Aufsteiger verliert in der Verbandsliga Süd-Ost 0:2 beim SSC Hagen Ahrensburg. TSV Trittau überholt Tremsbüttel

Ahrensburg. Neue Trikots, alte Stärke. Schon vor dem Anpfiff hatten die Fußballer des SSC Hagen Ahrensburg ihr Publikum das erste Mal überrascht. Der Verbandsligist präsentierte sich im ersten Heimspiel des Jahres erstmals im hellblau-weiß gestreiften Dress. Im Spiel der Ahrensburger gegen den SSV Pölitz verlief dagegen alles wie erwartet: Die Gastgeber dominierten die Partie und feierten in einem intensiv geführten Kreisderby vor 150 Zuschauern einen verdienten 2:0-Erfolg. „Das war eine souveräne Vorstellung“, sagte Kapitän Benjamin Klamt, der auf der Rechtsverteidigerposition gewohnt solide agierte. „Wir haben den alten Fehler abgelegt, zu denken, dass alles von allein läuft.“

Lediglich mit der Torausbeute konnten die Gastgeber am Ende nicht zufrieden sein. Allein der sehr fleißige Dennis Kubista hätte bei seinem ersten Auftritt an der Hagener Allee für ein Schützenfest sorgen können. Der in der Winterpause vom Meiendorfer SV II zum SSC gewechselte Angreifer tauchte immer wieder frei vor dem Tor auf, scheiterte aber meist am starken Pölitzer Torwart Tim Nazarkiewicz (26., 37., 66. Minute), traf einmal den Pfosten (27.) und einmal freistehend den Ball nicht richtig (31.). „Er ist ein junger Spieler, braucht seine Zeit“, sagte Trainer Michael Schmal über den 20-Jährigen. „Dennis ist sehr engagiert, auch im Training. Er ist gut am Hagen angekommen.“ Angekommen bei einem SSC Hagen Ahrensburg in bestechender Form. Die Schlossstädter haben seit neun Spielen nicht mehr verloren und können sich sogar noch Hoffnungen auf den dritten Tabellenplatz machen.

Für Pölitz folgen zwei weitere Derbys – Tremsbüttel 2015 weiter punktlos

Der Pölitzer Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich sprach nach dem verlorenen Derby von einem Rückschritt. „Das war definitiv zu wenig. Hagen hat hochverdient gewonnen. So wird es für uns auch gegen andere Gegner schwer.“ Er habe Mut in der Offensive und engagiertes Zweikampfverhalten vermisst, so Ehrlich. In der Tat wirkten die Gäste mit zunehmender Spieldauer etwas beeindruckt von der fairen, aber harten Gangart des Gegners. Einzig Marcel Noeske ließ sich auch nach seiner dritten Behandlungspause nicht einschüchtern. Pölitzer Torchancen waren Mangelware. Auch beim lange knappen Zwischenstand von 1:0 – Jan Niklas Danger hatte bereits nach vier Minuten eine Vorlage von Rico Pohlmann verwertet – kamen kaum Zweifel an einem Heimsieg auf. Dren Hoti sorgte schließlich per Foulelfmeter für die Entscheidung (66.). Finn Knebusch hatte sich am rechten Strafraumeck zu einem Leichtsinnsfoul an Hoti hinreißen lassen.

Für Pölitz folgen nun zwei weitere Derbywochen (gegen Eichede II und Trittau), in denen der Aufsteiger aufpassen muss, nicht den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren. Immerhin kann sich der SSV derzeit auf einen weiteren Kreisrivalen, der zugleich ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf ist, „verlassen“. Der VfL Tremsbüttel verlor beim Spitzenreiter GW Siebenbäumen mit 0:5 auch sein drittes Spiel im Jahr 2015.

