Einmal im Monat: Insel-Infos und Anekdoten von Jürgen Bungert.

Liebe Mallorca-Freunde, König Juan Carlos hat erstmalig den Mallorca-Urlaub um zwei Wochen gekürzt, die Teilnahme an seiner geliebten Breitling Segelregatta abgesagt und die traditionellen Ausflüge mit seiner Yacht reduziert. Seine Majestät zeigt sich solidarisch mit seinen Landsleuten und den Urlaubern, die alle den Gürtel enger schnallen müssen. Auch die Insel bekommt die Wirtschaftsflaute zu spüren. Die Hotels melden nur noch an den Wochenenden volle Häuser. In der Woche locken sie mit Schnäppchenpreisen, geben zwischen 20 und 40 Prozent Rabatt. Ebenso klagen Restaurants über Gästemangel, verwöhnen die Urlauber mit gutem Service und einem Extra-Gläschen Wein. Sie versuchen, die Krise wegzulächeln.

Drei Hausbesetzer blockieren bei unserer Ankunft in Porreres den Eingang unserer Finca. Eine wütend gurrende Mutter fliegt Attacke, während ihre beiden Babys neugierig aus ihrem Nest über der Tür blicken. Die Taube verteidigt vehement ihr neues Zuhause. Überall liegt Kot, es stinkt entsetzlich. Ich nehme einen Holzkorb und klettere entschlossen die Leiter hoch. Während meine Frau mit einem Besen das aufgeregt flatternde Tier in Schach hält, hebe ich das Nest mit den Jungtieren vorsichtig in den Korb, trage ihn zu einem Johannisbrotbaum und klemme ihn zwischen eine Astgabel. Am nächsten Morgen begrüßen uns zwei fröhlich quiekende Täubchen aus ihrem Nest. Wir nennen sie Paul und Paula. Drei Tage später wagen sie ihren ersten Ausflug und hüpfen auf dem Acker rum. Eines Morgens stehen Paul und Paula plötzlich auf der Terrasse, lassen ihr schönstes Gurren hören und heben ab in den blauen Himmel Mallorcas.

Der Hamburger Unternehmer Matthias Kühn eröffnete am 25. Juni das "Nuevo Pueblo Espanol" in Palma - mit Top-Restaurants, Cocktailbars, Cafés und Veranstaltungsräumen. Im "Alhambra Lounge Cafe" und im Restaurant "Los Arcos" gibt es asiatische und italienische Spezialitäten sowie spanische Tapas. Die "Torralbar" ist die perfekte Location für einen Aperitif. Seine erste Bewährungsprobe als Super-In-Treff bestand das "spanische Dorf" bei der After-Show-Party der Sendung "Wetten, dass ..?" mit 1500 Gästen und der 100. Kochsendung des ZDF von "Lafer! Lichter! Lecker!", die von hier live ausgestrahlt wurde.

Im Aprikosental, fünf Kilometer hinter dem Dörfchen Porreres, liegt versteckt zwischen Obstbäumen das 200 Jahre alte Gebäude der Finca Son Roig. Wer Ruhe sucht, findet sie hier. "Es ist so still, dass man nachts davon wach wird", erzählt mir das junge Paar, das ich am Pool treffe. Gabriela, die gute Seele des Hauses, kommt erst nach heftigem Klingeln zur Rezeption. "Sie werden bei uns ganz schnell einen Gang herunterschalten", empfängt sie mich. Die Finca hat zwölf Zimmer. Das preiswerteste kostet 77 Euro pro Person und Nacht inklusive Frühstück. Zum Anwesen gehört ein Restaurant, das mallorquinische Speisen auf der Karte hat (Tel. 0034/971/16 81 89, www.fincasonroig.com) .

Am Balenario 6, besser bekannt als "Ballermann", treffe ich die Hamburgerin Yvonne Gruner. Sie ist Rezeptionistin im Vier-Sterne Hotel "Playa Golf". Die gelernte Erzieherin war vor acht Jahren nach Mallorca gekommen. "Ich war auf der Suche nach einem Job im Süden", erzählt sie mir. Die Arbeit mit den Gästen mache ihr einen Riesenspaß. Auch verzwickte Situationen habe sie gelernt zu meistern. Wenn sie mitbekomme, dass jemand Herren- oder Damenbesuch auf sein Einzelzimmer nehme, dann löse sie das Problem mit verständnisvollem Lächeln. Die 33-Jährige ist alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter (Tel. 0034/971/26 26 50, Internet: www.hotelplayagolf.com ).

Mallorca ist eine Insel der Höhlen. 3000 gibt es etwa, schätzt der Verband der Höhlenforscher. Zurzeit erforschen Geologen die Höhle Vallgornera bei Cala Pi. Ihre Gänge, Hallen, Säle und Seitenstränge summieren sich zu 50 Kilometer Länge. Sie ist eine der größten Grotten Europas. Mallorcas bekannteste Höhlen sind die Cuevas del Drach.

Ein Tipp für Autofahrer: Stellen Sie das Fahrzeug nie im Halte- oder Parkverbot ab. Auch nicht für ein paar Minuten. Das Knöllchen ist so teuer, dass Sie für das Geld mit Ihrer Frau zweimal essen gehen können. In Palma liegen die Sätze für falsches Parken oder Halten, versperrte Einfahrten, blockierte Zebrastreifen oder Behinderung in Ladezonen bei 120 Euro. Auch, wenn der Parkschein abgelaufen ist, werden Sie zur Kasse gebeten.