonne Frankenberg, und schon im November 2010 wurde er mit dem ersten Stern vom Guide Michelin ausgezeichnet.

Die Zeichen in der Sonne stehen auf Wachstum: Das Hotel soll erweitert werden. Während Hartmann seinen Stern verteidigt, hat Geschäftsführer Viessmann zwei weitere Fachwerkhäuser auf der anderen Seite des Untermarktes gekauft. Etwa 2013 sollen die Umbauten beendet sein.

Zum Wochenende öffnet jeden Sonnabend von 8 bis 12 Uhr das Rathauskontor. Dann brummt der "Markt der Landfrauen". Mit Begeisterung holen sich die Frankenberger hier ihr Mittagessen: frische Würste, Käse, Brot, Obst und Gemüse. Die Spezialitäten der Region sind beliebt, die Warteschlangen lang.