In den Tiroler Bergen kommen Fußballbegeisterte ihren Idolen ganz nah. Nicht nur bei Testspielen - auch beim entspannten Grillfest mit der kompletten Mannschaft.

So nah wie im Juli in Längenfeld im Ötztal sind die Fans ihren Fußballstars selten. Mitten in den Tiroler Bergen schlägt der HSV vom 6. bis 13. Juli wieder sein Trainingslager auf - ein Pflichttermin für seine Anhänger. Bei der Fanreise steht sogar ein Grillfest mit der kompletten Mannschaft auf dem Plan.

"Unsere Jungs", sagt HSV-Clubmanager Bernd Wehmeyer und meint damit die Fußballelf, "fühlen sich in Längenfeld extrem wohl." So wohl, dass sie ihr Trainingscamp bereits zum dritten Mal in Folge im Tiroler Ötztal aufschlagen. "Wir finden hier optimale Bedingungen", sagt er. "Ganz wichtig ist für uns, dass der Fußballplatz nur zwei Minuten vom Hotel entfernt liegt. Das ist logistisch natürlich sehr praktisch, weil wir keinen Mannschaftsbus benötigen, um das Equipment jedes Mal neu zu verladen."

Sein Hauptquartier schlägt der Hamburger Sportverein wieder im Hotel "Aqua Dome" auf, direkt neben der Tirol Therme: "Hier können die Spieler nach dem Training bei Bädern in schwebenden Freiluftschalen und in der Saunalandschaft hervorragend entspannen", meint der Koordinator von Trainingslagern und Testspielen. "Außerdem verfügt die Therme über ein modernes Fitnessstudio, wo wir auch eigene Trainer einsetzen können. Und als Norddeutsche genießen wir natürlich das herrliche Bergpanorama."

Damit HSV-Anhänger jetzt die gleichen Gipfelerlebnisse haben wie die Spieler, hat der Tourismusverband Längenfeld attraktive Spezialpauschalen inklusive Unterkunft, mit Eintritt zu Trainingseinheiten und Testspielen geschnürt. Sogar ein entspanntes Grillfest mit der kompletten Mannschaft ist dabei. Die große HSV-Familie kommt sich hier so nahe wie kaum irgendwo anders. Schon in der Vergangenheit hatten die Fans in dem schmucken Tiroler Ort Gelegenheit, mit den Spitzenspielern persönlich ins Gespräch zu kommen.

Auch in der übrigen Zeit kommen Längenfeld-Urlauber oder die nicht ganz so Fußballbesessenen Partner auf ihre Kosten. In einem Freibad, auf Tennisplätzen mit Flutlicht, im wärmsten Badesee Tirols, dem Piburger See mitten im Wald, wo man schwimmen, rudern und angeln kann.

Ausgedehnte Panoramatouren zum Wandern, Radeln und Mountainbiken führen auf einem gut ausgebauten Netz über Forststraßen oder Almwege und durch das 20 mal 1,5 Kilometer große Talbecken, das so flach ist wie ein Teller, ausgewaschen von einem See, der um circa 1540 n. Chr. nach einen Gletscherbruch entstanden ist, eingerahmt von hoch aufragenden Bergwänden, an denen Klettersteige hinaufführen. So zieht sich parallel zum Lehner Wasserfall, der 250 Meter in die Tiefe stürzt, ein Steig, der auch für unerfahrene Kletterer einfach zu bewältigen ist. Eine der schönsten Wanderungen führt zum Weiler Burgstein hoch über dem Tal, mit Blick über die Senke und die imposante Kette der Dreitausender. Eine rustikale Jausenstation serviert Selbstgemachtes von Alm und Stall.

Am Weg ist eine lange Eisenkette angebracht mit Hunderten von Namensplaketten - Stammgäste, die seit Jahren die ungewöhnliche Kombination aus platter Talsenke und hoch aufragenden Bergen zu schätzen wissen.