TSV Trittau: Kantersieg trotz „katastrophaler zweiter Halbzeit“

Einen befreienden Start ins das Jahr hat dagegen der ebenfalls abstiegsbedrohte TSV Trittau hingelegt – jedenfalls gemessen an der Punktausbeute. Nachdem vor einer Woche gegen Schlusslicht TuS Lübeck (3:1) das erwartete Schützenfest ausgeblieben war, bezwang die Mannschaft von Trainer Matthias Räck nun den TSV Travemünde deutlich mit 6:1 und sprang an Tremsbüttel vorbei auf Rang zwölf. Räcks überraschendes Fazit: „15 oder 20 Minuten waren gut, die zweite Halbzeit katastrophal.“

Seine Mannschaft habe das Tempo nicht durchgehalten, so Räck, der erneut mit der Vorbereitung in der Winterpause nicht zufrieden war und seinem Team wie schon zu Saisonbeginn mangelnde Fitness attestiert. Trotzdem war die Partie bereits zur Pause entschieden. „Diesmal haben wir unsere Torchancen genutzt, in der ersten Halbzeit fast zu 100 Prozent“, so Räck. „Mit zwei Siegen zu starten, war sehr wichtig. Endlich stehen wir nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.“ Auch für den TSV folgen nun so etwas wie die Wochen der Wahrheit mit drei Spielen gegen die direkten Konkurrenten Büchen-Siebeneichener SV (Tabellenplatz 16), Pölitz (15) und Tremsbüttel (13).

Eichede II spielt nur 2:2, Rote Karte für „einen der fairsten Spieler der Liga“

Der negative Höhepunkt eines unerfreulichen Nachmittags für die zweite Mannschaft des SV Eichede ereignete sich in der Schlussminute. Finn Hanke sah nach einem Foulspiel die Rote Karte und wird somit zunächst gesperrt fehlen. Trainer Marcel Müller nannte die Entscheidung des Schiedsrichters „völlig überzogen“. „Finn ist einer der fairsten Spieler der Liga. Das Foul kam von der Seite.“ Auch mit dem Ergebnis mochte sich Müller nicht so recht anfreunden. Vom Büchen-Siebeneichener SV trennten sich die Steinburger wie schon im Hinspiel 2:2. Erst Fabian Kolodzick mit dem späten Ausgleichstreffer verhinderte sogar eine Niederlage. Es war bereits das fünfte 2:2 des SVE II in dieser Saison.

„Wir haben nicht die Einstellung an den Tag gelegt, die man gegen so einen Gegner braucht“, sagte Müller. Dabei erwischten die Gastgeber mit der frühen Führung durch Hamed Mokhlis einen perfekten Start. „Wenn wir eine unser Chancen zum 2:0 genutzt hätten, wäre es wohl ein angenehmer Nachmittag gewesen“, so Müller. „Dann ist das Spiel etwas außer Kontrolle geraten.“ Weil auch die Zweitvertretung des VfB Lübeck patzte (0:1 gegen Eintracht Groß Grönau) reichte den Eichedern das Remis zum Sprung auf den dritten Tabellenrang.

Die Torschützen

SSC Hagen Ahrensburg – SSV Pölitz 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Jan Niklas Danger (5. Minute), 2:0 Dren Hoti (66./Foulelfmeter)

SV Eichede II – Büchen-Siebeneichener SV 2:2 (1:1)

Tore: 1:0 Hamed Moklis (8.), 1:1 Arne Hahn (23.), 1:2 Kay Wieckhorst (48.), 2:2 Fabian Kolodzick (86.) Rote Karte: Finn Hanke (SV Eichede II, 90.)

GW Siebenbäumen – VfL Tremsbüttel 5:0 (2:0)

Tore: 1:0, 4:0, 5:0 Jannik Gerlach (43., 81., 90.), 2:0 Ommeed Sindi (45.), 3:0 Marco Urban (52.)

TSV Trittau – TSV Travemünde 6:1 (4:0)

Tore: 1:0, 5:0 Daniel Gläser (3., 51.), 2:0, 3:0 Marcel Bannenberg (12., 38.), 4:0, 6:1 Hauke Spoth (44., 88.), 5:1 Yannick Hinz (61.)