Insel-Infos von Jürgen Bungert

Liebe Mallorca-Freunde, die Insel rüstet sich für einen Rekordsommer. Besonders die Autovermieter rechnen mit deutlich mehr Kunden als im Vorjahr. "Alle haben neue Wagen angeschafft, etwa zehn Prozent mehr als 2010", schätzt Estanislao de Mata, Vorsitzender des mallorquinischen Mietwagenverbandes. Trotzdem empfiehlt er, früh zu buchen. "Wer für seinen Sommerurlaub auf Mallorca ein Auto mieten will, sollte es noch im Mai reservieren. "Denn jetzt gibt es noch günstige Preise." Mata warnt allerdings vor unseriösen Vermietern. Es hat bereits viele Klagen über dubiose Tankregelungen und vermeintliche Schäden an Leihautos gegeben. Deshalb rät er: "Machen Sie im Notfall eine Anzeige."

Spitzensport vom Allerfeinsten gibt es in Alcudia. Erstmals findet der "Thomas Cook Ironman 70.3" statt. Das Rennen besteht aus 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen. Etwa 3000 Sportler werden erwartet. Prominentester deutscher Teilnehmer ist Thomas Hellriegel, der schon einmal den berühmten Hawaii-Ironman gewonnen hat. Die Veranstaltung auf Mallorca wird als offizielle "Ironman-Serie" gewertet. Denn auch diesmal geht es um die Startplätze für die nächste Weltmeisterschaft.

Das Aprikosen-Dorf Porreres im Inselinneren ist seit einem Monat das Ziel von Gourmets, die eine besondere regionale Küche schätzen. Im neu eröffneten Restaurant L'Escrivania wird nahezu jedes Gericht mit Aprikosen angerichtet: zum Beispiel Kabeljau mit Aprikosensahne oder Spanferkel mit Aprikosensoße. Gabriel Mora, in Porreres geboren und in der Welt herumgekommen, setzt die Tradition seines Großvaters und seiner Eltern fort. Sie verarbeiteten schon in der Vergangenheit die süße Frucht zu wahren Köstlichkeiten. "Probieren Sie mal meine Aprikosen mit Schokoladenguss", lädt der 32-Jährige zum Dessert ein. "Auch diese Variation war eine Idee meines Opas." ( www.lescrivania.com , Telefon: 0034/971/64 70 94).

Die Finca Sa Galera mit ihren 20 exklusiven Zimmern zwischen Santanyi und Cas Concos, mitten auf dem Hamburger Hügel, ist ein echter Geheimtipp. Das Landgut aus dem 13. Jahrhundert diente einst einem Feudalherrn des Königs als Domizil. Später wurde das Anwesen von einer mallorquinischen Familie erworben. Sie baute Wein und Mandeln an - noch heute gibt es mehr als 3000 Mandelbäume. Seit zehn Jahren wird Sa Galera als Landhotel genutzt. Es ist ausgestattet mit jeglichem Komfort: Klimaanlage, Pool und Sauna. "Besonders beliebt ist unser Haus bei den Hamburgern", erzählt mir Hoteldirektor German Roldan. Der 38-Jährige spricht perfekt Deutsch, seine Mutter stammt aus Bremen. "Viele Hamburger, die auf dem Hügel eine Finca haben, quartieren ihre Gäste bei uns ein." ( www.hotelsagalera.com , Tel. 0034/971/84 20 79).

Capdepera an der Nordostküste Mallorcas ist seit vergangener Woche um eine touristische Attraktion reicher. Die Gartenanlagen "Sa Torre Cega" der berühmten Bankiers-Familie March können wieder besucht werden. Das 70 000 Quadratmeter große Anwesen war im Jahr 2001 durch einen Sturm verwüstet worden. Der Eintritt kostet 3,60 Euro. Nähere Informationen erteilt das Tourismusbüro Cala Rajada. Es wird Deutsch gesprochen (Tel. 0034/971/81 94 67).

Das erste Mal, als ich ihn hörte, dachte ich, mich nach Schottland verirrt zu haben. Ich war auf einer Fiesta in Campos und vernahm in der Ferne pastorale Töne. Ein Dudelsack? "Richtig", klärte mich mein Freund Miquel auf. "Den Dudelsack, den wir Mallorquiner nur Sa Xeremia nennen, gibt es seit 600 Jahren auf der Insel. Eine echte mallorquinische Tradition." Nur seine Herkunft ist nicht ganz geklärt. Die einen behaupten, das exotische Instrument ist arabischen Ursprungs, die anderen wiederum verweisen auf den Verwandten in Schottland. Aber wie auch immer, wer das schwierige Pfeifen lernen will, kann an einem Kurs im "Teatre Mar i Tierra" in Palma teilnehmen. Informationen unter Tel. 0034/971/45 23 58.

Vorsicht vor Räubern auf der Autobahn: Der Balearische Reiseverband und die Polizei warnen vor Wegelagerern an den Tankstellen zwischen Palma und Lluchmajor. Eine Bande ist hier besonders in den Abendstunden aktiv. Sie zersticht den Autofahrern unbemerkt die Reifen und bietet ihnen dann, wenn sie am Straßenrand liegen blieben, ihre Hilfe an. Während der falsche Helfer den Fahrer ablenkt, stehlen seine Komplizen Handtaschen und Wertgegenstände aus dem Wagen.