Für einen Bummel über den Nürnberger Christkindlesmarkt fliegen manche Besucher um die halbe Welt. Andere nehmen lange Busreisen auf sich, um im Advent durch die schmalen Gänge zu flanieren, am berühmten Lebkuchen zu knabbern und sich mit Rauschgoldengel, Christbaumschmuck und Kunsthandwerk einzudecken.

Ungefähr 180 Buden, alle mit rot-weißem Tuch bespannt und mit Tannengrün geschmückt, erwarten mit Glühweinduft und Weihnachtsstimmung nun wieder Gäste. Eröffnet wurde der seit nunmehr 76 Jahren bekannte Markt vom Nürnberger Christkind - wie immer um 17.30 Uhr am Freitag vor dem 1. Advent. In diesem Jahr übernahm mit Johanna Heller ein neues Mädchen dieses Ehrenamt. Die 17-Jährige überzeugte mit ihrem herzlichen und ungezwungenen Auftreten. In den kommenden Wochen wird sie vom Schulunterricht befreit und bekommt einen eigenen Chauffeur, der sie von Termin zu Termin fährt.

Zuvor hat das Christkind bei seinem ersten Auftritt mit blonder Lockenperücke, goldenem Kleid und einer Krone im Haar von der Empore der Frauenkirche aus "seinen" Markt eröffnet. Fanfaren erklangen, ein Chor sang Weihnachtslieder, und, flankiert von zwei Rauschgoldengel, sprach das Christkind seine Zeilen. Für viele Besucher der engen Gassen auf dem Hauptmarkt begann in diesem Moment die Vorweihnachtszeit.

Den Markt selbst gibt es schon seit Hunderten von Jahren. Ein "Romantikmarkt" war er nie: "Er diente zur Versorgung der Bevölkerung mit allem, was man zur Weihnachtszeit braucht." Auch heute noch legt die Stadt großen Wert darauf, einen traditionellen Markt mit Kunsthandwerk und Weihnachtsschmuck auszurichten. In dem "Städtlein aus Holz und Tuch" werden Gewürze und Strümpfe, aber auch Spielwaren und Lebkuchen verkauft. Und natürlich die Zwetschgenmännla - handgroße, essbare Figuren aus Backpflaumen.

Mehr Informationen: Tourismus-Zentrale Nürnberg, Postfach 42 48, 90022 Nürnberg ,Tel. 0911/233 60 und auf www.christkindlesmarkt.de