Stormarner Handballfrauen verlieren im Final Four das Endspiel gegen Drittligist SV Henstedt/Ulzburg mit 25:34.

Reinfeld. Für den Endspurt in der Schleswig-Holstein-Liga sind die Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge bestens gerüstet. Dem Team von Coach Detfred Dörling reicht aus den beiden letzten Begegnungen (kommenden Sonnabend beim Slesvig IF und eine Woche später gegen den TSV Lindewitt) ein einziger Zähler, um die Chance auf den Oberligaaufstieg zu wahren.

Am nötigen Selbstbewusstsein mangelt es den Stormarnerinnen nicht. Genau dies haben sie eindrucksvoll in der zweitägigen Endrunde des Landespokal-Wettbewerbs – dem sogenannten Final Four – demonstriert.

Zwar hatte es wie im Vorjahr auch diesmal nicht für den ganz großen Triumph gereicht, dafür lieferten die Reinfelderinnen bei der 25:34 (13:18)-Finalniederlage gegen den zwei Klassen höher spielenden Drittligisten SV Henstedt/Ulzburg eine kämpferische Glanzleistung ab. „Gegenüber dem eher farblosen 16:29 gegen Henstedt im vergangenen Jahr hat meine Mannschaft eine erhebliche Steigerung gezeigt“, sagte Dörling, „und vor allem untermauert, dass wir spielerisch in der Oberliga mitmischen können.“ Das Abenteuer Final Four begann für die Reinfelderinnen am Tag der Halbfinals um 13 Uhr in Bad Oldesloe. Ein Tross von 70 Personen – Spielerinnen, Betreuer, Fans sowie die nahezu komplette weibliche E-Jugend der HSG – machte sich mit Bus und Auto auf in die knapp 80 Kilometer entfernte Edgar-Meschkat-Halle von Altenholz. Dort wartete bereits die Landesligamannschaft der HSG Münsterdorf/Kremperheide. Ein Team, das Dörling nicht auf die leichte Schulter genommen hatte. „Im Training haben wir uns speziell auf Münsterdorfs starken linken Rückraum sowie die schnellen Außenspielerinnen eingestellt“, sagte Dörling, der so gut wie nichts dem Zufall überlässt.

Für Gänsehaut bei Reinfelds Akteurinnen sorgte das Spektakel vor der eigentlichen Partie. ‚Pirates of the Caribbean’, das Wunschlied der Mannschaft, schallte durch die großen Hallenlautsprecher. Mit je einem Mädchen der eigenen E-Jugend an der Hand liefen die Stormarnerinnen aufs Spielfeld, wo sie vor rund 200 Zuschauern vom Hallensprecher einzeln vorgestellt wurden.

Nach dem Anpfiff fand Dörlings Team anfangs nur zögerlich in die Partie, entschied die Begegnung letztendlich aber mit 30:21 (12:10) für sich. Erfolgreichste Torschützin mit neun Treffern war Laura Beth. Lina Tonding – tags zuvor aus dem Skiurlaub zurückgekehrt – wählten die Vertreten des Handballverbands Schleswig-Holstein zum „Player of the Match“. Im zweiten Halbfinale unterlag der MTV Heide Henstedt-Ulzburg mit 20:39.

Am Endspieltag reisten die Reinfelderinnen rechtzeitig an, um sich mit der Partie um Platz drei (Heide - Kremperheide/Münstedorf 31:30) auf ihren großen Auftritt einzustimmen. Diesmal waren es die Minimix-Kinder der HSG (Jahrgänge 2005, 2006 und 2007) die ihre großen Vorbilder während des Einlaufs in die Halle begleiteten.

Die anschließende Niederlage gegen das hoch favorisierte Drittligateam ärgerte Dörling nicht. Im Gegenteil: „Meine Mannschaft hat überragend gekämpft und hätte mit etwas Glück sogar ein weitaus besseres Ergebnis erzielen können“, sagte Dörling.

Mit je vier Treffern waren Kerstin Albrecht, Lara Zube sowie Beth beste Torschützinnen. Übrigens: Die langzeitverletzte Ninja Krause hütete für Annika Rahf die letzte Viertelstunde das Gehäuse. Dörling: „Ninja hat sich schnell ins Spiel eingefügt und ihre Sache sehr gut gemacht.“