Handballtorwart hält beim 25:25 gegen TuS Aumühle-Wohltorf kurz vor dem Ende zwei Strafwürfe. Sonntag geht es zum Tabellenzweiten TuS Esingen

Ahrensburg. Sich Gedanken um den Klassenerhalt zu machen, ist für die Handballmänner des Ahrensburger TSV zurzeit reine Zeitverschwendung. Sieben Punkte trennen den sieglosen Aufsteiger in der Tabelle der Hamburg-Liga vom rettenden Ufer. Und dennoch: Zur schweren Auswärtspartie am kommenden Sonntag, 18. Januar (17 Uhr, Klaus-Groth-Straße, Tornesch), beim Tabellenzweiten TuS Esingen reisen die Ahrensburger mit breiter Brust.

Grund ist der erste Punktgewinn, den das Team von Michael Repky beim 25:25 (12:14) gegen den drittplatzierten TuS Aumühle-Wohltorf feierte. Ein längst überfälliger Erfolg, hatten die Stormarner doch zuvor schon mehrfach ihre Ligatauglichkeit unter Beweis gestellt. „Fünfmal haben wir mit unglaublich viel Pech erst in letzter Sekunde verloren“, sagte Ahrensburgs Coach. „Nun sind wir endlich für unseren Einsatz und die spielerische Qualität belohnt worden.“

Trotzdem habe bei ihm anfangs die Enttäuschung über den verpassten Sieg überwogen, sagte Ahrensburgs Coach. Verständlich, denn wenige Minuten vor dem Abpfiff hatten die Ahrensburger bei einer 25:24-Führung zwei hundertprozentige Gelegenheiten, um den Vorsprung auszubauen. „Das Unentschieden geht letztendlich in Ordnung, da die Aumühler Sekunden vor dem Ende ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit vergeben haben“, sagte Repky.

Einen großen Anteil am ersten Punktgewinn der Stormarner hatte Torwart Christian Lamprecht. Der 23-Jährige hütete im zweiten Abschnitt für Dennis Juckel das Gehäuse. Ein kluger Schachzug von Repky: Lamprecht wehrte in der Schlussphase zwei Siebenmeter des Aumühlers Timo Kretschmar ab und hielt sein Team in der Partie. „Vor dem Anpfiff wäre ich mit einem Zähler natürlich hochzufrieden gewesen“, sagte Lamprecht, „nun bleibt leider ein fader Beigeschmack – so nah wie wir an unserem ersten Sieg vorbeigeschrammt sind.“

Repky: „Christian hat in einer sehr wichtigen Phase Präsenz gezeigt und mit zwei Glanzparaden den Spielfluss der Aumühler durcheinander gewirbelt.“ Die Rotation im Tor setzt der Übungsleiter häufiger als taktisches Mittel ein. Er sagte: „Auf jede Veränderung muss sich der Gegner erst einmal einstellen.“ Als Spieler mit eisernen Nerven erwies sich ebenfalls Fabian Paulsen. Sechsmal trat der 35 Jahre alte Linksaußen der Ahrensburger an die Siebenmeterlinie – genauso oft zappelte der Ball im Netz. Mit insgesamt sieben Treffern war er zudem bester Torschütze – vor Florian Bleyl, der fünfmal traf.

„Wir denken derzeit nur von Spiel zu Spiel“, sagte Paulsen. Und verspricht: „Dieser Punkt wird auf jeden Fall nicht der letzte bleiben.“ Joschka Grunwald, der aufgrund einer Knieverletzung mehrere Monate nicht zur Verfügung stand, beeindruckte den Trainer. „Joschka hat nicht nur für mehr Stabilität in der Abwehr, sondern auch für mehr Flexibilität im Angriff gesorgt“, sagte Repky.

Markus Fraikin sieht nun allerdings ein Problem auf das Tabellenschlusslicht zukommen. „Fast jeder Gegner hat uns in der Hinrunde als Punktelieferant abgestempelt“, sagte Ahrensburgs Mannschaftskapitän. „Das wird bei Mannschaften wie Esingen, HT Norderstedt oder dem zweiten Team des TSV Ellerbek, gegen die wir in der Hinserie allesamt mit einem Treffer Differenz verloren haben, nicht mehr der Fall sein.“

Das Thema Klassenerhalt beschäftigt Ahrensburgs Mannschaftsführer kaum. Fraikin: „Wenn überhaupt, kann uns nur noch ein großes Wunder retten.“

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Markus Fraikin, Danny Farell (je 3), Felix Heilmann, Joschka Grunwald (je 2), Philipp Haaks, Philipp Lamprecht, Norbert Schrader (je 1).