Fußballer geben in der Verbandsliga Süd-Ost bei 1:3-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten TSV Malente fahrlässig drei Punkte aus der Hand

Tremsbüttel. Als fast alle Spieler des VfL Tremsbüttel nach dem Abpfiff auf den Boden sanken, sprach aus ihren Gesichtern all die Ratlosigkeit. Wie und warum die Verbandsligafußballer eine Partie, die sie eine Halbzeit lang nach Belieben dominiert hatten, so schnell aus der Hand geben konnten, wussten sie offenbar selbst nicht. Auch Trainer Carsten Holzmüller ging das so. „Ich kann mir das nicht erklären“, gab er kopfschüttelnd zu. Klar war allen nur: Die schlimmsten Befürchtungen nach dem personellen Aderlass in der Winterpause, als sich überraschend fünf Spieler auf einen Schlag verabschiedet hatten, waren beim 1:3 (1:0) gegen den Tabellenvorletzten TSV Malente bestätigt worden.

Eines ist auch klar: Selbst nach den Abgängen von Maximilian Röbl, Jan Beyer, Jens Schäper, Dustin Behnk und André Philipp ist die Mannschaft des VfL noch stark genug besetzt, um den Platz im gesicherten Mittelfeld zu halten. Maximilian Lampel, der das letzte halbe Jahr in den USA verbracht hatte, stellte sofort unter Beweis, wie wichtig er für das Team ist. Jascha Fahrenkrog brillierte in der Offensive, bis er angeschlagen raus musste. Auf der rechten Seite zeigten Verteidiger Tim Martens und Mittelfeldmann Robin Carlson bei einigen Flügelläufen gute Ansätze. Doch so, wie sich die Stormarner in der zweiten Halbzeit präsentierten, gegen einen Gegner, der lange nur wie ein Opfer wirkte, spielt ein Absteiger: verunsichert, unkonzentriert, taktisch vogelwild.

„So etwas Unnötiges“ sagte Holzmüller, „habe ich lange nicht gesehen.“ An der Stimmung in der Mannschaft könne es nicht gelegen haben. „Die Stimmung war vor, während und nach der ersten Halbzeit super“, so der Coach. Den Hauptgrund an der Niederlage sah er dann in der fahrlässigen Chancenverwertung im ersten Durchgang, in dem die Gastgeber die Partie zu ihren Gunsten hätten entscheiden können.

Im ersten Durchgang überzeugten die Gastgeber sogar spielerisch

Nach einer zerfahrenen Anfangsphase mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten brachte Jascha Fahrenkrog den VfL mit einem Flachschuss ins rechte Eck in Führung. In der Folge überzeugten die Stormarner, bei denen Neuzugang Stefan Timm (kam von JuS Fischbek) in der Startelf stand, auf dem unebenen Untergrund sogar spielerisch. Doch Jonas Fahrenkrog (18. Minute) und sein Bruder Jascha (28., 38.) vergaben freistehend.

Ein harmloser Schuss aus 16 Metern von Thore Meyer reichte dann kurz nach dem Seitenwechsel aus, um alles, was Tremsbüttel zuvor mühsam errichtet hatte, zum Einsturz zu bringen. Torwart Tim Schröder ließ den Ball durch die Hände rutschen – 1:1 (50.). Nur 90 Sekunden später sah die Tremsbütteler Defensive zu, wie ein langer Ball bei Malentes Constantin Pyriki landete. Schröder parierte, doch den Abpraller verwertete Florian Hölk mühelos (52.). Die darauffolgende Phase der vergebenen Großchancen auf beiden Seiten – für die Stormarner hätten der zur Pause eingewechselte Dirk Schneider (63.) und Lampel (65.) treffen können – beendete Pyriki mit seinem Treffer zum Endstand.

„Natürlich werden die Abgänge fehlen“, sagte Holzmüller. „Wir müssen nun gucken, dass wir die Spieler weiterbringen.“ Nach Fahrenkrogs Verletzung kam mit Innenverteidiger Björn Arndt (SC Elmenhorst) ein zweiter Neuzugang zu seinem Debüt. Holzmüller betonte: „Das Ziel ist der Klassenerhalt.“ Noch beträgt der Vorsprung des VfL auf einen Abstiegsplatz sechs Punkte. Am Sonntag ist der Tabellenzwölfte trotzdem schon unter Zugzwang. Mit dem Büchen-Siebeneichener SV (Rang 16) kommt wieder ein direkter Konkurrent.

VfL Tremsbüttel: Schröder – Hecker (66. Ann), Ziemann, Hartstang, Martens – Jonas Fahrenkrog, Lampel – Timm, Jascha Fahrenkrog (56. Arndt), Carlson – Hubert (46. Schneider).