Breitensportspektakel des SSC Hagen Ahrensburg begeistert Jung und Alt. Bargteheider Triathlet Florian Plambeck siegt über 5300 Meter

Ahrensburg. Bis zum Anschlag zieht Florian Plambeck den Reißverschluss seiner Fleecejacke hoch. Es ist kalt auf dem Schulhof am Dänenweg. Schnell die Handschuhe übergestreift und die Wollmütze aufgesetzt, dann ist der 19-Jährige von der Triathlonsparte des TSV Bargteheide bereit für ein kurzes Gespräch.

„Der Lümmellauf bietet nach langer Winterpause eine prima Möglichkeit, mir einen ersten Eindruck über meinen Leistungsstand zu verschaffen“, sagt Plambeck. 18:09,10 Minuten benötigte der 19-Jährige bei der 37. Auflage des beliebten Breitensportspektakels des SSC Hagen Ahrensburg für die 5300 Meter – eine der sieben angebotenen Strecken. „Mit der Zeit bin ich zufrieden“, sagt Plambeck knapp.

Der sogenannte Lümmel zum zweiten Frühstück muss warten. Hunger auf die extra lange Bockwurst, die jeder Starter im Ziel erhält, verspürt Plambeck nicht. „Die werde ich mir später holen“, sagt der 13.-Klässler der Bergstedter Rudolf-Steiner-Schule. Für kommende Saison hat er sich einiges vorgenommen. Plambeck: „Ziel ist eindeutig die Qualifikation für die deutschen U-23-Meisterschaften im Triathlon.“ Diese werden Mitte Juni in Ingolstadt (Bayern) ausgetragen. Um seinen Traum wahr werden zu lassen, trainiert der 19-Jährige bis zu 14 Mal pro Woche – mit dem Rennrad, im Schwimmbecken oder auf der Laufstrecke.

Zwei weitere Sportler des TSV Bargteheide glänzten über die 2000-Meter-Strecke: Luca Negel lief bei den Schülern ebenso die schnellste Zeit wie Vereinskameradin Sandra Kiel bei den Schülerinnen. Bester Stormarner über die Langstrecke (19.300 Meter) war Stephan Bergermann (TSV Bargteheide), der als Vierter die Ziellinie überquerte. Als Zweitschnellster über die 9700-Meter-Distanz beendete Udo van Stevendaal (SV Großhansdorf) den Hauptlauf. „Im Forst Hagen fehlt mir einfach das nötige Glück, denn gewinnen konnte ich hier noch nie“, sagt der Triathlon-Senioren-Weltmeister von 2013 schmunzelnd. Großes Pech hatte der Großhansdorfer vergangenes Jahr bei den Landesmeisterschaften im Straßenlauf über 10.000 Meter in Kaltenkirchen: Bei einem Massensturz brach van Stevendaal sich das linke Handgelenk sowie zwei Zehen. „Als ich am Boden lag und mehrere Läufer über mich hinweg trampelten, hatte ich schon etwas Panik“, erzählt van Stevendaal. Doch das Jahr 2014 ist abgehakt, neue Ziele sind gesteckt: „Ganz oben steht die Teilnahme an der Triathlon-Weltmeisterschaft in Chicago“, sagt der 46-Jährige.

Insgesamt 1047 Hobbyläufer, unter ihnen 32 Walker, erreichten das Ziel auf dem Gelände der Grundschule am Hagen. Peter Waterstradt sagt: „Mit 1312 Anmeldungen war die Veranstaltung sogar ausgebucht.“ Seit rund 26 Jahren gehört der 72-Jährige zum Organisationsteam.

Länger dabei war das Ehepaar Christa und Rolf Johannsen, das nun nach 37 Jahren seinen Abschied nahm. „Leider, denn die beiden gehörten fast schon zum festen Inventar unserer Veranstaltung“, sagt Waterstradt. Nach wie vor ist der Lümmellauf beliebter Treffpunkt vieler Stormarner Laufgruppen – wie für die Ahrensburger Thorsten Meyer, Astrid Kirsch, Gabi Beeck, Petra Quern, Martina Himmelsbach und Sonja Wies. „Wir haben uns in der Volkshochschule Ahrensburg bei einem Kursus für Laufanfänger kennengelernt“, sagt Himmelsbach, „und haben seit sieben Jahren keinen Lümmellauf mehr ausgelassen.“

Die teilweise morsche Moorwanderbrücke musste auch sie im Schritttempo überqueren. Denn nur unter Auflagen hatte die Stadtverwaltung deren Benutzung gestattet. „Die Läufer sollten sich mit einer Hand am Geländer festhalten und unter keinen Umständen überholen“, sagt Waterstradt, „woran sich der größte Teil der Teilnehmer auch sportlich fair gehalten hat.“

Vorgeschrieben war zudem die medizinische Versorgung vor Ort. Da Anita Reichert-Wasserloos bis auf die Behandlung einiger kleiner Blessuren einen ruhigen Vormittag verbrachte, vertrieb sich die Medizinerin die Zeit mit Teeausschank.

Übrigens: Um Geld für ein neues Spielschiff für den Schulhof der Grundschule zu sammeln, wurde eifrig Kuchen gespendet. Waterstradt war überwältigt von der Resonanz. Er sagt: „Nach der 50. Torte habe ich aufgehört zu zählen.“

Alle Ergebnisse: www.luemmellauf.de