Auf Rügen droht den jährlich gut 1,2 Millionen Urlaubern eine "Bettensteuer". Der Tourismusverband dort will damit einen kostenlosen Nahverkehr für Touristen sowie Gratis-Parkplätze finanzieren und das Radwegenetz ausbauen. Kritik daran kommt von der - mit 13 600 Gästebetten - größten Feriengemeinde Binz. Die Idee der Steuer sei "unausgegoren", kritisiert Kurdirektor Horst Graf. Es fehlten konkrete Kostenschätzungen.

Außerdem erwarte der Gast, dass die Zimmerpreise gerade nach der Senkung der Mehrwertsteuer auf Übernachtungen Anfang des Jahres stabil bleiben. Wollten die Hoteliers die "Bettensteuer" auf ihre Kunden umlegen, kämen sie nicht nur in große Erklärungsnot. Eine zusätzliche Abgabe, so Graf, wäre "in dieser Krisen-Zeit fatal". 2009 wurden auf Deutschlands größter Insel rund 6,2 Millionen Übernachtungen gezählt, 132 000 weniger als im Jahr zuvor.