Stormarner spielen in der Badminton-Bundesliga 3:3 beim BC Düren. Das Unentschieden war eingeplant – doch am Ende wäre mehr möglich gewesen
Trittau. Als Ary Trisnanto und Nikolaj Persson, Badmintonspieler des TSV Trittau, gemeinsam mit der Abteilungssprecherin Sabina Persson um zwei Uhr nachts zu Hause ankamen, hatten sie einen Punkt im Gepäck. Beim Auswärtsspiel beim 1. BC Düren hatte es für den Stormarner Bundesligaclub zu einem 3:3 gereicht, jenem Ergebnis, das sich der TSV von der Reise nach Nordrhein-Westfalen erhofft hatte. Im Nachhinein aber steckte den Trittauern neben den Strapazen der stundenlangen Autofahrt das Gefühl in den Knochen, etwas verpasst zu haben. Denn auch ein Sieg wäre möglich gewesen.
Nachdem es nach den beiden Doppeln und dem Dameneinzel aus Trittauer Sicht wie erwartet 1:2 stand, sorgte Kenneth Jonassen für die Überraschung des Tages und ließ damit auf einen 4:2-Auswärtssieg hoffen. Der Däne bezwang Rajiv Ouseph überraschend – und das deutlich. Seine letzten beiden Partien gegen den laut Sabina Persson „besten und teuersten Spieler der Liga“ hatte Jonassen verloren. Diesmal stellte er sich schnell auf die Halle mit der ungewöhnlich tiefen Decke ein und raubte dem englischen Weltklassespieler schon im ersten Satz den Nerv. „Danach wirkte Ouseph lustlos“, sagte Sabina Persson.
Nikolaj Persson brachte in der Folge die Gäste durch seinen Dreisatzsieg in Führung, obwohl er wieder die Startprobleme offenbarte, die er nach dem überzeugenden Zweisatzerfolg am vergangenen Sonntag scheinbar endgültig abgelegt hatte. „Es ist aber auch schwer, nach der langen Anreise direkt reinzufinden“, sagte Sabina Persson. Die Trittauer waren gegen 11 Uhr aufgebrochen, hatten Jonassen am Düsseldorfer Flughafen abgeholt und kamen gegen 17.30 Uhr – anderthalb Stunden vor Spielbeginn – an der Halle des Tabellensiebten an. Auch Trisnanto hatte mit diesen Umständen offenbar zu kämpfen. „Es war nicht Arys Tag“, so Persson. So verlor der Indonesier im letzten Match des Tages gemeinsam mit Iris Tabeling überraschend das Mixed gegen Ilse Vaessen und den ehemaligen Trittauer Jelle Maas. Damit verpasste der TSV den zweiten Überraschungssieg binnen weniger Tage.
Am kommenden Dienstag müssen die Norddeutschen wieder reisen, wieder mehr als 400 Kilometer in den Westen, zum TV Refrath. Der Club aus Bergisch Gladbach belegt drei Zähler vor Trittau den vierten Rang. Um den Traum von den Play-offs am Leben zu erhalten, bräuchten die Trittauer einen Sieg, doch Persson ist skeptisch. „ So wie es personell im Moment aussieht, wird es schwer, nächste Woche in Refrath zu gewinnen“, sagte sie. Denn sicher ist, dass Jonassen, der nicht nur als Punktegarant sondern auch als Coach unersetzlich ist, nicht dabei sein kann.
Wer den dänischen Nationaltrainer, der für die Partie gegen Düren ausnahmsweise Urlaub nahm, ersetzen soll, ist völlig offen. Der vor der Saison nach Trittau gewechselte Peter Mills stand erst an zwei Wochenenden zur Verfügung, von fünf Matches im Doppel und Mixed mit dem Engländer gingen vier verloren. „Wir sind bislang nicht mit ihm zufrieden“, sagte Persson. Ob der 26-Jährige überhaupt nochmal in der Bundesliga zum Einsatz kommt, ist unklar. Immerhin: Der TSV bezahlt Mills leistungsbezogen. Spielt er nicht, fallen keine Kosten an.
1. BC Düren – TSV Trittau, Herrendoppel: Ridder/Maas – Trisnanto/J. Persson 21:18, 21:16; Damendoppel: de Visch Eijbergen/Vaessen – Robertshaw/I. Tabeling 19:21, 10:21; Herreneinzel 1: Ouseph – Jonassen 19:21, 11:21; Dameneinzel: de Visch Eijbergen – Robertshaw 21:1, 21:0 (Aufgabe Robertshaw im ersten Satz); Mixed: Maas/Vaessen – Trisnanto/I. Tabeling 21:17, 21:16; Herreneinzel 2: Baxter – N. Persson 21:17, 6:21, 14:21.