Zarpen. Keine Frage, die Nominierung bei der Sportlerwahl in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ ist für die Abteilungsreiter des RFV Zarpen praktisch das i-Tüpfelchen einer erfolgreichen Saison. „Zugleich ist es aber auch eine hervorragende Werbung für unseren Reitsport und eine Anerkennung der geleisteten Arbeit“, sagt Trainerin Ariane Denker.
Für Furore sorgten die Zarpener im September bei den zum 70. Mal ausgetragenen Landesmeisterschaften in Bad Segeberg. Sie gewannen mit ihren beiden Mannschaften zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte sowohl bei den Senioren (mit Marina Landmesser Rabe, Merle Denker, Nike Denker, Angelika Grest, Line Denker, Christian Denker, Nadja Walter-Fuchs) als auch bei den Junioren (mit Celine Ramm, Pia Marie Vogel, Rike Beeck, Vivien Hinz, Vanessa Möller, Svea Schüller, Lisa Debus) den Landesmeistertitel.
Abteilungsreiten hat in Zarpen eine lange Tradition. 1959 Jahren feierten die Senioren auf dem Landesturnier in Bad Segeberg den ersten Sieg. Weitere Triumphe folgten in regelmäßigen Abständen. Die Zarpener schickten von Beginn an – bis auf wenige Ausnahmen – zwei Teams an den Start, wobei sechs Reiter und ein Ersatzmann eine Mannschaft bilden. Zwei Teilnehmer treten bei einer Spring,- zwei weitere bei einer Dressuraufgabe an. Bei den Junioren nehmen drei weitere Teammitglieder an einer sogenannten Reiterprüfung teil. Dabei überprüfen die Richter schwerpunktmäßig den korrekten Sitz im Sattel. Bei den Senioren steht anstelle einer Reiterprüfung der Geländeritt auf dem Programm.
Das äußere Erscheinungsbild fließt in die Bewertung ein
Bei beiden Mannschaften bewegt sich der Adrenalinpegel spätestens dann am oberen Limit, wenn sechs Reiter hintereinander synchron vorgegebene Bahnfiguren bei einer Abteilungsdressur vorführen. Dabei gibt der sogenannte Tétenreiter an der Spitze der Gruppe das Tempo vor. „Der Vordermann hat immer ein Auge auf die Mannschaft hinter sich und eins auf die Reitlehrerin gerichtet, die in der Mitte die Kommandos gibt“, erklärt Ariane Denker. Für die nachfolgenden Reiter dagegen gelte: ein Auge auf den Vordermann, eins auf den Tétenreiter.
Das äußere Erscheinungsbild einer Mannschaft spielt bei der Bewertung eine große Rolle. Denker lacht und sagt: „Deshalb sollte man es mit dem Glitzer nicht übertreiben, sondern lieber mit sportlicher Leistung überzeugen.“ Sie rät jungen Pferdesportlern, in der Ausbildung möglich lange zweigleisig zu fahren. Denker: „Wer die Grundlagen in der Dressur beherrscht, hat gute Voraussetzungen, später auch im Springsport erfolgreich zu sein. Natürlich gilt dies auch andersherum.“
In vielen Reitvereinen ist der Abteilungswettkampf ein wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit. Der gemeinsame Wettbewerb fördert die Toleranz, Geduld und das Verantwortungsbewusstsein der Kinder und Jugendlichen. Bei einer klassischen Individualsportart wie Reiten lernen sie gemeinsam an einem Strang zu ziehen, die Fehler eines anderen zu akzeptieren und bestenfalls selbst auszubügeln. Eine Mannschaft würde immer gemeinsam gewinnen und gemeinsam verlieren, betont Denker.
Pferdesport hat Tradition in Zarpen
Zudem lernen die Jugendlichen, wie man sich mit einem Lebewesen, das einem an Körperkraft um ein Vielfaches überlegen ist, arrangiert und es führt. In Zarpen ist der Abteilungssport eng mit dem Namen Herbert Spennemann verknüpft. Mehr als 50 Jahre führte der Reitlehrer die Stormarner von Erfolg zu Erfolg. Vor zwei Jahren übergab der damals 85-Jährige die Verantwortung an Ariane Denker. Mit Ehemann Christian betreibt die Zarpenerin in Wesenberg den Hof Springbek. Der moderne Reitbetrieb mit Pensionspferdehaltung, Landwirtschaft und Pferdezucht ist zugleich die sportliche Heimat des RFV Zarpen. Seit Jahren züchtet die Familie Denker schwerpunktmäßig neben dem Holsteiner Pferd das Oldenburger Sportpferd. Bekanntheit erreichte die Zucht durch den Oldenburger Feldgoldstamm.
Übrigens: Dass Tochter Nike Denker nebenbei für den SV Preußen Reinfeld erfolgreich Handball in der Oberliga Hamburg-Schleswig-Holstein spielt, könnte ein gutes Omen sein. Die Stormarnerinnen gewannen vergangenes Jahr die Sportlerwahl.
Als Leser können Sie bei der Sportlerwahl mitmachen und gewinnen. Die Teilnahme ist ganz einfach. Wählen Sie in jeder Kategorie einen Kandidaten aus, notieren die Namen in Druckbuchstaben auf einer frankierten Postkarte und senden diese an den Kreissportverband (KSV) Stormarn, Lübecker Straße 35, 23843 Bad Oldesloe. Die Teilnahme ist ebenfalls per E-Mail (info@ksv-stormarn.de) oder auf der Internetseite des KSV (www.ksv-stormarn.de) möglich. Einsendeschluss ist 31. Januar 2019. Unter allen Teilnehmern werden attraktive Preise verlost.
Das sind alle Kandidaten
Bei den Männern hat eine aus Funktionären des Kreissportverbands und Sportjournalisten zusammengesetzte Jury das Tischtennis-Ass Wang Yansheng vom SV Siek, den Triathleten Lennart Sievers aus Ammersbek und Karatekämpfer Sascha Veldung von der TSV Reinbek nominiert. Bei den Frauen stehen Schwimmerin Elea Linka (SG Stormarn Barsbüttel), Karatekämpferin Pauline Sattler (TSV Reinbek) und die Special-Olympics-Teilnehmerin Svenja Frobel (Stormarner Werkstätten) zur Auswahl. Bei den Mannschaften müssen die Leser zwischen den Fußballern von Preußen Reinfeld, den Abteilungsreitern des RFV Zarpen und den Schwimmerinnen der SG Stoba entscheiden.
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