Fliegen ist teurer geworden. Grund sind die Emissionsrechte, die die Fluggesellschaften seit Jahresbeginn erwerben müssen. Die Zertifikate sollen die Luftverschmutzung durch die Maschinen teurer machen - und die Gesellschaften so zum Sparen anhalten. Die sogenannten CO2-Zertifikate (Emissions Trading Scheme ETS) werden für alle Flüge fällig, die entweder in Europa beginnen oder enden. Zuerst war das Zähneklappern in der Branche groß: 1,1 Milliarden Euro könnte der Emissionshandel allein 2012 kosten. Allerdings: Der Preis je Zertifikat wurde mit 15 Euro pro Tonne CO2 kalkuliert; tatsächlich liegen die Kosten derzeit unter sieben Euro.

Was die Fluggesellschaften auch verschweigen: Im ersten Jahr werden 82 Prozent der notwendigen Emissionsrechte kostenlos verteilt. Wer jetzt dennoch Zuschläge kassiert, dürfte damit Gewinn machen. Bei Air Berlin etwa sollen die Preise erhöht werden, Konkurrent Lufthansa sowie deren Töchter Swiss und AUA haben die Emissionskosten bereits Mitte Dezember in den erhöhten Kerosinzuschlägen versteckt.

Auch im Ausland schlagen viele Airlines zu: So berechnet Delta einen Aufpreis von drei Dollar (2,30 Euro) bei jedem Flug von und nach Amsterdam, Frankfurt, Lissabon und Co.