Regionalliga-Basketballdamen bezwingen BG Rotenburg/Scheeßel II 64:54. Sabrina Ochs erzielt als beste Werferin 19 Punkte

Ahrensburg. Carsten Schittkowski fährt eine klare Linie. „Als Trainer bin ich im Fall der Fälle bereit für einen Aufstieg in die erste Regionalliga“, sagt der Coach der Basketballfrauen des Ahrensburger TSV. Ihre Ambitionen auf den Sprung in die nächst höhere Spielklasse haben die „Twisters“ mit einem ungefährdeten 64:54 (37:27)-Erfolg gegen Spitzenreiter BG Rotenburg/Scheeßel II jedenfalls nachhaltig unterstrichen.

Nun bleibt abzuwarten, ob der größte Vereins des Kreises in der Lage ist, das Vorhaben auch finanziell zu tragen. „Noch in dieser Woche werden wir konkrete Gespräche mit dem Hauptvorstand führen“, sagt Stefan Prohaska. Für Ahrensburgs Basketball-Abteilungsleiter steht weiterhin fest: „Von meiner Seite werde ich alles in Bewegung setzen, um gemeinsam mit dem derzeitigen Kader und dem Trainergespann Carsten Schittkowski/Sebastian Eickhoff einen möglichen Sprung in die Erste Regionalliga zu bewerkstelligen.“ Mit ihrer Serie von sechs Siegen in Folge haben die Twisters den Anstoß für derlei Diskussionen gegeben. Punktgleich mit der BG Rotenburg belegen sie in der Nord-Staffel Rang drei. Zwei Zähler trennen sie vom Kieler TB, der eine Partie mehr absolviert hat.

Einmal mehr durften sich die Schlossstädterinnen bei Sabrina Ochs bedanken. Gegen die Gäste aus Niedersachsen war die 22-Jährige mit 19 Punkten nicht nur beste Werferin, sondern brachte durch geschickte Anspiele ihre Mitspielerinnen immer wieder aussichtsreich in Position. Schwester Samantha sorgte im Spielaufbau für den nötigen Druck und war dreimal von der Drei-Punkte-Linie aus erfolgreich. Insgesamt kam die 24-Jährige auf 14 Zähler.

Aus der jungen Garde überzeugte Josina Großmann den Coach. „Josina hat eine klasse Partie abgeliefert“, sagt Schittkowski. Und stellt fest: „Dass mittlerweile in fast jeder Partie eine andere Spielerin über sich hinauswächst zeigt, wie gut wir qualitativ in der Tiefe aufgestellt sind.“

Den Sprung auf Tabellenrang zwei hat wohmöglich nur ein Kommunikationsfehler zwischen Trainergespann und Zeitnehmertisch verhindert. Schittkowski: „Kurz vor dem Ende der Partie hatte ich eine Auszeit beantragt, vorausgesetzt Rotenburg punktet mit seinem laufenden Spielzug.“

Die Gäste kamen erst mit dem darauffolgenden Angriff zum Erfolg. Das Kampfgericht blieb weiterhin stumm. Verärgert blickte Schittkowski zur Hallenuhr, die gnadenlos die letzten Sekunden herunter zählte. „Da bei Punktegleichheit zwischen zwei Teams der direkte Vergleich entscheidet “, erklärt der Trainer. „wären wir mit zwölf Punkten Differenz an Rotenburg vorbeigezogen.“ Die geforderte Spielunterbrechung hätte er genutzt, um seine Mannschaft mit einem vereinbarten Spielzug einzustellen.

Sebastian Eickhoff dagegen ärgert eher der Leistungsabfall der Twisters im vierten Abschnitt. „Aus mir unverständlichen Gründen haben wir die nötige Konsequenz und Konzentration missen lassen und das letzte Viertel mit 12:20 abgeschenkt“, sagt Ahrensburgs Co-Trainer.

Dass die Ahrensburgerinnen möglicherweise zu zaghaft unter dem gegnerischen Korb agierten, zeigt die Quote von lediglich acht zugesprochenen Freiwürfen. „Beim 81:72-Heimerfolg gegen den SC Alstertal-Langenhorn waren wir physisch präsenter, weshalb wir auch 31 Mal an die Freiwurflinie treten durften“, sagt Eickhoff.

Mannschaftsführerin Anna Kunze hat in den vergangenen fünf Jahren keine vergleichbare Basketball-Euphorie im Team der Ahrensburgerinnen erlebt. „In der zu Saisonbeginn neu formierten Mannschaft hat sich in kürzester Zeit ein Zusammenhalt entwickelt, der auch für mich einmalig ist“, sagt die 21-Jährige.

„In jede Begegnung gehen wir mit der richtigen Einstellung und einem ungebrochenen Siegeswillen.“ Gefahr, dass die Mannschaft aufgrund des Erfolges den Boden unter den Füßen verliert, sieht sie nicht. Kunze: „Die Mannschaft ist einfach zu gefestigt, um abzuheben.“

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Sabrina Lange (12), Josina Großmann (6), Anna Kunze (5), Lara Müller (4), Mirja Beckmann, Nicole Michelson (je 2)