Nein, er mag sie nicht, die Touristen, die Reisen wie Fast Food konsumieren und in ihre Kameras und Camcorder starren, statt sich für Land und Leute zu interessieren.

Die Demokratisierung des Reisens ist ihm ein Graus, und aus seiner Verachtung macht er kein Hehl. Andreas Altmann, der Vielgereiste, der sich nicht mit der Außenansicht begnügt, sondern eintauchen will ins fremde Leben, in die fremde Kultur, arbeitet nicht mit dem Skalpell, sondern mit dem Presslufthammer, wie er in der Einleitung zu der Sammlung von Reise-Geschichten einräumt, die dem Titel "Sucht nach Leben" mehr als gerecht werden. Denn der Mann will einfach alles: den Schmutz und das Grauen, die Schönheit und den Glanz, die Hölle und das Paradies. Und er scheut keine Anstrengung, um sich zu holen, was ihm seiner Meinung nach zusteht: Erkenntnis.

"Sucht nach Leben" von Andreas Altmann, DuMont, 206 Seiten, 16,95 Euro, ISBN 978-3832195007