Dem 14-Jährigen vom SV Großhansdorf gelingt neue Bestleistung im Hochsprung

Großhansdorf. Hochspringer Ole Grammann hält es lediglich für eine Frage von Wochen, die Marke von 1,90 Metern zu bewältigen. Denn spätestens seit den in Hamburg ausgetragenen Landesmeisterschaften der Jugend U 18 sowie der Männer und Frauen spürt der 14-Jährige vom SV Großhansdorf, „dass ich der Höhe gewachsen bin“.

Ole meisterte als einziger Teilnehmer bei den Jugendlichen die Höhe von 1,87 Metern, verbesserte dabei seine persönliche Bestleistung um einen Zentimeter. Spät – bei 1,72 Metern – stieg der Großhansdorfer in den Wettkampf ein. „Ich habe mich gut gefühlt und wollte die Konkurrenten ein wenig verunsichern“, sagt der 14-Jährige. Für die Siegeshöhe benötigte er zwei Anläufe, ehe er dreimal an der Höhe von 1,90 Metern scheiterte.

Doch gerade der letzte Versuch liefert ausreichend Grund für seinen Optimismus. „Auch wenn es diesmal noch nicht gereicht hat, gefühlt war es mein bester Sprung des ganzen Wettbewerbs“, sagt der Achtklässler der Stormarnschule. Die Saison im vergangenen Jahr hatte er in seiner Altersklasse (männliche Jugend U 14) mit Platz eins (1,86 Meter) in der vom Deutschen Leichtathletik-Verbandes geführten Jahresbestenliste abgeschlossen. „Ole ist furios ins neue Jahr gestartet, denn kein Athlet seines Jahrgangs ist bisher höher gesprungen“, sagt Manfred Hamann, Vorsitzender des Kreis-Leichtathletik-Verbands Stormarn. Seinen 1,87-Meter-Satz beendete Ole mit einem verhaltenen Jubelschrei. Er verspricht aber: „Wenn ich die 1,90-Meter-Marke knacke, werde ich im ganzen Stadion zu hören sein.“

Innerhalb eines Jahres hat sich der mit 1,85 Metern hochgewachsene Jugendliche in seiner Paradedisziplin um 15 Zentimeter gesteigert. Sein Dank gilt Elke Hamann, der Ehefrau des Verbandchefs. „Über viele Monate haben wir gemeinsam an meinem Anlauf gefeilt, auch jede Menge Übungen für eine bessere Koordination absolviert“, sagt Ole. Zudem sei er durch die gewonnene Wettkampferfahrung mental ruhiger und abgeklärter geworden.

Elke Hamann, die das Großhansdorfer Leichtathletik-Talent seit mehr als acht Jahren betreut, sagt: „Ole ist im Laufe der Zeit disziplinierter geworden, dennoch sind in seinem Alter größere Leistungssprünge keine Seltenheit. Seine weitere Entwicklung hängt wird auch vom seinem Längen- und Muskelwachstum abhängen."

Der junge Stormarner hat sich in diesem Jahr die Qualifikation für die deutschen Jugend-Meisterschaften im Hochsprung zum Ziel gesetzt, er will aber auch bei der Mehrkampf-DM an den Start gehen. Elke Hamann begrüßt diese Entscheidung. Sie sagt: „Für die physische Entwicklung eines jungen Menschen ist es enorm wichtig, sich nicht zu früh auf eine Disziplin festzulegen, sondern den Körper vielseitig auszubilden.“

Und: „Der Mehrkampf ist die beste Grundlage, um später in einer Spezialdisziplin erfolgreich zu sein“, sagt die Trainerin weiter, warnt aber auch: „Wie jeder junge Sportler muss auch Ole damit rechnen, Momente des Stillstands oder sogar des Rückschritts zu erleben.“

