Coach Ulrich Böttcher lobt seine Regionalliga-Volleyballfrauen trotz der 0:3-Niederlage bei Spitzenreiter SC Alstertal-Langenhorn

Oststeinbek. Trainer Ulrich Böttcher vom Regionalligisten Oststeinbeker SV ist trotz der 0:3 (16:25, 21:25, 20:25)-Niederlage seiner Volleyballfrauen beim SC Alstertal-Langenhorn zufrieden. „Dass wir in der Partie beim Tabellenführer der Nord-Staffel höchstens Außenseiter-Chancen hatten, war mir vorher bewusst“, sagt der Coach. „Dennoch haben wir vor allem im zweiten und dritten Durchgang lange Zeit mithalten, ehe Alstertal seine ganze Erfahrung ausgespielt und den Sack zugemacht hat.“

Nach zuvor drei Siegen in Serie will Oststeinbeks Coach von einem Rückschritt nichts wissen. Er sagt: „Um die Klasse zu halten, müssen wir nicht beim Spitzenreiter, sondern gegen Mannschaften, die in der Tabelle weiter unten stehen, die nötigen Punkte holen.“ Deshalb gelte seine volle Konzentration der Heimpartie am kommenden Sonnabend gegen den PSV Neustrelitz (16.30 Uhr, Meessen). Der 42-Jährige rechnet sich gute Chancen aus, denn in der Hinserie holte sein Team mit dem 2:3 beim damaligen Tabellenzweiten immerhin einen Zähler – obwohl die „Ostbek Cowgirls" die Fahrt nach Mecklenburg-Vorpommern mit lediglich sechs Stammspielerinnen angetreten waren.

Mit einem „Dreier“ würden die Stormarnerinnen Neustrelitz sogar von Rang sechs verdrängen, vorausgesetzt, der punktgleiche JSV Grimmen unterliegt beim Vierten VC Parchim. Derzeit belegen die Oststeinbekerinnen Tabellenplatz acht. Der Rang, der am Ende den Gang zurück in die Verbandsliga bedeutet, da der Zehntplatzierte, die dritte Mannschaft des Schweriner SC, ein von der Regionalliga Nord zugesprochenes Sonderspielrecht genießt.

Auch wenn die Situation in der Tabelle der Nord-Staffel dicht gedrängt bleibt (drei Zähler trennen den OSV von Rang fünf), ein Sieg ist Pflicht am kommenden Wochenende. Ein Blick auf den weiteren Spielplan verrät: Den Stormarnerinnen stehen harte Wochen bevor. Zu Hause gegen Neustrelitz und auswärts beim JSV Grimmen (14. März, 7. Rang) treffen sie auf zwei Mannschaften der unteren Tabellenhälfte.

Weitaus schwieriger wird es beim SV Warnemünde (22. Februar, 3.), bei der VG WiWa Hamburg II (28. März, 2.) sowie in eigener Halle gegen die SpVg Eidertal Molfsee (21. März, 5.) und zum Saisonfinale gegen den VC Parchim (11. April, 4.) – alles Teams aus der oberen Region. Trotz der Liste an Langzeitverletzten (Tanja König, Mia Jeschke, Manuela Lange) glaubt der Trainer fest an den Klassenerhalt. „Wir fahren erhobenen Hauptes nach Hause“, sagt Böttcher, „denn mit einer Leistung wie gegen Alstertal hätten wir gegen jede andere Mannschaft der Liga gepunktet.“

Oststeinbeks Coach lobt die aufsteigende Formkurve seiner Mittelblockerin Maren Fehrs. „Nach einer kleinen Durststrecke hat Maren schöne Szenen am Netz gehabt und vor allem Spaß am Volleyballsport gezeigt.“ Als Hoffnungsträger für einen Ligaverbleib der „Cowgirls“ führt Anne Adolphsen die gute Stimmung im Team an. „Wir sind einfach eine Mannschaft, die über Emotionen ihre Punkte holt“, sagt die 30 Jahre alte Lehrerin der Reinbeker Sachsenwaldschule. Aus beruflichen Gründen kehrte sie vor knapp drei Jahren zum Oststeinbeker SV zurück.

Zuvor studierte die Außenangreiferin in Kiel die Fächer Sport und Englisch auf Lehramt – und sammelte beim Wiker SV bereits Erfahrungen in der Regionalliga. Auch sie misst der Niederlage gegen die Hamburgerinnen wenig Bedeutung zu. „Gegen den Tabellenführer wollten wir uns so gut wie möglich verkaufen, was uns gelungen ist“, sagt Adolphsen. „Für mich war es ebenfalls keine Begegnung, in der wir unbedingt die Punkte holen mussten. Die wirklich wichtigen Aufgaben kommen erst noch.“

Den angebrochenen Abend ließen die Oststeinbekerinnen gemütlich in einem kleinen italienischen Restaurant im Hamburger Stadtteil Niendorf ausklingen – gemeinsam mit den Volleyballmännern des Vereins nach deren 1:3 (16:25, 25:19, 20:25, 24:26)-Niederlage beim VfL Pinneberg.