Liebe Mallorca-Freunde,

treue Insel-Urlauber sollen künftig belohnt werden. Ähnlich wie die Kundenbindungsprogramme bei den Fluggesellschaften plant die spanische Regierung die Ausgabe von Bonuskarten. Feriengäste, die wiederkommen, erhalten für ihren erneuten Urlaub auf Mallorca bestimmte Rabatte. Geplant sind Preisnachlässe und besondere Angebote. Die Treuekarten sollen erstmals nach der Sommersaison von Reiseveranstaltern und Hotels ausgegeben werden. Hintergrund für diese Aktion ist die große Zahl der wiederkehrenden Spanien-Urlauber. Nach einer neuen Studie hatten mehr als 80 Prozent der ausländischen Gäste Spanien zuvor mindestens schon einmal besucht, 40 Prozent waren sogar zehnmal zum Urlaub nach Mallorca oder an die spanischen Küsten auf dem Festland gekommen.

Die kritische Debatte um die spanische Königsfamilie ist auch auf der Insel voll entbrannt. Erstmals zweifelte ein Vertreter der linksgrünen Opposition öffentlich im Parlament an, dass der kostspielige Sommeraufenthalt der Royals einen positiven Werbeeffekt habe. "Das lohnt sich nicht mehr", sagte Biel Barceló, Vorsitzender der PSM-Els Verds. Die jährlichen Ausgaben zum Unterhalt des Marivent-Palastes, des königlichen Feriendomizils in Calamajor, werden mit rund 1,7 Millionen Euro beziffert. Der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá, Mitglied der regierenden Volkspartei (PP), wies die Vorwürfe zurück. Er denke nicht daran, diesen Etatposten zu kürzen, und werde sich weiterhin für regelmäßige Mallorca-Besuche von Mitgliedern der Königsfamilie einsetzen: "Wir sind stolz darauf, sie im Marivent-Palast und in unseren Straßen sehen zu dürfen."

Das Bon Sol in Illetas gehört zu den schönsten und ältesten Strandhotels auf der Insel. Die ersten Gäste kamen bereits 1953. Und seitdem ist es im Besitz der Familie Xamena. Doch das Besondere der Hoteleigentümer ist ihr Engagement für die Umwelt. Bereits 1968 versorgte eine Solaranlage das Haus mit Strom. "Mein Vater war der erste Grüne auf Mallorca", sagt Martin Xamena, der heute mit Ehefrau Loren und Sohn Alexander das Hotel führt. Was die drei für den Erhalt eines gesunden Klimas tun, ist auf der Insel einmalig. "Wir haben von Experten errechnen lassen, dass durch die Versorgung unserer 6000 Gäste im Jahr etwa 7000 Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen werden. Etwa der gleiche CO2-Anteil entsteht noch einmal durch die Flüge unserer Urlauber nach Mallorca", rechnet mir Martin Xamena vor. "Dies ist eine schwere Belastung für die Umwelt. Dagegen wollten wir etwas tun." Die Familie handelte. Sie pflanzte in Costa Rica als Ausgleich zum Schutz des Klimas 200 000 Bäume (Internet: www.hotelbonsol.es , Telefon: 0034/971/40 21 11).

Immer mehr Wirte betreiben spezielle Tapa-Bars. Die meisten gibt es in Palmas Altstadt. Ich war jetzt wieder einmal in der La Lonja, einer der beliebtesten Tapa-Bars auf der Insel. Die charmante Hafenkneipe im gemütlichen Holz- und Lederambiente liegt gleich neben der Seehandelsbörse. Mit Beginn des warmen Wetters Anfang Mai wird auch draußen auf der Plaça serviert. Es gibt alles, was das Tapa-Herz begehrt: von eingelegten Auberginen bis zum Tintenfisch oder von den knusprigen Datteln im Speckmantel bis zum spanischen Kartoffelomelett (Tel. 0034/971/72 27 99). Ein paar Schritte weiter, im La Boveda, herrscht Hochbetrieb. Jeder bestellt von den kleinen Köstlichkeiten, zum Beispiel Gambas oder Serrano-Schinken, es kann gar nicht genug Tapa-Bars geben ( www.restaurantelaboveda.com , Telefon 0034/971/71 48 63).

Der geplante Neubau eines Luxushotels in der Nähe von Mallorcas schönstem Naturstrand Es Trenc erregt in diesen Wochen die Gemüter auf der Insel. Der 20 Hektar große Komplex mit 1200 Gästebetten inklusive mehrerer Sport- und Golfplätze soll in dem kleinen Hafenort Sa Rapita im Süden entstehen. Die Regierung der Balearen hat bereits grünes Licht für das 120-Millionen-Euro-Projekt gegeben. Eine Bürgerinitiative sammelte 17 000 Online-Unterschriften gegen das Bauvorhaben, Umweltschützer protestierten auf dem Parkplatz des Club Nautico lautstark "gegen den eklatanten Eingriff in die Natur". Sebastià Sagreras, zuständiger Bürgermeister der Gemeinde Campos, begrüßte den Neubau mit dem Hinweis, dass er viele neue Arbeitsplätze schaffe.

Ein faszinierendes Naturschauspiel fesselt seit einiger Zeit die Wanderer in der Serra de Tramuntana. Sie beobachten, wie mehrere Gänsegeier mit den schwarzen Geiern um die Futter- und Nistplätze kämpfen. Vor drei Jahren war ein Schwarm von Gänsegeiern von einem Sturm auf die Insel getrieben worden. Seitdem machen sie den schwarzen Geiern, die vom Aussterben bedroht sind und besonderen Schutz genießen, die Futterplätze streitig. Die mittlerweile 15 meist jungen Gänsegeier vertrieben jetzt sogar zwei Paare ihrer Rivalen aus ihrem Lebensraum und begannen inzwischen mit der eigenen Brut. Es gebe kein Grund zur Sorge oder gar zum Eingreifen, sagt José Sánchez, Vorsitzender der Stiftung zum Schutz Schwarzer Geier. Grundsätzlich sei im Tramuntana-Gebirge genügend Platz für beide Vogelarten.