Basketballdamen setzten sich mit 78:73 gegen SG Harburg Baskets durch. Sonnabend reisen sie zum Endspiel um Platz zwei in die Landeshauptstadt

Ahrensburg. Den 78:73 (34:36)-Erfolg gegen die SG Harburg Baskets hatten die Basketballdamen des Ahrensburger TSV schnell abgehakt. Denn was Stefan Prohaska ihnen im Anschluss an die Partie zu verkünden hatte, sorgte beim Tabellenzweiten der Zweiten Regionalliga Nord für Begeisterung.

Ahrensburgs Abteilungsleiter erklärte vor versammelter Mannschaft, dass das beantragte Budget für die Erste Regionalliga auf der Jahreshauptversammlung genehmigt worden sei. „Zudem ist es der höchste Etat, den eine der knapp 30 ATSV-Abteilungen in diesem Jahr bewilligt bekommen hat“, sagte Prohaska

Der Verein hat die Weichen somit gestellt, jetzt sind die „Twisters“ in der Pflicht. Zum Saisonfinale am kommenden Sonnabend, 21. März, reist die Mannschaft von Coach Carsten Schittkowski in die Kieler Reventlouhalle. Gegner ist das punktgleiche Team des Kieler TB. Der Sieger dieser Begegnung wird kommende Saison in der dritthöchsten Spielklasse auf Korbjagd gehen, denn die bereits als Meister feststehende zweite Mannschaft der BG Rotenburg/Scheeßel verzichtet auf ihr Aufstiegsrecht.

In punkto Finanzen will Prohaska mit gutem Beispiel vorangehen und kommende Woche auf der Jahreshauptversammlung der Basketballabteilung (Donnerstag, 26. März) eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vorschlagen. „Für Erwachsene einen Euro und für Jugendliche 50 Cent mehr halte ich für angemessen“, sagt Ahrensburgs Basketball-Chef. Allerdings müsse dies vom Hauptvorstand später ebenfalls genehmigt werden.

Ihren in dieser Spielzeit letzten Auftritt in eigener Halle hatten sich die Ahrensburgerinnen beinahe selbst vermasselt. Fünf Minuten vor der Schlusssirene lagen sie mit vier Treffern gegen die Gäste aus Harburg in Rückstand – die Serie von sechs Heimsiegen in Folge schien in Gefahr. Aufbauspielerin Samantha Ochs erkannte den Ernst der Lage als Erste: „Versteckt Euch nicht alle“, rief die 24 Jahre alte Leistungsträgerin verärgert ihren Mitspielerinnen zu, da sie zum wiederholten Mal keine Anspielstation fand.

Ihr emotionaler Ausbruch bewirkte scheinbar eine Initialzündung, denn wie entfesselt gingen die Stormarnerinnen von nun an zur Sache. Sehenswerte Kombinationen führten im Angriff zum Erfolg, während in der Abwehr die nötige Aggressivität ins Spiel kam. Die „Twisters“ dominierten die Gäste in allen Belangen. Binnen fünf Minuten drehten die Schlossstädterinnen den Vier-Punkte-Rückstand zum 78:73-Endstand.

Schittkowski zeigte sich erleichtert. „Spät, zum Glück aber nicht zu spät, hat meine Mannschaft begriffen, dass sie konzentriert und couragiert Basketball spielen muss, um auch gegen einen vermeidlich schwächeren Gegner zu gewinnen“, sagte der Coach. Mit insgesamt 39 Punkten waren die Schwestern Sabrina (24) und Samantha Ochs (15) erfolgreichste Werferinnen. Für Urlauberin Sabrina Lange saß Centerspielerin Laura Walsleben aus der zweiten Ahrensburger Mannschaft auf der Bank.

Die 17-jährige Mirja Beckmann glänzte im Spielaufbau. Eickhoff: „Mirja hat sich mächtig ins Zeug gelegt und nicht nur aufgrund ihrer zwölf Punkte, zwei Assists und drei Ballgewinne ihr bestes Spiel der Rückrunde absolviert.“

Um in Kiel zu bestehen, müssen die „Twisters“ unbedingt ihre Feldwurfquote verbessern. Gegen Harburg fanden lediglich 46 Prozent aller Versuche den Weg ins Ziel. „Ein Spitzenteam der Regionalliga sollte schon einen Wert von 50 bis 55 Prozent erreichen“, sagt Co-Trainer Sebastian Eickhoff. Ahrensburgs Mann für die Spielstatistik überzeugte dagegen die Ausbeute von der Drei-Punkte-Linie. „Fünf von 13 Versuchen waren erfolgreich“, sagt Eickhoff, „mit diesem Wert könnten wir in Kiel gut leben.“

In der Landeshauptstadt sieht der Co-Trainer seine Mannschaft eher in der Außenseiterrolle. „In eigener Halle haben wir eine makellose Bilanz, auswärts bereiten uns unsere eigenen Unzulänglichkeiten öfter Probleme.“ Eickhoff: „Nach der überflüssigen Niederlage beim MTV Treubund Lüneburg war der späte Erfolg gegen Harburg wichtig, um die Mannschaft mental wieder auf Kurs zu bekommen.“

Die weitern Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Josina Großmann (7), Merle Schrader (6), Jennifer Struve, Lara Müller (je 5), Anna Kunze (4).