Reinfeld. Gut vier Monate, mehr als 130 Tage, kurzum ein Dritteljahr: So lange ist es her, dass der Fußball zuletzt in der Landesliga Holstein rollte. Ob die Mannschaften überhaupt noch wissen, wo das Tor steht? Diese Frage dürfen der SV Preußen Reinfeld und der SSC Hagen Ahrensburg nun endlich beantworten, die Saison geht an diesem Wochenende direkt mit dem Derby weiter. Auch in den anderen Spielklassen können sich die Fußballfans auf Kreisduelle freuen. Und: Der SV Eichede kehrt nach ebenso langer Zeit ins Ernst-Wagener-Stadion zurück. Der Überblick.
Landesliga Holstein: Platz eins gegen Rang acht, Aufstiegsfavorit gegen Abstiegskandidat. Doch so deutlich, wie es beim Blick auf die Tabelle erscheinen mag, sind die Kräfteverhältnisse zwischen Preußen Reinfeld und dem SSC Hagen Ahrensburg gar nicht verteilt. Das Hinspiel gewannen die Karpfenstädter mit 2:1, im Kreispokal aber nahm Ahrensburg erfolgreich Revanche (3:0). „Wir sind gewarnt“, sagt Preußen-Trainer Pascal Lorenz vor dem Re-Start am kommenden Sonntag, 26. März. Anstoß am Bischofsteicher Weg ist um 15 Uhr.
Für die Ahrensburger geht es allein um den Klassenerhalt
Mit Luca Brügmann (Rückkehr aus den USA) und Torwart Dennis Schramm (kam vom TSV Pansdorf) haben Lorenz und sein Trainerkollege Jan-Christian Hack in der Winterpause zwei zusätzliche Optionen erhalten. Eine positive Nachricht ereilte die Stormarner zudem am vergangenen Wochenende, als mit der Kaltenkirchener TS einer der ärgsten Verfolger sein Nachholspiel beim SV Henstedt-Ulzburg verlor (1:2). Selbst wenn die KTS ihr anderes Nachholspiel gewinnt, wäre Reinfelds Vorsprung vier Punkte groß. Mit einem weiteren Zähler Rückstand folgt der SV Eichede II, der erst in einer Woche wieder in die Saison einsteigt.
Für die Ahrensburger geht es allein um den Klassenerhalt. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur einen Punkt. Georgi Georgiev (wechselte zum WSV Tangstedt) und Baris Atik (FC Ahrensburg) können nicht mehr helfen. Zudem ist die Saison für Finn Techen beendet, er zog sich in einem Testspiel eine schwere Knieverletzung zu. Dafür sind Jonas Wilde und Paul Biemann aus der eigenen zweiten Mannschaft aufgerückt.
Eichedes letztes Heimspiel liegt vier Monate zurück
In der Testspielphase gab es überwiegend Niederlagen für die Schützlinge von Aydin Taneli. Bange wird dem Coach aber nicht. „Wir freuen uns einfach, dass es endlich wieder losgeht. In der langen Vorbereitung haben die Jungs sehr gut mitgezogen. Wir sind bereit.“
Oberliga Schleswig-Holstein: Stormarns Nummer eins, der SV Eichede, war in diesem Kalenderjahr schon zweimal im Einsatz. Das letzte Heimspiel liegt aber ebenfalls schon vier Monate zurück. „Wahnsinn“, sagt Trainer Paul Kujawski. „Jetzt kommen wir wieder in den Rhythmus. Es ist wichtig, dass keine Spiele mehr ausfallen.“ Zumindest am Sonntag, 14 Uhr, sollte der Rasenplatz im Ernst-Wagener-Stadion bespielbar sein, auch wenn noch Regenfälle angekündigt sind.
Trainer Kujawski: „Gegner wird sich nach Kräften wehren“
Gegner FC Dornbreite hat nach der Winterpause schon so viele Spiele absolviert wie kaum ein anderer Club in Schleswig-Holstein. Aus den sechs Partien holten die Lübecker allerdings nur einen Sieg und stehen auf einem Abstiegsplatz. Dennoch könnte sich die Partie für die Eicheder wieder zu einem Geduldsspiel entwickeln, ähnlich wie im Hinspiel (2:0). Kujawski: „Der Gegner steht mit dem Rücken zur Wand und wird sich nach Kräften wehren. Wir müssen hellwach sein.“
Wenn es klappt mit dem Heimsieg, wird der Blick auch nach Todesfelde gehen. Dort trifft der Tabellendritte gleichzeitig auf Spitzenreiter Kilia Kiel. Gut möglich, dass Eichedes Titelchancen am Sonntagnachmittag gestiegen sind.
Verbandsliga: Letzte Chance im Titelkampf: Bereits am Freitagabend tritt der TSV Bargteheide in der Verbandsliga Süd-West beim Tabellenführer an. Der SV Todesfelde II gilt als klarer Favorit, hat zuletzt neunmal in Folge gewonnen. Aber auch der TSV ist gut in das neue Jahr gestartet. Anpfiff ist um 20 Uhr (Am Sportplatz). Auch der WSV Tangstedt will noch oben angreifen – und vor allem endlich mal spielen. Schon dreimal fiel das Cheftrainer-Debüt von Pasquale Sutt ins Wasser. Am Sonntag, 14 Uhr, soll es mit der Premiere klappen, wenn Fetihspor Kaltenkirchen zu Gast im Kleinen Alstertalstadion ist. In der Süd-Ost-Staffel treten zwei Clubs aus dem Kreis zu Hause an. Der VfL Oldesloe hofft am Sonntag, 15 Uhr, im Travestadion auf wichtige Punkte gegen den VfL Vorwerk. Während die Oldesloer knapp über dem Strich stehen, braucht der TuS Hoisdorf bei aktuell sechs Zählern Rückstand schon eine kleine Aufholjagd für den Klassenerhalt. Am Freitagabend kommt der TSV Trittau zum Stormarnduell an die Oetjendorfer Landstraße (20 Uhr).
Landesliga Hamburg: In der Hamburger Landesliga treffen sich der Ahrensburger TSV und der Oststeinbeker SV zu einem echten Krisengipfel auf dem Stormarnplatz (Sonntag, 15 Uhr). Die Gastgeber holten aus den sechs Spielen seit der Winterpause nur einen Punkt, zuletzt setzte es ein 0:8 gegen Düneberg. Noch düsterer sieht es für den Oststeinbeker SV aus, dessen Abstieg wohl schon bald besiegelt ist. Noch will Trainer Erdal Katik die Hoffnung aber nicht aufgeben. „Wir kämpfen, so lange wir noch eine rechnerische Chance haben“, sagt er. Eine harte wie reizvolle Aufgabe steht dem FC Voran Ohe am Freitag, 19.30 Uhr, bei Tabellenführer ETSV Hamburg bevor (Mittlerer Landweg).
Bezirksliga Hamburg: Mit einem Derbysieg die Abstiegsregion verlassen, das ist das Ziel der TSV Reinbek. Der Bezirksliga-14. Gastiert am Sonnabend, 18 Uhr, beim fünftplatzierten TSV Glinde (Am Sportplatz).
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