Stormarner setzen bei Doppelspieltag wieder neuen Indonesier ein

Trittau. Kim Persson hat dem TSV Trittau in der Badminton-Bundesliga einen Punkt gerettet – mit forschem Fahrstil. „Ich habe einen neuen Rekord auf der Strecke vom Münchner Flughafen zur Halle aufgestellt“, scherzte der Abteilungsleiter. Mit viereinhalbstündiger Verspätung war die Niederländerin Iris Tabeling am Flughafen eingetroffen, weil ihr Flieger aufgrund starken Schneefalls lange nicht hatte abheben können. „15 Minuten später und wir hätten kampflos 0:6 verloren“, sagte Persson nach der Partie gegen den TSV Neuhausen-Nymphenburg. Am Ende stand gegen das Schlusslicht ein 3:3, das zwar einen Punkt mehr wert ist als eine Niederlage wegen Verspätung, aber zu wenig, um die Chancen auf die Teilnahme an den Play-offs zu wahren.

Bei fünf Punkten Rückstand auf den BC Beuel können die Stormarner den dritten Tabellenplatz vier Spieltage vor Saisonende wohl abhaken. Daran änderte auch der 4:2-Erfolg am Folgetag ebenfalls in München gegen den PTSV Rosenheim nichts. Die Krönung einer hervorragenden Saison, in der der TSV inzwischen seit fünf Spielen ungeschlagen ist, bleibt also aus – hauptsächlich wegen des enormen Verletzungspechs. Abgesehen von den Langzeitverletzten musste am Doppelspieltag in Süddeutschland auch Ary Trisnanto wiederholt wegen Rückenschmerzen passen.

Hatten die Trittauer vor zwei Wochen gegen den TV Refrath noch Maziyyah Nadhir aus dem Hut gezaubert, tauchte diesmal ebenso überraschend der Name Senatria Agus Setia Putra auf dem Spielberichtsbogen auf. Der Indonesier hatte wie seine Landsfrau Nadhir monatelang kein Visum für die Einreise nach Deutschland bekommen und ist nun ebenfalls den Umweg über Dänemark gegangen. Anders als Nadhir, die zumindest bis zum Saisonende fest bei der zweiten Mannschaft eingeplant ist, ist die sportliche Zukunft des indonesischen Meisters von 2011 völlig offen. Persson: „Sein Einsatz war aus der Not geboren. Vielleicht spielt er gar nicht mehr für uns.“

Agus Setia Putra vermochte gegen Aufsteiger Neuhausen-Nymphenburg, der bislang erst einen Zähler gesammelt hatte, Trisnanto nicht zu ersetzen. Sowohl im Doppel mit Nikolaj Persson als auch im Mixed mit Tabeling unterlag der 25-Jährige. Weil Kate Robertshaw ihr Einzel auf Anweisung der englischen Nationaltrainer aufgeben musste, reichte es somit nur zum Remis gegen die als Absteiger fast schon feststehenden Bayern.

„Das Herrendoppel ist und bleibt das Schlüsselspiel“, sagte Kim Persson – was auch auf die Partie gegen Rosenheim zutraf. Diesmal an der Seite von Kenneth Jonassen steuerte Agus Setia Putra seinen ersten Punkt bei. Zeitgleich gewannen die Stormarner auch das Damendoppel und dann ging es schnell: Nikolaj Persson gab in seinem Einzel nur insgesamt 18 Zähler ab, Jonassen gewann gar kampflos. Damit stand der eigentlich am Tag zuvor eingeplante Auswärtssieg fest.

TSV Neuhausen-Nymphenburg – TSV Trittau, Herrendoppel: Bednorsch/Heumann – N. Persson/Agus Setia Putra 19:21, 21:18, 21:17; Damendoppel: Voytsekh/Stankovic – Robertshaw/I. Tabeling 19:21, 18:21; Herreneinzel 1: Wadenka – Jonassen 7:21, 11:21; Dameneinzel: Voytsekh – Robertshaw 21:0, 21:0 (Aufgabe Robertshaw beim Stand von 3:0); Mixed: Heumann/Oliwa – Agus Setia Putra/I. Tabeling 21:18, 12:21, 21:14; Herreneinzel 2: Beier – N. Persson 18:21, 12:21.PTSV Rosenheim – TSV Trittau, Herrendoppel: Käsbauer/Roth – Jonassen/Agus Setia Putra 17:21, 21:16, 15:21; Damendoppel: Baldauf/Herttrich – Robertshaw/I. Tabeling 18:21, 15:21; Herreneinzel 1: Obernosterer – Jonassen 0:21, 0:21 (Aufgabe Obernosterer); Dameneinzel: Baldauf – Robertshaw 21:0, 21:0 (Aufgabe Robertshaw); Mixed: Roth/Herttrich – N. Persson/I. Tabeling 21:17, 21:13; Herreneinzel 2: Käsbauer – N. Persson 12:21, 6:21.