Es sieht wie Ferien aus, hat aber nur wenig damit zu tun. Zwar gibt es Sonne und Meer satt, man wohnt im Hotel und macht den ganzen Tag Sport – Animateur zu sein, ist aber auch harte Arbeit.

Animateure haben dafür zu sorgen, dass sich andere amüsieren. Sie müssen auf die Gäste zugehen und sie einbinden, Shows organisieren und kreativ sein. Der Lohn: "Man arbeitet da, wo es schön ist und hat mit glücklichen Menschen zu tun", sagt Jeannette Georges, die seit acht Jahren Animateurin und derzeit auf Mallorca tätig ist.

Jetzt ist die Zeit, um sich für diese Jobs zu bewerben. Die großen Reiseveranstalter wie TUI, Thomas Cook und die Rewe-Pauschaltouristik rekrutieren zurzeit ihre Animateure für die kommende Saison. Die wichtigsten Fragen im Überblick:

Welche Voraussetzungen Werden verlangt? Animateure müssen mindestens 18 Jahre alt sein und Spaß am Umgang mit Menschen haben. "Wer sehr zurückhaltend ist, für den ist es viel anstrengender", sagt Alexander Lukas von der Rewe-Pauschaltouristik in Köln. Daneben sind spezifische Kenntnisse erforderlich. "Für die Kinderbetreuung verlangen wir erzieherisches Wissen." Wer schon Kindergruppen betreut hat, etwa im Sportverein, hat aber gute Chancen. Sportanimateure benötigen nicht zwingend einen Trainerschein. "Bei den Sportallroundern sagen wir: Sie müssen jede Ballsportart so gut können, dass das Spiel nicht an ihnen hängen bleibt", sagt Lukas. Andere Veranstalter erwarten, dass die Sportanimateure Erfahrung in dem Vermitteln einer Sportart haben. In der Regel werden außerdem Englischkenntnisse verlangt.

Wie funktioniert das Bewerbungsverfahren? Interessierte können sich online bei den Reiseveranstaltern oder bei Agenturen bewerben. Bei der TUI laufen die ersten "Jobdays", auch andere Veranstalter laden bereits zum Casting. Dort stellen sich die Bewerber vor. "Bei uns müssen die Bewerber zum Beispiel drei Minuten lang die Gruppe unterhalten", sagt Olaf Schürmann von der TUI. Man kann einen Song vortragen oder eine Aerobic-Einlage hinlegen. "Wir wollen sehen, wie die Leute rüberkommen." Daneben müssen die Bewerber in Kleingruppen Aufgaben lösen etwa aus Luftballons Tiere formen und sie anschließend präsentieren. Bei der Rewe-Pauschaltouristik stehen dagegen persönliche Gespräche im Mittelpunkt. RUF Jugendreisen lädt alle Bewerber, die infrage kommen, zu einem Vorbereitungsseminar ein. Je nach Einsatzbereich werden sie dort geschult. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar hoch, dann auch zum Einsatz zu kommen, eine Garantie gibt es aber nicht, sagt Ronald Zinke von RUF. Vorbereitungsseminare bieten auch die anderen Veranstalter an, allerdings erst nach Unterzeichnung des Vertrags.

Wie lange dauern die Einsätze? Für Saisonarbeiter beginnt der Einsatz je nach Zielgebiet zwischen Anfang März und Anfang April. Die Saison endet meistens Ende September oder Ende Oktober. Daneben ist es möglich, in der Hauptsaison als Aushilfe zu arbeiten. Vier Wochen Einsatz sind dabei meist das Minimum, besser sind zwei Monate.

Wohin geht es? Animateure werden üblicherweise in Hotels und Clubs rund um das Mittelmeer gebraucht. Sie arbeiten meist in Spanien, der Türkei, Griechenland, Italien, Tunesien oder Ägypten. Grundsätzlich müssen sie offen für alle Gebiete sein, oft können sie aber einen Wunsch äußern. "Wir fragen alle Animateure nach ihrem Wunschgebiet, können aber nicht garantieren, dass sie dort auch hinkommen", sagt Maria Knill von Thomas Cook.

Was verdienen Animatuere? Der Verdienst richtet sich nach der Einsatzlänge und der mitgebrachten Erfahrung. Bei der TUI und Rewe verdienen Animateure ab 700 Euro, bei Thomas Cook sind es rund 930 Euro pro Monat. Übernachtung, Verpflegung und die Anreise werden bezahlt, ebenso wie Sozial- und Krankenversicherungen. Das ist nicht bei jedem Anbieter der Fall Bewerber sollten daher rechtzeitig nachfragen. Die Animateure sind in der Regel in Ein- oder Zweibett-Zimmern im Hotel oder in der Nähe untergebracht. Sie haben eine Sechs-Tage-Woche und meist zwei Tage pro Monat Urlaub.

Wie sehen die Arbeitstage aus? Meistens beginnt der Arbeitstag zwischen 9 und 10 Uhr. Vormittags und nachmittags ist Animation angesagt, dazwischen gibt es eine Pause. Abends sind die Animateure im Showprogramm eingebunden. Auch in Pausen bleiben sie Ansprechpartner. "Wenn dann ein Gast mit einer Frage kommt, kann man den natürlich nicht einfach wegschicken", sagt Jeannette Georges. Besäufnisse und Affären sind für Animateure tabu Animateure dürfen abends durchaus Alkohol trinken. "Das muss aber in Maßen bleiben", sagt Olaf Schürmann von der TUI. Drogen sind tabu - gleiches gilt für Affären mit Gästen. Wer mit einer hübschen Urlauberin auf ihrem Zimmer verschwindet, kann sich mächtig Ärger und im schlimmsten Fall eine Kündigung einhandeln.