Für den SV Großhansdorf ist Ole auch im sozialen Bereich eine Bereicherung, denn einmal in der Woche trainiert der 14-Jährige eine Schülergruppe. „Wenn eines der Kinder bei Wettkämpfen erfolgreich ist, macht mich das schon sehr stolz“, sagt Ole. „Es ist ein schönes Gefühl, etwas von dem, was ich bekommen habe, an andere weiterzugeben.“

Für weitere Schlagzeilen sorgte bei den gemeinsam von Hamburg und Schleswig-Holstein ausgetragenen Hallenmeisterschaften John Schlegl vom Ahrensburger TSV. Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt vor Kurzem bei den Landeskämpfen der Altersklasse M 15 mit drei Gold- und zwei Silbermedaillen gelang dem 14-Jährigen im U-18-Weitsprung-Finale mit dem letzten Versuch der weiteste Satz. 6,43 Meter bedeuteten für den Schüler des Gymnasiums Am Heimgarten zudem persönliche Bestleistung. Im Endlauf über 60 Meter (7,27 Sek.) verpasste John seine erst ebenfalls in Hamburg aufgestellte Bestmarke um zwei Hundertstelsekunden und musste sich mit der Silbermedaille begnügen.

Seine Ziele für dieses Jahr hat der Ahrensburger abgesteckt. Er sagt: „Ich möchte mich unbedingt für die deutschen Jugendmeisterschaften im Mehrkampf, im Blockwettkampf, sowie im Weitsprung und über 100 Meter qualifizieren.“

Weitere Leichtathleten aus Stormarn erreichtenPodiumsplatzierungen: Gleich zweimal Gold sicherte sich Leonie Sievers vom Ahrensburger TSV. In der Altersklasse der weiblichen Jugend U 18 dominierte die Sportlerin des Ahrensburger TSV sowohl den Zeitlauf über 800 Meter (2:19,26 Minuten) als auch den über 1500 Meter (4:56,78 Minuten).

Neele Brückner von der LG Reinbek-Ohe beförderte im U-18-Kugelstoßfinale das drei Kilogramm schwere Sportgerät auf eine Weite von 11,81 Meter und gewann Bronze.

Zwei weitere Silbermedaillen in der Altersklasse U 18 gewann Jonas Telthörster vom SV Großhansdorf: über 60 Meter Hürden (9,01 Sek.) und mit der 4x-200-Meter-Staffel der Großhansdorfer (1:39,62 Min., mit Johannes Basler, Philipp Herder, Grammann). Bronzenes Edelmetall sicherte sich Pascal Michalski von der LG Glinde im U-18-Finale über 400 Meter (54,90 Sek.).

Im Wettbewerb der Frauen gingen die meisten Medaillen – sieben an der Zahl – an die LG Reinbek-Ohe. Sandra Papke überquerte im Finale über 200 Meter als zweitschnellste Läuferin die Ziellinie (26,17 Sek.). Ebenfalls Silber holte Janine Steffen über 60 Meter Hürden (9,22 Sek.), 13 Hundertstelsekunden vor Sandra Mäckelmann (9,35 Sek.), die Bronze gewann.

Umgekehrte Vorzeichen dagegen im Weitsprung-Finale: 5,79 Meter reichten Mäckelmann zur Vizemeisterschaft, Bronze ging an Steffen (5,78 Meter). Gemeinsam mit der 4x100-Meter Staffel (mit Svea Böge und Kimberly Maul) holten beide Reinbekerinnen in 1:46,48 Minuten Bronze. Einen weiteren dritten Rang belegte Jasmin Habermann im Stabhochsprung (3,40 Meter).

Auch der VfL Oldelsoe ging nicht leer aus, da Jennifer Fentroß im Kugelstoßfinale mit einer Weite von 11,12 Metern den zweiten Platz erreichte. Einziges Edelmetall für Stormarn bei den Männern holte Robin Römer (LG Reinbek-Ohe) im Zeitlauf über 800 Meter. Mit seiner Zeit von 1:59,28 Minuten belegte er den dritten Platz.