Absolute Sicherheit beim Preis gibt es für langfristige Tickets nicht. Bei Pleite ist Geld weg.

Kaum sind die ersten Flugpläne fürs nächste Jahr veröffentlicht, beginnt die Schnäppchenjagd. Der Kalender wird nach Brücken- und Feiertagen sowie Ferienterminen durchstöbert, und dann wird gebucht. Sind Tickets gesichert und der günstige Preis auch, glauben sich die Kunden am Ziel. Indes: Wer meint, er sei zum Beispiel vor neuerlichen Treibstoffzuschlägen sicher, der irrt. "Eine Flugpreiserhöhung ist zulässig, sofern zwischen Vertragsabschluss und dem vereinbarten Flugreisetermin mehr als vier Monate liegen", heißt es etwa im Kleingedruckten von TUIfly. Air Berlin formuliert das in ihren Geschäftsbedingungen ähnlich. Condor und Germanwings verzichten auf die Vier-Monats-Klausel. Dort können aber nachträgliche Gebühren- und Steuererhöhungen belastet werden.

Hinzu kommt: Wer heute bucht, der muss sofort den kompletten Flugpreis bezahlen. Anders als Reiseveranstalter, die lediglich eine Anzahlung von zehn Prozent kassieren dürfen, buchen alle Airlines gleich den ganzen Betrag ab. Abgesehen vom Zinsverlust birgt dies auch ein Risiko. Wenn die gebuchte Airline pleitegeht (wie gerade die dänische Sterling) und nicht mehr fliegt, dann sind Ticket und Geld futsch. Denn in der Luftfahrt greift in diesem Fall keine Insolvenzversicherung, wie sie das Gesetz für Reiseveranstalter vorschreibt, um das Geld der Kunden zu sichern. Dass die gegenwärtigen Turbulenzen nicht alle Airlines überleben werden, darin sind sich Fachleute einig.

Wer dennoch früh buchen will oder muss, der kann natürlich das eine oder andere Schnäppchen machen. Bei Condor ist der Flugplan für den Sommer 2009 komplett buchbar. Neue Ziele gibt es allerdings keine. Wichtigste Änderung bei Condor: Die Fliegenpreise für 29 Euro gehören der Vergangenheit an. Die günstigsten regulären Flüge ans Mittelmeer kosten im nächsten Sommer 59 Euro. Tickets zu den Kanarischen Inseln gibt es ab 128 Euro. Der Einstiegspreis für die Fernflüge ist mit 199 Euro gleich geblieben. Mindestens zehn Prozent aller Tickets gehen für diesen Preis weg, so will es das Gesetz. Allerdings nicht zu jedem Termin. Für die gefragten Brückentage und Ferientermine sucht man die Niedrigstpreise vergebens. Billiger wird es bei Condor nur mit den sogenannten "Eintagsfliegen". Solche Tickets kosten 49 Euro auf der Kurzstrecke und 149 auf der Langstrecke. Dumm ist nur, dass Reiselustige damit nicht planen können. Ob und wohin es Eintagsfliegen gibt, wird kurzfristig entschieden, um Flüge auszulasten, die schlecht gebucht sind.

TUIfly ist schon seit gut drei Monaten mit dem Sommerflugplan 2009 online. Allerdings gibt es dort keine Fernziele. Dafür kosten die günstigsten Tickets zu den Mittelmeerzielen wie Mallorca ab 49 Euro, zehn Euro weniger als bei Condor. Der Preis gilt aber nur für Online-Buchungen. Wer im Reisebüro bucht, der zahlt pro Strecke 7,50 Euro mehr. Billiger sind die Städteverbindungen. Hier beginnen die Ticketpreise bei 19,99 Euro für die einfache Strecke. Auch dies ist all-inclusive, wenn man online bucht.

Fast wie abgesprochen kosten bei Air Berlin die günstigsten Flüge ebenfalls 49 Euro. Dieser Preis gilt jedoch nach Spanien nur für Mallorca. Wer mit Air Berlin etwa nach Andalusien oder zu anderen Zielen auf dem spanischen Festland will, der muss meistens nicht nur das Umsteigen auf Mallorca in Kauf nehmen, sondern auch noch mehr bezahlen. Die Oneway-Tickets kosten ab 69 Euro. Germanwings hat schon fast alle Flüge zu den touristischen Zielen komplett. Flüge für 19,99 Euro muss man allerdings lange suchen. Am Tag, als der Sommerflugplan freigeschaltet wurde, brach der Server zusammen. Die meisten Schnäppchen zum Einstiegspreis sind schon weg.