Die 17 Jahre alte Tennisspielerin aus Ahrensfelde wechselt vom Club an der Alster in Hamburg zu ETUF Essen

Ahrensburg. Die Ahrensfelder Tennisspielerin Lisa Ponomar spielt im kommenden Sommer in der ersten Bundesliga. Nach dem Ende der Hallenrunde wechselt die 17-Jährige vom Club an der Alster in Hamburg zum Aufsteiger ETUF Essen.

„Das wird eine ganz neue Herausforderung, auf die ich mich schon sehr freue“, sagt Lisa. Nach zweieinhalb Jahren in der Zweiten Bundesliga sei es an der Zeit für den nächsten Schritt gewesen. Michael Karbacher, Repräsentant von Lisas Ausrüster Babolat, stellte den Kontakt zu den Essenern her, die sich unbedingt noch mit einer jungen deutschen Spielerin verstärken wollten.

Eine ihrer künftigen Mannschaftskolleginnen hat Lisa schon kennengelernt: Vor zwei Wochen traf sie Anne Schäfer beim ITF-Turnier im türkischen Antalya. „Die wusste noch gar nicht, dass wir künftig zusammenspielen werden“, erzählt Lisa. Spontan entschieden sie, gemeinsam am Doppelwettbewerb teilzunehmen. Zum Auftakt gab es gleich einen deutlichen Sieg. Weil sich Lisa im Zweitrundenspiel des Einzels gegen Zhang Ying (China) eine Oberschenkelzerrung zuzog, stieg sie dann jedoch vorzeitig aus dem Turnier aus.

„Ich habe noch versucht, das Match zu Ende zu spielen. Aber meine Gegnerin hat schnell gemerkt, dass ich bei Seitwärtsbewegungen Schwierigkeiten hatte und deshalb versucht, mich richtig laufen zu lassen.“ Beim Stand von 0:6, 1:4 hat dann die Vernunft gesiegt, Lisa gab auf, sagte auch das anschließende Doppel-Viertelfinale ab und flog sofort nach Hause, um die Verletzung auszukurieren. „Einige Tage wird sie sich noch in Geduld üben und schonen müssen“, sagt ihr Vater und Trainer Dimitri Ponomar. Dann will Lisa wieder angreifen. Vor einem knappen Jahr war sie erstmals in der Damen-Weltrangliste notiert. Seitdem hat sie sich auf Platz 634 verbessert. „Mein Ziel ist, noch in diesem Jahr unter die Top 400 zu kommen“, so Lisa. „Sie hat bereits mehrere Spielerinnen geschlagen, die zwischen Platz 300 und 400 stehen, das ist ihr derzeitiges Niveau“, sagt der Vater.

Die Crux mit den Ranglisten: Je besser man platziert ist, umso leichter wird es, zusätzliche Punkte zu sammeln, um seine Platzierung noch weiter zu verbessern. Ponomar: „Wer die bessere Platzierung hat, darf an hochkarätigeren Turnieren teilnehmen, hat zudem oft einen Platz im Hauptfeld sicher und muss seine Kräfte nicht in den Qualifikationswettbewerben vergeuden.“

Um noch besser zu werden, muss Lisa nach eigener Aussage vor allem noch mehr an ihrer Fitness arbeiten. „Ich habe das schon intensiviert. Seit vergangenem Sommer trainiere ich jeden Tag zusätzlich zum normalen Tennisprogramm eine Stunde – mit täglich wechselndem Schwerpunkt: Mal Kraft, mal Ausdauer, mal Koordination.“ Das sei nicht immer lustig, gibt Lisa zu. „Aber ich weiß, dass es wichtig ist, auf dem Platz fühle ich mich stärker.“

Dazu soll demnächst auch wieder Mentaltraining kommen, dem die 17-Jährige durchaus aufgeschlossen gegenübersteht: „Ich war schon zweimal bei Ulrich Oldehave in Hamburg, der einige bekannte Sportler betreut. Dabei ging es darum, wie man mit negativen Situationen im Match umgeht. Leider ist das wegen des vielen Trainings, der Schule und den Turnierreisen wieder eingeschlafen.“

Bald wird Lisa noch öfter unterwegs sein: Weil die Zahl der Turniere, die Spielerinnen unter 18 pro Jahr spielen dürfen, begrenzt ist, darf sie bis zum 21. Mai noch dreimal antreten. „In den Sommermonaten werde ich versuchen, besonders in Deutschland viele Turniere zu spielen. Bis dahin liegt der Fokus auf den Einsätzen in der Bundesliga.“