Die Nationalpark-Verwaltung will die Besteigung des Felsen verbieten. Die Ureinwohner bitten schon seit Jahren Besucher darum, nicht hinaufzuklettern.

Alice Springs. Wird Australiens Wahrzeichen schon bald für Kletterer gesperrt? Die Antwort lautet "Ja", wenn es nach dem Willen der Nationalpark-Verwaltung geht. Denn die will den Aufstieg auf den roten Felsen verbieten.Als Gründe führt sie Sicherheit, Umweltschutz und kulturelle Rücksichtnahme an. Für die Ureinwohner ist der Uluru, besser bekannt als Ayers Rock, heilig. Als traditionelle Besitzer des Felsens bitten sie seit Jahren Besucher darum, nicht hinaufzuklettern. Jedoch ohne großen Erfolg.

Von den rund 350 000 Touristen, die Jahr für Jahr ins rote Zentrum Australiens pilgern, ignorieren mehr als ein Drittel die Bitte, dem 350 Meter hohen Berg seinen Frieden zu lassen. Dabei ist der Aufstieg gefährlich. 35 Menschen haben die Kletterei bisher mit ihrem Leben bezahlt. Erst seit 2002 gab es keine tödlichen Unfälle mehr, weil die Parkverwaltung seitdem den Aufstieg sperrt, sobald es regnet, zu windig oder zu heiß ist. Dennoch bleibt der Aufstieg anstrengend, er ist vergleichbar mit dem Lauf auf einen 100-stöckigen Wolkenkratzer. Wer es geschafft hat, den belohnt ein grandioser Ausblick. Deshalb - und wegen der Furcht, dass die Touristen ausbleiben - sind viele Australier gegen eine Sperrung.