Ahrensburgs Leichtathletik-Talent plant mehrere Starts bei Deutscher Meisterschaft. Stormarner räumen bei Landeskämpfen 20 Medaillen ab

Ahrensburg. Leichtfüßig überwindet John Schlegl den Metallzaun. Nicht zum ersten Mal, denn der Fotograf hofft auf den perfekten Schuss. Der 14 Jahre alte Leichtathlet des Ahrensburger TSV macht trotzdem einen gelösten Eindruck. Nichts scheint ihn so schnell aus der Fassung zu bringen.

„In der Ruhe liegt die Kraft“, sagt John, „doch zu locker die meisten Aufgaben anzugehen, ist nicht meine Art.“ Das Attribut „Stormarns größtes Leichtathletik-Talent“ löst bei ihm nur ein Lächeln aus. „Abwarten, wohin der Weg mich führt“, sagt John, steckt aber klar seine Ziele ab. „Im Mehrkampf und im Blockwettkampf, sowie erstmals im Weitsprung und über 100 Meter möchte ich dieses Jahr die Qualifikation für die deutschen Jugendmeisterschaften schaffen.“

Der 14-Jährige besucht die achte Klasse des Gymnasiums Am Heimgarten. „Physik, Chemie und natürlich Sport sind meine Lieblingsfächer“, sagt der junge Leichtathlet. Als Beruf könne er sich den des Sportmediziners oder Physiotherapeuten vorstellen. Als gebürtiger Haitianer liegt John die Musik im Blut. Im Alter von sechs Jahren lernte er Saxofon spielen. Heute tritt er mit in der Big-Band seiner Schule auf.

Der Saisonauftakt bei den in der Leichtathletikhalle Hamburg-Alsterdorf ausgetragenen Landesmeisterschaften verlief für John, der in seiner Altersklasse bei den Jungen M 15 dreimal Gold und zweimal Silber abräumte, glänzend. Er holte den Titel im Dreisprung (11,80 Meter) vor Luca Kuschel (10,12 Meter), der im vereinsinternen Duell Silber gewann. Weitere Goldmedaillen sicherte sich John mit neuer Bestzeit über 60 Meter (7,25 Sekunden) sowie im Stabhochsprung (3,40 Meter). Im Weitsprung musste er sich ebenso mit Rang zwei (6,28 Meter) zufrieden geben wie über 60 Meter Hürden (8,58 Sek.).

Bei den gemeinsamen Titelkämpfen von Hamburg und Schleswig-Holstein erreichten weitere Athleten aus Stormarn Podiumsplatzierungen. Sabrina Schröder vom VfL Oldesloe holte bei den Mädchen der Altersklasse W 15 sowohl Gold im Hochsprung (1,64 Meter) als auch im Weitsprungwettbewerb (5,28 Meter). Im Kugelstoßfinale reichte es zu Silber (11,00 Meter).

Ole Grammann vom SV Großhansdorf sorgte in der gleichen Altersklasse bei den Jungen im Hochsprung für Furore. Gepeinigt von Wadenkrämpfen scheiterte der 14-Jährige mit dem ersten Versuch an der Höhe von 1,78 Meter, ehe er nach kurzer Behandlungspause die Siegeshöhe von 1,81 Meter meisterte. Bennet Vinken von der LG Reinbek-Ohe gewann Bronze (1,72 Meter). Für Großhansdorf stieg Ole noch zweimal auf das Treppchen: als Drittplatzierter über 60 Meter (7,56 Sek.) und über 60 Meter Hürden (8,94 Sek.).

Im Wettkampf der weiblichen Jugend U 20 belegte Leoni de Graaf vom VfL Oldesloe im Kugelstoßfinale (11,35 Meter) Rang zwei. Svea Böge von der LG Reinbek-Ohe gewann im Weitsprung (5,58 Meter) ebenso Bronze wie Vereinskamerad Julien Bargas in der männlichen Jugend über 400 Meter (53,60 Sek.) und Finn Wehlte vom Ahrensburger TSV bei den Jungen der Altersklasse M14 über 60 Meter Hürden (10,36 Sek.).

Die für den Hamburger Leichtathletik-Verband in der Altersklasse W 14 startende Silja Grünitz vom Oststeinbeker SV holte den Titel im Hochsprung-Finale (1,48 Meter) und gewann Silber über 60 Meter Hürden (10,52 Sek.), Mica Kruse vom Barsbütteler SV (M 14) überquerte im Finale über 3000 Meter als Zweitschnellster die Ziellinie (11:04,06 Minuten).