Thomas Heilmann und Bettina Arnold leiten ab sofort die Geschicke bei der Handball-Spielgemeinschaft aus TSV Trittau und TSV Lütjensee

Trittau/Lütjensee. Für beide ist es letztendlich eine Herzenssache gewesen. Aber die Entscheidung, bei der GHG Hahnheide die Posten des Ersten Vorsitzenden und des Stellvertreters zu übernehmen, trafen sowohl Thomas Heilmann als auch Bettina Arnold erst nach reiflicher Überlegung.

„Wenn ich Verantwortung übernehme, bringe ich auch vollen Einsatz“, sagt der neue Chef der Handball-Spielgemeinschaft aus TSV Trittau und TSV Lütjensee. „Der Gedanke, dass die GHG nach dem Abschied von Frank Schünemann führerlos dasteht und somit schlimmstenfalls hätte aufgelöst werden müssen, war für mich einfach unerträglich.“

Noch vor wenigen Wochen galt der Fortbestand der GHG als gefährdet. Heilmanns Vorgänger Schünemann hatte im Sommer vergangenen Jahres bekanntgegeben, nach fünfjähriger Amtszeit wegen eines aus beruflichen Gründen notwendigen Umzugs nach Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) nicht mehr zu kandidieren. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten gestaltete sich äußerst schwierig. „Von Beginn an war Thomas mein Wunschkandidat“, sagt Schünemann. „Er bringt eigene Ideen mit und wird die sportliche Entwicklung des Vereins weiter vorantreiben.“

In den vergangenen 31 Jahren hat die GHG im Kreis Stormarn hervorragende Jugendarbeit geleistet – und Sabrina Neiße sogar den Sprung in die Jugendnationalmannschaft ermöglicht. Die 16 Jahre alte Kreisspielerin wechselt allerdings kommende Saison zum SV Henstedt-Ulzburg in die Dritte Liga.

Heilmann: „Was verständlich ist angesichts der Perspektiven, die höherklassige Vereine einer Spielerin ihres Formates bieten können“. Bei der Entscheidung, zu kandidieren, war dem 39Jahre alten leitenden Angestellten einer großen Hamburger Krankenkasse wichtig, Arnold mit ins Boot zu bekommen. Die Großhansdorferin ist von Kindesbeinen an begeisterte Handballerin, und steht – unter Coach Heilmann – als Torfrau für das zweite Frauenteam (Kreisklasse) zwischen den Pfosten.

„Wochenlang wurde ich gleichzeitig von zwei Seiten bearbeitet“, sagt die 42-Jährige schmunzelnd, „Franks Ehefrau und Mannschaftskollegin Martina Schünemann redete ebenso auf mich ein wie Thomas.“ Für Arnold gab es noch einen weiteren Grund. „Mein Sohn Tom ist in seiner Jugendmannschaft sehr glücklich, weshalb es mit der GHG irgendwie weitergehen musste.“

Heilmann tritt in große Fußstapfen, denn der Verein ist finanziell gut aufgestellt und mit Mannschaften in fast allen Jugendklassen sowie mit je zwei Teams im Frauen- und Männerbereich vertreten. Der 39-Jährige gibt sich selbstbewusst: „Zum Glück habe ich große Füße“, sagt er und lacht. Ernster fährt er fort: „Unsere Handballjugend soll auch in Zukunft die Möglichkeit haben, nach Erreichen der Altersgrenze direkt in unseren Erwachsenenbereich aufzusteigen.“ Heilmann bringt Zweitliga-Erfahrungen mit, von denen die GHG profitieren könnte. Mitte der 1990er-Jahre spielte er für den TV Hüttenberg, sammelte dort auch als Trainer mehrerer Jugendmannschaften wichtige Erkenntnisse.

„Einige der Strukturen eines Vereins in der zweithöchsten Spielklasse lassen sich sicherlich auch auf unsere Spielgemeinschaft übertragen“, sagt Heilmann, der fünf Tage vor der Jahreshauptversammlung ein letztes Gespräch mit Arnold führte. Schnell stand fest: Beide kandidieren. Heilmann informierte umgehend Schünemann, dem ein Stein vom Herzen fiel. Er sagt: „Ich habe mich riesig gefreut und kann nun im Sommer mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge in meine alte Heimat Schwerin zurückkehren.“

Auf der Jahreshauptversammlung wurden ebenfalls neu gewählt: Gitta Albert als stellvertretende Jugendwartin, Wiebke Broscheid als Kassenwartin und Spartenleiterin TSV Trittau, Lars Neiße als Spielwart, Ole Greuel als Schiedsrichterwart sowie Britta Gerdau als Kassenprüferin.