Sonnenbrand, Magenverstimmung, Allergie? Im Ausland kann eine ärztliche Behandlung teuer werden. Schon für sechs Euro können Sie sich auf Reisen versichern.

Hamburg. Die schönsten Wochen des Jahres stehen bevor und wollen gut geplant sein. "Wer im Ausland Urlaub macht, benötigt eine Auslandsreise-Krankenversicherung", sagt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten. Die Sorge vor einer Erkrankung im Urlaub ist berechtigt. Jeder Fünfte ist während eines Auslandsurlaubs schon mal krank geworden, ergab eine Umfrage von TNS Infratest. Häufig muss der Arzt wegen Sonnenbrands, Durchfall, Erkältungen oder Allergien aufgesucht werden.

Zwar können gesetzlich Krankenversicherte in Staaten der Europäischen Union und in der Schweiz mit der Europäischen Krankenversicherungskarte einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Aber dabei können durchaus Kosten entstehen, die nicht von der heimischen Krankenkasse übernommen werden. Das gilt auch für Staaten, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen unterhält. Dazu zählen die Türkei, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bosnien Herzegowina, Kroatien und Tunesien.

Für die Behandlung in diesen Ländern ist ein Auslandskrankenschein erforderlich, den es bei der Krankenkasse gibt. "Die Krankenkasse zahlt höchstens den Betrag, den sie für eine Behandlung im Inland zahlen würde", sagt Mareke Kortmann vom Europäischen Verbraucherzentrum in Kiel. Das sei häufig nur ein Bruchteil dessen, was auf der Rechnung steht. Bei einem Krankenhausaufenthalt können so schnell einige Tausend Euro zusammenkommen.

10.000 Euro für einen Ambulanzflug

Die größte Kostenfalle lauert bei einem medizinischen Rücktransport. Denn die meisten wollen in ihrer gewohnten Umgebung behandelt werden. "Den Rücktransport zahlt die Krankenkasse aber nicht", sagt Versicherungsexperte Rudnik. So schlägt ein Ambulanz-Flug von Mallorca nach Hamburg mit 10 000 Euro zu Buche.

"Der Vorteil einer Auslandsreise-Krankenversicherung besteht darin, dass sie weltweit für Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Medikamente und die Kosten eines Rücktransports aufkommt", sagt Rudnik. Eine Familie kann sich schon für ein Jahr für rund 15 Euro absichern, wie der Abendblatt-Vergleich zeigt.

Allerdings sollte nicht nur auf den Preis geachtet werden. Besonders wichtig sind die Klauseln für den Rücktransport. "Alle von uns getesteten Policen kommen für den Rücktransport auch auf, wenn er ,medizinisch sinnvoll' ist", sagt Daniel Friedheim vom Vergleichsportal Check24. Diese Formulierung ermöglicht den Rücktransport auch, wenn er medizinisch nicht unbedingt notwendig ist, weil die medizinischen Bedingungen im Urlaubsland nicht schlechter als im Heimatland sind.

Auch der schlimmste Fall, ein Todesfall im Urlaub, ist abgesichert: Für eine Überführung zahlen die vorgestellten Tarife mindestens 10.000 Euro. Außerdem haben alle Tarife eine Nachleistungsgarantie. Sie zahlen auch dann, wenn man innerhalb der maximalen Reisedauer erkrankt, die Behandlung sich aber über diesen Zeitrahmen hinaus erstreckt. Die Reisedauer zeigt, wie lange man sich bei einem Urlaub maximal im Ausland aufhalten kann. Ältere Menschen haben mitunter Schwierigkeiten einen Versicherungsschutz zu bekommen. Experte Friedheim: "Die von uns getesteten Policen verzichten auf eine Klausel beim Höchstalter." Die Verträge gelten für ein Jahr und verlängern sich um ein weiteres Jahr, wenn sie nicht gekündigt werden.

Weitere Informationen zu Arztbesuchen im Ausland gibt es auf der Internetseite des Europäischen Verbraucherzentrums ( www.evz.de ). Merkblätter zu einzelnen Ländern können auf der Seite der Deutschen Verbindungsstelle Krankenversicherung-Ausland ( www.dvka.de ) heruntergeladen werden.

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