Längenfeld befindet sich mitten im 67 Kilometer langen Ötztal, in Reichweite zum quirligen Sölden und dem familiären Ort Oetz. Zwölf Kilometer entfernt, bei Längenfeld-Gries, liegt der unberührte Gletscher Sulztalferner, etwas weiter die beiden Gletscher Rettenbach- und Tiefenbachferner bei Sölden. Bergführer organisieren Touren durch das ewige Eis und seilen Mutige auch in Gletscherspalten ab.

Sport, Wellness, Gesundheit, Gipfel im ewigen Schnee, warme Badeseen, blumenbestandene Almen mit urigen Hütten wie aus dem Bilderbuch - hier findet der Urlauber alles nach seinen Wünschen. Besonders schön sind die schmucke Pfarrkirche zur Heiligen Katharina von 1690 und die Häuser mit Lüftlmalerei. Aus einer alten Quelle sprudelt schwefelhaltiges Heilwasser. Hubert Maurer, ein Wünschelrutengänger, spürt Wasseradern auf. Als Kontrastprogramm zu dieser Idylle steht die topmoderne Therme mitten auf der Wiese.

Die Faszination der Kontraste auf relativ kleinem Raum wird auch bei den HSV-Anhängern für eine spannende Woche sorgen. Ewald Schmid, stellvertretender Direktor von Ötztal Tourismus: "Neben Trendsportarten wie Rafting, Mountainbiking, Canyoning und Klettern wurde mit der Eröffnung von Tirol Therme und Aqua Dome in Längenfeld eine einzigartige Thermenlandschaft in den Alpen geschaffen. Diese Kombination auf einer Seehöhe von knapp 1200 Metern inmitten einer grandiosen Landschaft hat das Interesse einiger deutscher Erstliga-Fußballmannschaften geweckt. Der VfB Stuttgart wurde 2007 nach dem Trainingsaufenthalt in Längenfeld sogar Meister, auch der HSV hat damals seine Liebe zu Längenfeld entdeckt." Hier tanken die Spieler Kraft, verbessern Ausdauer und Technik. Die Voraussetzungen mit Sportplatz, den Wald-Laufstrecken, kombiniert mit dem entspannenden Teil des Aqua Domes machen Längenfeld zum richtigen Ort fürs Sommertraining.

Für den Teamzusammenhalt steht auch eine Raftingtour auf dem nahen Inn auf dem Programm. Aktivurlauber, die es noch krasser mögen, gehen stattdessen auf den Wildbach Ache - Mekka so mancher Kanu-Nationalmannschaft. Auch Bärbel Frey, Geschäftsführerin des Aqua Domes, kennt die Pluspunkte gegenüber anderen Trainingslagern: "Die Nähe zum Sportplatz spielt vor allem für den Trainer eine große Rolle. Dazu Längenfelds Lage im Hochtal, in einzigartiger Natur. Direkt hinter dem Aqua Dome kann man stundenlang ebenerdig trainieren. Es gibt aber auch Geländeformen, die steilere Anstiege und Bergläufe ermöglichen. Bei uns findet die Mannschaft über 120 Kilometer Lauf-, Bike- und Nordic-Walking-Strecken vor." Wichtig für die Spieler sei auch die Fortsetzung der vielschichtigen Vorbereitung in der Tirol Therme: "Der Aqua Dome mit seinen Sport- und Regenerationsmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich bietet über 2000 Quadratmeter Wasserfläche, eine Saunalandschaft und einen Cardio- und Kraftraum, der so großzügig gestaltet ist, dass die gesamte Mannschaft gleichzeitig trainieren kann. Wir servieren den Fußballern ein auf die Ernährungsphysiologie abgestimmtes Essen und sorgen vor dem Spiel mit frischer Pasta für die Kohlehydratzufuhr."

Bleibt zu hoffen, dass die Vorzüge der Ötztaler Bergwelt den HSV in der nächsten Saison auch wirklich zu neuen Gipfelstürmen inspirieren.