Leichtathletin Sandra Mäckelmann gewinnt den Landesmeistertitel im Fünfkampf – mit neuer Bestleistung

Reinbek. Der Zieleinlauf über 60-Meter-Hürden war spektakulär, denn mit bloßem Auge konnte weder Sandra Mäckelmann von der LG Reinbek-Ohe noch Katharina Kemp von der LG Flensburg als Siegerin bestimmt werden. Die elektronische Zeitmessung in der Sporthalle Hamburg-Alsterdorf bestätigte dementsprechend: In 9,35 Sekunden hatten beide Athletinnen zeitgleich die Ziellinie überquert.

Für Mäckelmann war es der Auftakt eines erfolgreichen Fünfkampfes der Frauen, der für die 23-Jährige bei den gemeinsamen Hallen-Landesmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein mit dem Gewinn der Goldmedaille endete. Kemp wurde Dritte – hinter Lokalmatadorin Gesa Bendfeld (Hamburger SV), die Silber gewann.

Mehr als über den Titelgewinn freute sich die in Oststeinbek wohnende Mäckelmann über die Bestmarke von 3566 Punkten sowie ihren persönlichen Rekord über 800 Meter (2:33,53 Minuten). „In meinem Alter ist es nicht selbstverständlich, in kurzer Zeit mehrere Bestleistungen zu bringen“, sagt die blonde Mehrkämpferin.

Denn bereits Ende Januar, bei den norddeutschen Einzel-Meisterschaften in Berlin, hatte sie mit zwei Höchstleistungen geglänzt: 9,32 Sekunden benötigte sie über 60 Meter Hürden, während sie im Hochsprung die Latte in einer Höhe von 1,67 Metern überquerte. Zuvor gelang ihr bei den Einzel-Landeskämpfen – ebenfalls in Hamburg – im Weitsprung mit 5,79 Metern der bisher weitester Satz.

Für ihre Leistungsexplosion hat die Oststeinbekerin, die an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg Maschinenbau studiert, eine gute Erklärung parat. „Seit längerer Zeit bin ich ohne Verletzungen geblieben“, sagt Mäckelmann, „zudem konnte ich während meines Praxissemesters und der damit verbundenen 35-Stunden-Woche meine Trainingseinheiten einhalten und besser planen.“

Freizeit wird für die 23-Jährige spätestens Mitte März wieder ein kostbares Gut. Dann kehrt sie an die Lehranstalt am Berliner Tor zurück, um dort ihr sechstes Semester zu beginnen „An zwei Tagen in der Woche werde ich bis 19 Uhr Unterricht haben, was sich leider jeweils mit den Trainingseinheiten in Reinbek überschneidet“, sagt die Leichtathletin.

Ihr gemeinsames Lauftraining mit Stabhochspringerin und Vereinskameradin Jasmin Habermann würde sie gern beibehalten. „Wir bevorzugen beide das gleiche Tempo, was mir viel gebracht hat“, erzählt Mäckelmann. Die Norddeutschen Meisterschaften am zweiten Wochenende im Juli hat Mäckelmann bereits aus ihrem Terminkalender gestrichen. Sie sagt: „In der Zeit schreibe ich Klausuren, das geht einfach vor.“

Ihr sportliches Ziel in diesem Jahr ist die Qualifikation für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften. Diese werden im August ausgetragen – wo, steht allerdings noch nicht fest. „Bisher hat sich noch kein Ausrichter gefunden, wir sind aber weiter auf der Suche“, erklärt Eberhard Vollmer vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Er ist sicher, dass den Titelkämpfen unter freiem Himmel nicht gleiches widerfährt wie denen in der Halle, für die sich kein Gastgeber gefunden hatte. „Deutsche Mehrkampfmeisterschaften in der Halle haben bei den Athleten keinen so hohen Stellenwert wie jene im Sommer“, sagt Vollmer.

Bei den in Hamburg ausgetragenen Titelkämpfen gab es für Stormarner Athleten weitere Podiumsplatzierungen. Im Siebenkampf der männliche Jugend U 16 bestätigte John Schlegl vom Ahrensburger TSV seine hervorragende Form und sicherte sich mit 4077 Punkten den Landestitel vor Dauerkonkurrent Ole Grammann vom SV Großhansdorf (3933 Punkte). Im Fünfkampf der weiblichen Jugend U 16 verpasste Sabrina Schröder vom VfL Oldesloe (2650 Punkte) ganz knapp den Sprung an die Spitze und wurde mit zwei Zählern Rückstand auf Paula de Boer (LG Flensburg) Zweite.

In der gleichen Disziplin, allerdings in der weiblichen Jugend U 20, holte Janine Steffen eine weitere Medaille für die LG Reinbek-Ohe. 3245 Punkte reichten ihr für Rang zwei. Ihre Vereinskollegin Svea Böge dagegen ist knapp an einem Medaillenrang vorbeigeschrammt. In der Altersklasse U 18 belegte sie mit 3077 Punkten den undankbaren vierten Rang.